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Neues "Blatt" am Palmengarten made with Wicona

(25.8.2010) Die KfW-Bankengruppe erweiterte ihre Hauptverwaltung um ein neues Gebäude, die so genannte Westarkade. Der Standort befindet sich im Stadtteil Westend in Frankfurt am Main am Rand des Palmengartens und entlang der Zeppelinallee (siehe Google-Maps und/oder Bing-Maps). Schon von weitem sichtbar: die attraktive Fassadengestaltung mit Elementen in drei Farben, ausgeführt als Doppelfassade in Elementbauweise, die eigens für die objektspezifischen Anforderungen auf Basis von Wicona-Profilsystemen entwickelt wurden.

Die KfW Bankengruppe befindet sich im Besitz von Bund und Ländern. Sie unterstützt als Förderbank seit ihrer Gründung im Jahr 1948 die nachhaltige Entwicklung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebens- und Wirtschaftsbedingungen in den Bereichen Mittelstand, Existenzgründung, Umweltschutz, Wohnungswirtschaft, Infrastruktur, Bildungsförderung, Projekt- und Exportfinanzierung sowie Entwicklungszusammenarbeit. Im Verlauf von rund 60 Jahren vergab sie fast eine Billion Euro als Darlehen.

Der Neubau komplettiert das vorhandene Gebäude-Ensemble der KfW aus den 70er, 80er, und 90er Jahren (siehe weitere Bing-Maps). Ziel des Bauvorhabens war es, Raum für etwa 700 Büroarbeitsplätze sowie ein Konferenzzentrum zu schaffen, damit verschiedene Organisationseinheiten der KfW zusammenrücken können und die Betriebsabläufe optimiert werden. Die Bank erwartet, "dass sich die Mitarbeiter als Gemeinschaft erleben, mehr miteinander kommunizieren und produktiv Synergien nutzen."

Aus einem Wettbewerb von 19 Architekturbüros ging die Sauerbruch Hutton Generalplanungsgesellschaft mbH aus Berlin als 1. Preisträger hervor. Sauerbruch Hutton ist ein internationales Büro für Architektur, Städtebau und Gestaltung, das 1989 gegründet wurde. Etwa 100 Architekten, Gestalter, Techniker, Modellbauer und Verwaltungsfachleute aus ca. zwölf verschiedenen Ländern arbeiten am Stammsitz in Berlin. Die Projekte wollen "die Freude an der Sinnlichkeit von Raum und Material sichtbar machen." Das Büro erwarb sich viele nationale und internationale Preise und zeigte seine Arbeit in zahlreichen Ausstellungen.

Der Bauherr entschied sich aus städtebaulichen, architektonischen, funktionalen und wirtschaftlichen Gründen für diesen Entwurf. Ein rund 56 m hoher, im Grundriss einem Blatt ähnlicher Turm ruht auf einem leicht geschwungenen Sockelbau, der die Höhe benachbarter Gebäude aufnimmt - siehe noch einmal Bing-Maps. Die organische Form des Ensembles erscheint als Referenz an den benachbarten Palmengarten. Variable innere Strukturen gelten heute als wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Betrieb eines solchen Gebäudes. So entstand ein "zukunftsoffen" genanntes Bürohaus. Die Architektur begünstigt Veränderungen und Nutzungsflexibilität: beispielsweise sich wandelnde Arbeitsprozesse oder Arbeitsgruppengrößen oder neue Zuordnungen von Arbeitsbereichen.

Über seine 13 Büroetagen hinweg umschließt eine Aluminium-Doppelfassade, welche als Sonderkonstruktion auf Serien des Aluminiumsystemhauses Hydro Building Systems und seiner Marke Wicona aufbaut, den Büroturm der Westarkade.

Die Konstruktion der "inneren Fassade" ...

... basiert auf dem Fenstersystem Wicline 77 mit verdeckt liegenden Flügeln bzw. Festverglasungen. Raumhohe farbige Drehflügel öffnen sich nach außen und lassen Licht und Sonne in die Büroetagen. Dieser Teil der Aluminium-Doppelfassade bildet die thermische Hülle und lässt eine natürliche Fensterlüftung zu. Eine mechanische Lüftungsanlage unterstützt diesen Prozess bei ungünstigen Witterungsverhältnissen. Es handelt sich um ein neues Entlüftungskonzept bei Doppelhautfassaden: eine Druckringentlüftung, die horizontal entlüftet. Hierbei werden die Lüftungsklappen, je nach Windrichtung geöffnet und sorgen für eine optimale Wärmeabführung.

Für die "äußere Fassade" ...

... wurde in gemeinsamer Arbeit mit den Fachleuten der FKN Fassaden GmbH & Co. KG aus Neuenstein eine Sonderkonstruktion entwickelt. Sie erscheint im Grundriss betrachtet geschuppt. Teile dieser Doppelfassade sind polygonal gestellt, damit die im Grundriss einem Blatt ähnliche Form entsteht. Motorisch betriebene Klappen mit verdeckt eingebauten Kettenmotoren in der geschuppten Außenfassade sorgen für die notwendige Belüftung im Fassadenzwischenraum. Mit Hilfe von 7500 Quadratmetern Raffstoreanlagen zwischen den beiden Fassadenteilen wird der notwendige Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung oder Blendwirkung organisiert.

Beide Fassadenbauteile wurden vollständig in den Werkstätten des Fassadenbauers FKN vorgefertigt und zu einem Gesamteinzelelement verbunden. Diese wurden mit Hilfe von Kränen an speziell gefertigten Konsolen, welche zuvor am Bauwerk montiert worden waren, eingehängt. Analog zum Dichtungs- und Kopplungssystem der Elementfassade Typ Wictec EL von Wicona wurden die Einzelelemente zur Gesamtfassade verbunden.

Übrigens: Dank dem baulichen Wärmeschutz und hocheffizienter Gebäudetechnik soll die Westarkade eines der ersten Hochhäuser weltweit sein, welches mit weniger als 100 kWh pro Jahr an Primärenergie auf den Quadratmeter bezogen auskommt.

Weitere Informationen zum Fassadensystem können per E-Mail an Hydro Building Systems angefordert werden.

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