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Baukonjunktur im 3. Quartal 2005: Der Aufwärtstrend setzt sich fort

(23.11.2005) Das deutsche Bauhauptgewerbe setzt seinen Aufwärtstrend fort: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, stieg der Auftragseingang im 3. Quartal 2005 um nominal 4,4 Prozent an. Dies gleiche die - witterungsbedingt - schlechte Entwicklung im 1. Quartal etwas aus: Von Januar bis September liegt demnach das Auftragsniveau mittlerweile nur noch um 2,7 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Bisher wirkte sich die positive Auftragsentwicklung - die seit Mai dieses Jahres anhält - allerdings nicht auf die Umsätze aus: Der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe verzeichnete im 3. Quartal 2005 ein Minus von 4,7 Prozent (Jan.-Sept.: -9,3 Prozent). Entsprechend setzte sich der Arbeitsplatzabbau fort: Im Durchschnitt der ersten neun Monate waren nur noch 695.200 Arbeitnehmer im Bauhauptgewerbe beschäftigt, 73.000 weniger als noch vor einem Jahr. Allerdings seien für die Ergebnisse noch statistische Korrekturen zu erwarten.

Die gewerblichen Investoren haben ihre Zurückhaltung aufgegeben, der Investitionsstau der letzten Jahre löst sich langsam auf: Der Auftragseingang im Wirtschaftsbau lag im 3. Quartal um 8,4 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (Jan.-Sept.: -0,2 Prozent). Hier macht sich bemerkbar, dass Deutschland mittlerweile zum Logistikstandort Nummer 1 geworden ist: Die Neubaugenehmigungen (umbauter Raum) für Handels- und Lagergebäude lagen um 2,1 Prozent über dem Vorjahreswert; von Januar bis September betrug das Genehmigungsplus sogar 8,7 Prozent.

Der Öffentliche Bau (3. Quartal: 6,0 Prozent, Jan.-Sept.: -2,0 Prozent) profitiert auch weiterhin von dem Investitionsprogramm der Bundesregierung: Die Straßenbaubetriebe meldeten für das 3. Quartal ein Auftragsplus von 15,1 Prozent (Jan.-Sept.: 1,0 Prozent). Aber auch der sonstige Tiefbau lag mit 1,2 Prozent im Plus (Jan.-Sept.: -3,2 Prozent). Lediglich für den Öffentlichen Hochbau wird ein Rückgang von 5,8 Prozent ausgewiesen (Jan.-Sept.: -6,4 Prozent).

Von der allgemeinen baukonjunkturellen Erholung haben jedoch nicht alle Bausparten gleichermaßen profitiert. Der Wohnungsbau leidet immer noch unter der Unsicherheit der privaten Investoren: Der Auftragseingang lag im 3. Quartal um 7,8 Prozent unter dem Vorjahreswert (Jan.-Sept.: -9,4 Prozent). Einziger Lichtblick: Die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen lag im 3. Quartal um 3,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Die positive Entwicklung ist allerdings nur auf ein Genehmigungsplus von fast 10 Prozent beim Einfamilienhausbau zurückzuführen. Dies könnte bald wieder vorbei sein, zumal es sich lediglich um einen Reflex auf die (im Sommer einsetzende und nun beendete) Diskussion über die Zukunft der Eigenheimzulage handelt.

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