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Sanieren: Was es kostet, wie viel der Staat dazugibt und wann es sich rechnet

  • Volle Fördertöpfe für Haussanierer

(19.7.2009) Wer seinen Altbau energieeffizient sanieren möchte, profitiert derzeit von niedrigen Zinsen und besonders attraktiven staatlichen Förderungen. Von der Energieberatung über den Einsatz erneuerbarer Energien bis hin zur Komplettsanierung - die Fördermöglichkeiten für energetisch sinnvolle Modernisierungen sind zahlreich. "Grundsätzlich gilt, je umfangreicher die Maßnahmen sind und je besser der energetische Standard, desto mehr gibt der Staat dazu", sagt Thomas Kwapich von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena).


Die dena hat beispielhaft fünf typische energiesparende Sanierungen*) zusammengestellt und zeigt ...

  • was es kostet,
  • wie viel der Staat dazugibt und
  • wann sich die Investitionen rechnen.

Was energetisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, muss für jedes Gebäude individuell entschieden werden. Daher ist es unverzichtbar gleich zu Beginn einen Energieberater einzubinden, der den erforderlichen energetischen Modernisierungsbedarf des Gebäudes ermittelt. Die folgenden Sanierungspakete umfassen Maßnahmen für den kleinen Geldbeutel bis hin zum energetisch optimalen Standard.

ideale Innenraumtemperaturen, Raumtemperaturen, richtige Innenraumtemperatur, Raumtemperatur, Innenraumklima, Heizung, Wohlfühltemperatur, Oberflächentemperatur, Wände, Decken, Fenster, umweltfreundlicher Energieverbrauch, Kondensatbildung, Schimmelpilzbildung
Grafik aus dem Baulinks-Magazin "Wohlfühltemperatur / Humidex"

Sanierungspaket 1: Kostengünstige Maßnahmen

Jährlich Energiekosten einsparen, ohne den Geldbeutel dabei stark zu belasten - das ist möglich indem man ...

  • die oberste Geschossdecke, die Kellerdecke und die Rohrleitungen dämmt,
  • Thermostat-Ventile einbaut und
  • die Heizung gründlich überprüft und einstellt.

Werden zudem die Heizkörper regelmäßig entlüftet, die richtige Raumtemperatur gewählt, sinnvoll gelüftet und Wärmestaus vermieden, rechnen sich die Investitionen bereits nach 4 Jahren.

  • Kosten: 3.000 Euro
  • Energieeinsparung pro Jahr: 710 Euro

Sanierungspaket 2: Effiziente Heiztechnik + Solar

Wer mehr machen will, kann mit dem Einbau einer Öl- oder Gas-Brennwertheizung und der Installation einer solarthermischen Anlage zur Trinkwassererwärmung Energiekosten sparen. Nach 8 Jahren sind die Kosten gedeckt.


Bild aus dem Beitrag "Wärmedämmung (auch) entscheidend bei CO₂-Einsparung" vom 28.5.2007

Sanierungspaket 3: Sanierung der Gebäudehülle

Mit der Sanierung der Gebäudehülle profitieren Hausbesitzer gleich doppelt: Denn eine gute Gebäudedämmung schützt im Winter vor Wärmeverlusten und hält im Sommer für lange Zeit die Hitze draußen. Um die Fördermittel zu bekommen, sind zu dämmen ...

  • die Außenwände mit mindestens 14 cm Dämmstoff,
  • das Dach mit mindestens 16 cm und
  • die Kellerdecke mit mindestens 11 cm.

Zudem werden Fenster mit 2-Scheiben Wärmeschutzverglasung eingebaut. Die Modernisierung rechnet sich nach 14 Jahren.

Sanierungspaket 4: Rundum-Sanierung auf Neubau-Niveau

Den Altbau so zu sanieren, dass er die energetischen Mindestanforderungen an einen heutigen Neubau erfüllt, ist technisch problemlos möglich. Neben der Dämmung des Dachs mit 20 cm Dämmstoff, der Außenwände mit 14 cm und der Kellerdecke mit 11 cm werden auch die alten Fenster gegen neue mit 2-Scheiben Wärmeschutzverglasung ausgetauscht.

Die Stärke der Dämmstoffe entspricht dabei den Kriterien, um die Fördermittel zu bekommen. Zudem wird eine moderne effiziente Heizung eingebaut und eine Solaranlage mit Trinkwassererwärmung installiert. Zu einer sorgfältigen Bauausführung gehört es, die energetischen Sanierungen kompetent zu planen sowie sachkundig zu begleiten und zu prüfen. Nach 15 Jahren machen sich die Investitionen bezahlt.

  • Kosten: 43.200 Euro
  • Staatliche Förderung: 5.690 Euro
  • Energieeinsparung pro Jahr: 2.390 Euro

Sanierungspaket 5: Komplettsanierung zum modernen Effizienzhaus

Wer sein Haus optimal energetisch saniert, wird mit stark reduzierten Energiekosten belohnt: rund 85 Prozent lassen sich jährlich einsparen. Der sanierte Altbau ist dann ein echtes Effizienzhaus - es verbraucht etwa 50 Prozent weniger Energie, als der Gesetzgeber von einem vergleichbaren Neubau fordert. Eine umfangreiche Dämmung des Dachs mit 30 cm Dämmstoff, der Außenwände mit 24 cm und der Kellerdecke mit 8 cm gehören ebenso dazu, wie neue Fenster mit 2-Scheiben Wärmeschutzverglasung. Zusätzlich können beispielsweise eine Pelletheizung eingebaut und eine Solaranlage zur Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung installiert werden. Mit dem Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist das Sanierungspaket komplett. Alle Bauausführungen sollten durch einen Fachmann begleitet und dokumentiert werden. Die Ausgaben amortisieren sich nach 12 Jahren.

Hier gibt es die Förderung

Der Staat belohnt Investitionen in Energieeffizienz in Form von Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen. Die wichtigsten Fördertöpfe des Bundes werden durch die KfW Förderbank und für erneuerbare Energien durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bereitgestellt. Auch die Länder bieten Förderprogramme an, weshalb sich auf jeden Fall die Nachfrage beim örtlich zuständigen Umwelt- oder Bauamt lohnt - siehe auch Fördermittel von Energieversorgern und der öffentlichen Hand.

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*) 

Berechnungsgrundlage: Freistehendes Einfamilienhaus, Baujahr 1970, 150 m² Wohnfläche, unsaniert, 4 Personen-Haushalt, Energiepreis 0,08 €/kWh, Energiekosten vor Sanierung: 3.600 €/a für 45.000 kWh/a; Zinssatz für Finanzierung 5%, Energiepreissteigerung für die Amortisation 6%; Ausnahme Variante 5 / Kredit über KfW-Effizient Sanieren die ersten 10 Jahre mit 1,41%, Dämmstoff der Wärmeleitgruppe 035.

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