7,3% weniger genehmigte Wohnungen 2017 (darunter 41% weniger Wohnheimwohnungen!)
(15.3.2018) Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute (15.3.) mitgeteilt hat, wurden 2017 in Deutschland 7,3% oder 27.300 weniger Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt als im Extremjahr 2016. Damit war die Zahl der genehmigten Wohnungen erstmals seit 2008 niedriger als im jeweiligen Vorjahr. (zur Erinnerung: 2016 wurden 21,6% (15,5% ohne Wohnheime) mehr Wohnungen genehmigt als 2015)
Insgesamt wurde 2017 der Bau von 348.100 Wohnungen genehmigt. Darunter fallen alle Genehmigungen für Neubaumaßnahmen sowie Um- und Ausbaumaßnahmen an bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden.
Die Zahl der Baugenehmigungen von Wohnungen in neuen Wohngebäuden hat 2017 gegenüber dem Vorjahr um 5,0% bzw. 15.900 Wohnungen abgenommen. Dabei schrumpfte die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ...
- in Einfamilienhäusern um 5,0% bzw. um 4.00 Wohnungen und
- in Zweifamilienhäusern um 2,7% bzw. um 600 Wohnungen.
Die Zahl der Genehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern blieb dagegen nahezu unverändert.
ausschlaggebend: Wohnungen in Wohnheimen
Stark gesunken ist allerdings die Zahl der Genehmigungen für Wohnungen in Wohnheimen (-41,0% bzw. -10.500 Wohnungen); zu dieser Kategorie zählen u.a. Flüchtlingsunterkünfte. Ohne Berücksichtigung der Genehmigungen von Wohnheimen betrug der Rückgang der Baugenehmigungen von Neubauwohnungen in Wohngebäuden insgesamt gegenüber dem Vorjahr 1,9%.
Fast ein Fünftel weniger Um- und Ausbaumaßnahmen
Die Zahl der Wohnungen, die durch genehmigte Um- und Ausbaumaßnahmen an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, ging im Jahr 2017 ebenfalls zurück (-19,5% bzw. -10.200 Wohnungen).
Doch noch eine positive Zahl
Der umbaute Raum der genehmigten neuen Nichtwohngebäude stieg im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,6 Mio. m³ auf 217,1 Mio. m³ (+0,3%). Dieser Anstieg ist ausschließlich auf eine Steigerung bei den nichtöffentlichen Bauherren um 0,8% zurückzuführen. Der genehmigte umbaute Raum bei den öffentlichen Bauherren gingen um 4,4% zurück.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- 3,3% bzw. 12.325 mehr genehmigte Wohnungen 2021 im Vergleich zu 2020 (10.3.2022)
- 2018 insgesamt 0,2% weniger genehmigte Wohnungen als 2017 (17.3.2019)
- 8% mehr Investitionen im Baugewerbe im Jahresvergleich 2017 zu 2016 (18.12.2018)
- Von Januar bis August 1,9% mehr genehmigte Wohnungen (18.10.2018)
- Bauprognose 2019: BauInfoConsult erwartet mehr Geschosswohnungsbau (30.7.2018)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- KfW Research: Wohnungen werden ausreichend genehmigt - sie müssten nur gebaut werden (13.11.2017)
- Warum der Rückgang der Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2017 nicht überraschen sollte (17.8.2017)
- 21,6% (15,5% ohne Wohnheime) mehr genehmigte Wohnungen gegenüber 2015 (19.3.2017)
- 8,4% mehr Wohnungsbaugenehmigungen 2015 (20.3.2016)
- 23% mehr Baugenehmigungen für Geschosswohnungsbauten in Großstädten (12.4.2015)
siehe zudem: