Neue Qualitäts- und Prüfbestimmungen für WPC-Terrassendielen
(24.5.2013) Die Standards für Holz-Kunststoff-Werkstoffe (WPC) der Qualitätsgemeinschaft Holzwerkstoffe e.V. gelten weltweit als die höchsten. Auch die Europäische Union soll sich bei der Formulierung einer für das 2. Halbjahr angekündigten WPC-Norm daran orientieren. Gleichwohl hat die Qualitätsgemeinschaft die Kriterien für ihr Qualitätssiegel Anfang 2013 noch einmal angehoben, und zwar über die geplanten EU-Werte hinaus. Seit April werden die verschärften Bestimmungen von unabhängigen Prüflabors angewendet und in den Betrieben kontrolliert.
Laut Gerhard Kosche, Vorsitzender der WPC-Fachgruppe im Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI) und Mitglied der Qualitätsgemeinschaft Holzwerkstoffe, war eine erneute Anhebung der Grenzwerte sinnvoll, weil immer mehr minderwertige WPC-Produkte auf den Markt kommen - vorwiegend aus Asien.
Neue Kriterien: Quellmaße und Biegeeigenschaften
Was bringt die Verschärfung der Qualitätskriterien ganz konkret? Bei den Grenzwerten für die Quellmaße nach Kochwasserlagerung bei WPC-Terrassendecks (WPC-Deckings) sei laut Kosche folgender Hintergrund zu beachten: Der Anteil an Naturfasern führe dazu, dass WPC-Terrassendecks minimal quellen und schwinden. Dieses Quellverhalten wiederum könne bei Nichtbeachtung von Verlegehinweisen bzw. bei Verlegefehlern die Ursache für entsprechende Schadenbilder und daraus resultierenden Reklamationen sein. Der Experte erklärt: „Lag der Einzelwert für Quellmaße zwischen 2009 und 2012 in der Dimension der Dicke bei maximal 5%, so darf er aktuell nur noch maximal 4,5% betragen. Die neuen Quellmaße in der Breite wurden von 1,2 auf maximal 0,8% verschärft und die der Länge von 0,6 auf maximal 0,5%.“
Ein weiteres Beispiel für die Verschärfung der Kriterien sind die Biegeeigenschaften der WPC-Werkstoffe. Kosche erklärt: „Angelehnt an die DIN EN 310 werden die Profile der Werkstoffe einer Dreipunktbiegung unterzogen. Bei der Prüfung wird zunächst eine Vorlast von 50 N aufgebracht. Dann wird die maximale Bruchlast in Newton und die Durchbiegung bei einer Last von 500 N zusätzlich zur Vorlast protokolliert. Die Durchbiegung bei 500 N Last darf dabei einen Wert von 2,0 mm nicht überschreiten. Auch bei der Bruchlast liegt das Gütesiegel etwa 10 Prozentpunkte über der künftigen europäischen Produktnorm“.
WPC-Produkte von Spitzenqualität müssen laut der „Qualitätsgemeinschaft Holzwerkstoffe“ einen Holzanteil von mindestens 50% haben und aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Sie dürfen darüber hinaus nicht aus Reishülsen oder Bambus bestehen und das ergänzende Polymer muss ein sortenreiner Kunststoff sein.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- wesentliche Prüfbestimmungen für WPC-Terrassendielen
- Qualitätsgemeinschaft Holzwerkstoffe e.V
- Neues Siegel für WPC Terrassendielen (17.9.2010)
- Neues Gütesiegel für WPC-Zaunprofile, verschärfte Prüfbestimmungen für WPC-Terrassendielen (1.7.2016)
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siehe zudem: