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Brandschutz mit Tür und Tor

(10.12.2007) Europa kommt - wieder mit neuen Normen. Die aktuelle Brandschutz-Regelung DIN 4102 wird demnächst von den Euro-Normen DIN EN 1350-1, 1350-2 und 1634-1 abgelöst. Dadurch steht uns in den nächsten Jahren eine Zulassungswelle bevor. Erste Angebote (wie die Feuerschutztür Teckentrup FSA) sind bereits auf dem Markt. Hersteller bieten multifunktionale Lösungen an, Kombinationen mit Einbruch- oder Schallschutz und immer häufiger auch besonders ästhetische Varianten. Zugleich sollen sie kostengünstig sein. Hier geht der Trend zu schnell eingebauten, nahezu wartungsfreien Türen, denn diese sind wirtschaftlicher als billige, aber montageintensive Elemente.


Aufbau vor dem Brandtest einer Tür mit verglastem Seitenteil.

Die neue DIN EN 1634-1, amtlich "Feuerwiderstandsprüfungen für Tür und Abschlusseinrichtungen, Teil 1: Feuerschutzabschlüsse", legt die Prüfkriterien für die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung fest, die Türen und Tore als Feuerschutzelemente ausweisen. Viel übersichtlicher wird es mit der neuen Norm nicht. Denn nach wie vor regeln beispielsweise die Landesbauordnungen der Bundesländer, welches Schutzniveau in welchem Bauwerk gilt. Und beim Rauchschutz ist in Deutschland zur Zeit noch die DIN 18095 gültig. Auch hier arbeiten die Gremien an einer europäischen Vorschrift. Mit Produkten, die bereits jetzt Euro-Normen erfüllen, ist man auf der sicheren Seite - auch in Zukunft, und erst recht, wenn grenzüberschreitend gearbeitet wird, denn die Elemente sind leicht in den anderen EU-Staaten zuzulassen.

Brandwand: Beton - Mauerwerk - Trockenbau

In der Regel trennen Betonwände, Mauerwerk oder Porenbeton die Brandabschnitte. Trockenbau-Lösungen sind besonders im Gewerbebau populär. Die Montage hängt vom Wandbaustoff ab und unterscheidet sich zum Teil erheblich. Darum liefern die Hersteller Montage-Anleitungen für jede Einbausituation. Sie sind exakt zu beachten, denn ein Abweichen führt zum Verlust der Zulassung und der Gewährleistung. (Siehe beispielsweise "Neue Brandschutz-Broschüre von Knauf verspricht sichere Systemauswahl" vom 28.8.2007 und "Rigips bündelt 55 Jahre Brandschutz-Erfahrung in neuer Broschüre" vom 15.6.2007.)

Neue Brandschutztür - Fortschritt im Detail

Eine neue Feuerschutztüren-Serie stellte Teckentrup zur BAU 2007 vor. Sie ist schon gemäß DIN EN 1634-1 geprüft und nach DIN 4102 zugelassen.



Einbau: Die Zarge wird nur noch mit einem Dübel und spezieller Abstützung zum Mauerwerk pro Befestigungspunkt montiert (Bild links oben). Das Ausklappen der Anker und das Setzen mehrerer Dübel mit aufwändiger Hinterlegung der Zarge entfällt, die Zarge (Eck-, Gegen-, Umfassungs- oder Blockzarge) ist so schneller eingebaut. Neben Mauerwerk, Beton und Porenbeton ist sie für Leichtbau-Ständerwände zugelassen - auch als Eckzargen-Variante. Nach dem Einbau lässt sich das Türblatt noch um vier Millimeter heben (rechts oben). Unebenheiten im Boden lassen sich so einfach ausgleichen.

Rostschutz: Durch eine neue Verbundtechnik gibt es bei den neuen Feuerschutz-Türen keine Schweißnähte, der Korrosionsschutz (Verzinkung) bleibt also produktionsbedingt unbeschädigt. Dennoch wurde die Stabilität der Tür durch spezielle Falz- und Kanttechniken erhöht.

Optik: Mit dieser Tür zeigt Teckentrup erstmalig Feuerschutz in Dünnfalz-Optik ohne Bandprägung. Dadurch entsteht ein flächenbündiger Türblatt - Brandschutz, fernab von der Ästhetik einer "Heizungskeller-Tür" (links unten).

Verschleiß: Eine neue Lösung ist (bei den 62-mm-Türen) an den Fallen integriert: Über Kunststoffführungen an der Zarge gleitet die Tür leise und nahezu verschleißfrei in das Schloss. Das schont das Element - und die Nutzer vor Lärm (rechts unten).

Die T 30-Tür gibt es in 42 und 62 mm Dicke (Türblatt), die Größen reichen bei den einflügeligen Versionen bis 1250 x 2500 mm, für die zweiflügelige Tür 2500 x 2500 mm (Baurichtmaß). Einige Bundesländer schreiben seit kurzem auch die Brandschutzklasse T60 vor. Auch hierfür liege die Zulassung vor - so Teckentrup.

Brandschutz plus ...

Brand- und Rauchschutz allein reicht oft nicht aus. Werkhallen sollen akustisch abgeschirmt werden, spezielle Gebäudetrakte sind vor Unbefugten zu schützen, in repräsentativen Räumen darf eine Tür nicht wie ein Kellereingang aussehen. Hinzu kommen oft Vorgaben für die Wärmedämmung. Hier sind Multifunktionstüren gefragt. Türen wie die "Teckentrup OS" sind modular aufgebaut: Die Feuerschutzabschlüsse gibt es optional mit Rauchschutz (nach DIN 18095), einbruchhemmend (bis WK 4) und mit Schallschutz bis RW = 53 dB (DIN EN 20140/717-1); siehe auch Beitrag "Schallschutz mit Türen" vom 1.9.2007.

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"Zudem wird Feuerschutz immer schöner: Stahltüren mit Glaseinlässen (auch mit Bullaugen), Edelstahl-Oberflächen und Beschläge bieten heute eine breite Auswahl ästhetisch ansprechender Lösungen. "Dickfalz- und Dünnfalz-Versionen sowie besondere Bänder erweitern das gestalterische Spektrum zusätzlich", ergänzt Friedhelm Schwake, Leiter der Entwicklung beim Türhersteller Teckentrup. Ist hohe Transparenz gefordert, kommen Rohrprofiltüren ins Spiel. Anspruchsvolle Systeme umfassen nicht nur die Tür, sondern lassen sich mit Seitenteilen und Oberlichtern zur Verglasungswand ausbauen (siehe auch Beitrag "Brandschutz aus Rohrprofilelementen mit Licht und Stil" vom 18.10.2006 mit einem Hinweis auf eine Broschüre über Rohrprofiltüren).

Brandschutz für große Öffnungen

Sektional-, Hub-, Roll- oder Schiebetore ermöglichen Feuerschutz für größere Öffnungen. Je nach Einsatzart liegt mal die eine, mal die andere Version nahe: Häufig kommen Feuerschutz-Sektionaltore zum Zuge - ihre Führung kann entlang der Hallendecke, senkrecht nach oben oder bei einem Schrägdach auch entsprechend der Dachneigung geführt werden. Eine Alternative sind ein- oder zweiflügelige Schiebetore, die zur Seite aufgeschoben werden. Teckentrup Rauchschutz-Schiebetore bieten eine technische Besonderheit: Die Bodendichtung senkt sich erst nach unten, wenn das Tor geschlossen ist und reduziert so den Verschleiß auf ein Minimum.

Moderne Veranstaltungshallen zeigen, wie breit Brandschutz-Anforderungen im Objektbau sind. Ein Beispiel: die ColorLine Arena in Hamburg mit 16.000 Plätzen. Vollverglaste Rohrprofiltüren im Publikumsbereich bieten Rauchschutz im modernen Design. Die Lager fordern einfaches An- und Abfahren, hier übernehmen zweiflügelige Schiebetore den Schutz vor dem Feuer. Sektionaltore mit Sondersteuerungen geben bei Alarm sekundenschnell den Weg nach draußen frei und die Innentüren im Unterrang öffnen automatisch, sobald die Rauchmelder anspringen - nicht als Fluchtweg, sondern als Zuluft-Öffnung für den Rauchabzug, um freie Sicht zu gewährleisten.

Sonderfälle

Sind Brandabschnitte miteinander verbunden - beispielsweise durch ein Fließband - sind Feuerschutz-Anforderungen besonders schwierig zu erfüllen. Der automatische Förderprozess läuft im Brandfall eventuell weiter und erhöht die Gefahr, dass sich das Feuer ausbreitet. Hier gibt es Sonderlösungen wie Wandschiebeklappen, Stahlhubtore und Stahlschubklappen. Gerade in solchen Spezialfällen bietet sich die Zusammenarbeit mit dem Hersteller schon im Planungsprozess an - gemeinsam werden passende Lösungen oft schneller gefunden.

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