Ingenieurunternehmen befürchten nachlassende Investitionsbereitschaft
(15.2.2021) 81% der Ingenieurunternehmen beurteilen ihre Situation zu Jahresbeginn gut bzw. sehr gut (Vorjahr 95%), 19% als ausreichend bzw. schlecht (Vorjahr 5%). 18% der Unternehmen verzeichneten 2020 einen Umsatzrückgang - das waren deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Die Auswirkungen der Coronakrise kommen also - durch die langen Projektlaufzeiten zeitverzögert - langsam in der Branche an.
Der Verband Beratender Ingenieure (VBI) sieht nun die Gefahr, dass sich die Lage für rund ein Fünftel der Unternehmen weiter verschärft, wenn Investitionen nicht wie geplant umgesetzt werden. Laut einer neuen Ernst & Young-Umfrage unter 300 Kommunen, rechnen 47% immerhin mit einem Haushaltsdefizit.
Dazu erklärte jetzt VBI-Präsident Jörg Thiele: „Die neuesten wirtschaftlichen Daten unserer Unternehmen sind nur eine Momentaufnahme, entscheidend für die Zukunft ist die aktuelle Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand und privater Unternehmen. Nur wenn geplante Projekte weiterhin ausgeschrieben und durchgeführt werden, bleibt die Planungs- und Bauwirtschaft der Eckpfeiler einer wirtschaftlichen Erholung nach der Krise. Auf keinen Fall dürfen die wegbrechenden Gewerbesteuereinnahmen der Kommunen dazu führen, dass Projekte verschoben oder aufgehoben werden. Das würde die Krise noch verschärfen und sich jahrelang auswirken. Die Steuerausfälle müssen komplett ausgeglichen werden.“
Bereits jetzt berichten 7% der Unternehmen von zurückgestellten öffentlichen Aufträgen und 5% von zurückgestellten privaten Aufträgen. 27% mussten im zweiten Halbjahr 2020 einen Auftragsrückgang verzeichnen, 8% der Unternehmen erwarten nun einen starken Rückgang der Aufträge im ersten Halbjahr 2021.
Weiter Fachkräftemangel eminent
Doch auch neben den Auswirkungen der Coronakrise gibt es nach wie vor einen Faktor, der die wirtschaftliche Entwicklung der Ingenieurbüros seit langem bremst. So nennen 31% die Coronakrise und 32% den Ingenieurmangel als wesentliche Hemmnisse ihrer Tätigkeiten. 27% der Unternehmen hätten gerne Personal eingestellt, haben jedoch keine Mitarbeiter gefunden.
An der VBI-Konjunkturumfrage haben 462 der rund 2.000 VBI-Mitgliedsunternehmen teilgenommen. Die Umfrage lief vom 5. bis zum 31. Januar 2021.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- Konjunkturpaket: Planungs- und Bauwirtschaft schlägt konkrete Maßnahmen vor (7.7.2020)
siehe zudem:
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