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Schornsteinfeger-Statistik enttarnt zwei Millionen alte Heizkessel als Energieverschwender

(17.8.2005) Trotz verschärfter gesetzlicher Bestimmungen und allgemein gestiegener Energiepreise werden in der Bundesrepublik noch mindestens zwei Millionen alte Heizkessel betrieben, auf die vor allem ein Attribut zutrifft: Energieverschwender. Sie alle müssten dringend gegen moderne Heizgeräte ausgetauscht werden, weil sie Umwelt, Klima und die Haushaltskasse ihrer Besitzer gleichermaßen überstrapazieren. Den nach wie vor hohen Modernisierungsbedarf in deutschen Heizungskellern belegt die jüngste Erhebung des Zentralinnungsverbandes des deutschen Schornsteinfegerhandwerks (ZIV). Danach wurden 2004 in der Bundesrepublik rund 1,2 Millionen Ölheizungen und fast 800.000 Gasheizungen gezählt, die vor 1983 installiert worden sind und im Vergleich zu heutigen energetischen Maßstäben als ineffizient gelten.

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Für die Besitzer dieser mittlerweile mindestens 22 Jahre alten und zumeist überdimensionierten Heizkessel könnte die jährliche Brennstoffkostenrechnung um bis zu 30 Prozent niedriger ausfallen, wenn sie ihren veralteten Heizkessel zum Beispiel durch ein modernes Brennwertgerät ersetzen würden. Da ein Teil der Investitionssumme in jeder Heizsaison über die deutliche Ersparnis bei den Brennstoffkosten zurückfließt, amortisiert sich die neue Heizung in einem absehbaren Zeitraum.

Zu den Energieverschwendern zählen allerdings auch viele Heizkessel, die in den achtziger Jahren in Betrieb genommen wurden, in der ZIV-Statistik aber nicht gesondert erfasst sind. Auch sie erreichen oftmals Nutzungsgrade von lediglich 68 Prozent. Zum Vergleich: Brennwertgeräte, die auch die im Abgas enthaltene Kondensationswärme zum Heizen nutzen, setzten die eingesetzte Energie praktisch zu 100 Prozent in reine Nutzwärme um.

Die meisten veralteten Ölheizkessel, so geht aus der Schornsteinfeger-Statistik weiter hervor, stehen in ...

  • Bayern (287.000),
  • Baden-Württemberg (230.000),
  • Nordrhein-Westfalen (201.000) und
  • Niedersachsen (148.000).

Bezogen auf das Verhältnis von Gesamtbestand zum jeweiligen Anteil der veralteten Ölheizanlagen liegen allerdings die nördlichen Bundesländer an der Spitze der Modernisierungsbedarfsskala. So waren ...

  • in Niedersachsen im vergangenen Jahr 26,2 Prozent der installierten Ölheizungen älter als 22 Jahre,
  • in Bremen 24,8 Prozent,
  • in Hamburg 23,9 Prozent und
  • in Schleswig-Holstein 21,8 Prozent.

In Sachen Ölheiztechnik auf neuerem Stand sind die Berliner und Saarländer. Hier liegt der Anteil der vor 1983 installierten Ölheizkessel bei "nur" 16,7 beziehungsweise 17,4 Prozent.

Die meisten veralteten Gasheizungen zählten die Schornsteinfeger mit 307.000 Anlagen in Nordrhein-Westfalen und mit 153.000 in Niedersachsen.

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