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Projektbericht: Sanierter Plattenbau kaum wiederzuerkennen

  • Marie-Curie-Gymnasium in Bad Berka mit Thüringer Staatspreis prämiert

(27.5.2005) Im wahrsten Sinne des Wortes handelt es sich bei der Sanierung des Marie-Curie-Gymnasiums im thüringischen Bad Berka (siehe Google-Maps) um eine ausgezeichnete Arbeit der beiden beteiligten Architekturbüros. Die Arbeitsgemeinschaft erhielt im Oktober 2004 für das Konzept und die gelungene Umsetzung ihrer Pläne den Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau. Dieser bedeutende Preis wird alle zwei Jahre an Projekte verliehen, die beispielhaft die Planungs- und Baukultur in Thüringen fördern. In der ausgezeichneten Atmosphäre des sanierten Marie-Curie-Gymnasiums lässt es sich nun viel angenehmer lernen und auch lehren: Schüler und Lehrer zeigten sich durchweg begeistert von ihrer "neuen", alten Schule.

Plattenbau, Plattenbauweise, Marie-Curie-Gymnasium in Bad Berka
alle Fotos: Agrob Buchtal

Die Sanierung des Marie-Curie-Gymnasiums ist im Rahmen eines Pilotprojektes der Thüringer Landesregierung ermöglicht worden. Ziel des mit rund 90 Millionen Euro ausgestatteten Projektes war es, einige der in Plattenbauweise errichteten Schulen den modernen pädagogischen Anforderungen anzupassen und die teilweise mangelhafte Bausubstanz zu modernisieren. Die Wahl ist hierbei neben dem Marie-Curie-Gymnasium auf insgesamt 19 Schulen gefallen.

Typischer Plattenbau: nun kaum wieder zu erkennen

Das Schulgebäude bestand zunächst aus drei Teilen: In einem würfelförmigen Hauptgebäude waren Klassenräume mit bis zu 75 Quadratmeter Größe untergebracht. Im Nebengebäude befanden sich kleinere Klassenzimmer sowie die Schulverwaltung. Diese beiden Gebäudeteile wurden durch einen großen Flurbereich miteinander verbunden. Signifikant für die bestehende örtliche Situation war, dass die Erschließung sämtlicher Räumlichkeiten über die bestehenden nur knapp 1,25 Meter breiten Treppenhäuser erfolgen musste. Bei einer Schüler-Anzahl von 700 Personen sorgten diese beengten Verhältnisse für chaotische Zustände und Gedränge zu den Pausenzeiten, beim Wechseln des Klassenraums oder nach Unterrichtsschluss. Zudem entsprachen die Treppenhäuser brand- und rauchschutztechnisch nicht mehr den neuesten Anforderungen.

Sanierung, Marie-Curie-Gymnasium, Bad Berka, Plattenbau

Die neu konzipierte Innen-Ausstattung des typischen Plattenbaus aus den 80er Jahren überzeugt nun durch moderne Materialien und architektonische Leichtigkeit: Oberlichter im neu erstellten Verbindungsgebäude lassen Licht und Helligkeit in das vorher beengend wirkende Gebäude. Dieses erhält dadurch eine natürlichfreundliche Ausstrahlung. Vitale Farben in verschiedenen Gelb- und Orange-Tönen dominieren bei der Gestaltung der Wände; integrierte Etagen- und Fachbereichs-Kennzeichnungen erleichtern die Orientierung. Kurzum: Das geradezu frühlingshaft anmutende Farbkonzept sorgt mit seiner Frische für eine heitere Atmosphäre.

Exklusiver Bodenbelag

Bodenbelag, Steinzeug-Fliesen, Fliesen, Bodenfliesen, SteinfliesenIn Abstimmung zu den kräftigen Wand-Farben haben sich die Architekten für einen klassisch-modernen Bodenhelag entschieden: Die unglasierte Steinzeug-Großplatte KerAion Deco erlaubt mit ihrem markanten Großformat 60 x 60 cm Raumgestaltungen der besonderen Art. Die großformatigen Fliesen unterstützen die optische Weite der neu gestalteten Räume und strahlen eine zurückhaltende Eleganz aus. Besonders zum Tragen kommt dieser Effekt im repräsentativen Foyer der Schule. Der Eingangsbereich wirkt einladend und großzügig. Die im Gymnasium Bad Berka verwendete Farbe "Antibes" wirkt durch ihr dezentes Grau unaufdringlich und schlicht in Harmonie mit der farbigen Wandgestaltung. Das kalibrierte, d.h. exakt auf Maß geschliffene Format erlaubt eine elegante Fugenbreite von nur ca. 3 mm, welche die Exklusivität des Belags noch unterstreicht.

Design und Funktionalität

Neben der zeitgemäßen Anmutung zeichnen sich die Fliesen durch die Rutschhemmungsklasse "R10" aus. Des Weiteren spricht die unkomplizierte Reinigung für den keramischen Bodenbelag - ein Aspekt, der gerade in öffentlichen Gebäuden wie Schulen relevant ist. Schmutzige Schuhabdrücke in den Gängen, Seifenreste oder andere Medien im Sanitärbereich etc. lassen sich mit geringem Aufwand entfernen. Zudem wird die Keramik durch ihre Unbrennbarkeit auch in Sachen Brandschutz allen Anforderungen gerecht.

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