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Drei ähnliche Studentenwohnhäuser in München sollen ökologischen Trend setzen

(25.8.2019) Mit dem Bau von drei Studentenwohnhäusern in gleicher Geometrie und Größe - aber aus unterschiedlichen Baustoffen - soll auf dem Campus in Garching (siehe Google-Maps) ein idealer Null-Energie-Standard gefunden werden: Geplant sind jeweils ein Haus aus ...

  • Leichtbeton ohne Stahl,
  • Massivholz und aus
  • hochwärmedämmendem Mauerwerk.

Bild © Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) 

Wie kann man Fehlerquellen vermeiden, die durch eine zunehmend unübersichtliche und steigende Anzahl an Normen und Baugesetzen entstehen? Was kann man gegen die hohen Energieverbräuche in Gebäuden tun? Wie schafft man es, Baumaterialien nach ihrer Nutzung wieder zurück in den Produktionskreislauf zu führen? Antworten auf Fragen wie diese will das Studentenwerk München finden. Unterstützt wird es dabei von drei Lehrstühlen der Technischen Universität München (TUM). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt das Vorhaben fachlich und finanziell mit rund 520.000 Euro.

Komplexität im Bauwesen und Baukosten verringern

Über mehrere Jahre hinweg soll u.a. erfasst werden, wie sich unterschiedliche Baustoffe auf die Energiekosten auswirken. Dabei werden die Ziele verfolgt, ...

  • die Komplexität im Bauwesen und damit auch die Baukosten zu verringern,
  • einfache Entwurfs- und Konstruktionsweisen zu identifizieren,
  • nachhaltige Konstruktionen zu entwickeln und
  • robuste Haustechnikkonzepte umzusetzen.

Minimieren von Wartung, Instandhaltung und Betriebsenergie

Darauf aufbauend sollen nun aber die neuen Häuser in den drei Konstruktionsvarianten mit dem zusätzlichen Anspruch an einen Null-Energie-Standard umgesetzt und ihre Wirksamkeit ausgewertet werden. Hierzu müssen beispielsweise Themen der industriellen Vorfertigung, der ökologischen und ökonomischen Bilanzierung sowie des Nutzerverhaltens weiterentwickelt werden. Gleichzeitig soll der Betrieb optimiert werden durch das Minimieren von Wartung, Instandhaltung und Betriebsenergie. Haustechnik und Baukonstruktion sollten getrennt, die Möglichkeiten der industriellen Vorfertigung auch von Badzellen untersucht werden.

Ökologischer Fußabdruck

Die Systeme für das Verteilen von Wärme, Stark- und Schwachstrom sowie Warmwasser sollen getrennt werden, um notwendige Sanierungsmaßnahmen fortlaufend optimieren zu können. Geplant ist auch, den Null-Energie-Standard durch eine Verringerung der technischen Komplexität und eine einfache Gebäudehülle zu erreichen und den Energiebedarf zu simulieren und zu vergleichen. Über digitale Schnittstellen sollen das Nutzerverhalten untersucht und eine wirksame Verringerung des Eigenstromverbrauchs angeregt werden. Der ökologische Fußabdruck der drei Konstruktionsbeispiele soll schließlich über den gesamten Lebenszyklus nachgewiesen werden.

Maßnahmen im Gebäudesektor wichtig für Klimaschutz

Der DBU-Generalsekretär Alexander Bonde erinnerte bei der Überreichung des Bewilligungsschreibens für die DBU-Förderung, dass 40% des Endenergieverbrauchs in Deutschland auf das Bereitstellen von Heizwärme entfallen, in privaten Haushalten sogar fast drei Viertel: „Will die Weltgemeinschaft die Ende 2015 auf der Klimakonferenz in Paris beschlossene Begrenzung des Temperaturanstiegs auf möglichst nicht mehr als eineinhalb Grad schaffen, kann das nur mit Hilfe umfassender Maßnahmen im Gebäudesektor geschehen.“

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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