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Wärmepumpenabsatz 2015 trotz Ölpreisverfall nur leicht rückläufig

(31.1.2016) Mit 57.000 verkauften Heizungswärmepumpen weist die gemeinsame Branchenstatistik des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) und des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) 2015 nur ein leichtes Minus von 1,7% gegen­über dem Vorjahr mit 58.000 verkauften Geräten aus. Dabei rutschte der Absatz an Warmwasserwärmepumpen mit 12.500 Geräten - erstmals seit 2010 - ins Minus (6,7%), 2014 waren es noch 13.400 Geräte.

„Angesichts des schwierigen Marktumfeldes hat die Branche ein gutes Ergebnis er­zielt“, kommentierte BWP-Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski die Zahlen. „Die Ab­wärtsspirale des Ölpreises und das Abwarten vieler Kunden durch die Debatte um Steuerabschreibungen zu Beginn des Jahres haben ihre Spuren hinterlassen. Seit Os­tern 2015 setzen die deutlich höheren Fördersätze für Wärmepumpen im Rahmen des Marktanreizprogrammes (MAP) jedoch einen wirksamen Anreiz: Die Förderantragszah­len sind seit der Novelle sprunghaft angestiegen.“ 2015 wurden rund 16.000 Förder­anträge für Wärmepumpen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ein­gereicht – eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr.

Erdgekoppelte Systeme verringern ihr Minus im Vergleich zum Vorjahr

Mit Minus 8,1% fiel der Rückgang erdgekoppelter Systeme weniger stark aus als im Vorjahr (-12,3%): 2015 wurden 17.000 Geräte verkauft, 2014 Vorjahr waren es 18.500. Der Anteil der Erdwärme am Wärmepumpenabsatz beläuft sich jetzt auf 30% (Vorjahr: 32%).

Dr. Martin Sabel, Referent Erdwärme beim Bundesverband Wärmepumpe äußert sich besorgt über den erneuten Rückgang der besonders effizienten erdgekoppelten Wär­mepumpen: „Natürlich leiden insbesondere die Erdwärmepumpen unter dem niedrigen Ölpreis. Auffällig ist allerdings auch, dass es große Unterschiede bei den Anteilen von Erdwärmepumpen zwischen den Bundesländern gibt. Offenbar machen unnötig schar­fe Beschränkungen in einigen Bundesländern dieser Technologie zusätzlich das Leben schwer.“

Luft/Wasser-Wärmepumpen erzielten mit 40.000 verkauften Geräten erneut ein Plus von 1,3% (Vorjahr: 39.500). Anders als 2014 wird der Zuwachs diesmal durch die Mo­noblock-Wärmepumpen getragen (21.000 Stück; +5%), während Splitgeräte leicht rückläufig waren (19.000 Stück; -2,6%).

Positiver Ausblick auf 2016

Hoffnungsvoll stimmt die Branche die positive Entwicklung im letzten Quartal: Der Ab­satz von Heizungswärmepumpen stieg um 5%, auch Sole/Wasser-Wärmepumpen er­reichten ein Plus von 3%. Karl-Heinz Stawiarski: „Der unterjährige Anstieg der Absatz­zahlen beweist die Marktbelebung durch das MAP. Die gestiegenen Antragszahlen sind keine Mitnahmeeffekte, sondern ein echtes Wachstum.“ 

Positive Impulse gehen nach Ansicht der beiden Verbände außerdem aus von ...

  • dem Inkrafttreten der zweiten Stufe der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014),
  • dem Start des Nationalen Heizungslabels für alte Kessel sowie
  • der erneuten Verbesserung der BAFA-Förderung im Rahmen des Anreizprogramms Energieeffizienz (APEE).

Gleichwohl gibt Stawiarski zu bedenken: „Der Heizungsmarkt ist nach wie vor von fos­silen Technologien dominiert. Die Politik muss weiter mit viel Elan das Projekt Wärme­wende vorantreiben. Dazu gehören aus unserer Sicht eine entsprechende Novelle von Energieeinsparverordnung (EnEV) und Wärmegesetz (EEWärmeG) sowie die Verbesse­rung der Rahmenbedingungen zur Sektorkoppelung, also der Verknüpfung von Strom- und Wärmemarkt. Der Boom der Ölheizung zeigt uns, wie preissensibel deutsche Ver­braucher reagieren. Wer es ernst meint mit der Energiewende, muss den Hebel beim Preisgefälle zwischen den Energieträgern ansetzen.“

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