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Wohneigentumsförderung ist Mittelstandsförderung

(12.9.2002) Die Initiative "Wohneigentum" erwartet von der künftigen Bundesregierung eindeutige Leitlinien zur Wohnungspolitik, insbesondere zur Wohneigentumsförderung. Die Wohneigentumsförderung muss weiterhin die Vermögensbildung breiter Bevölkerungsschichten unterstützen, wobei speziell jungen Familien zudem der Erwerb familiengerechten Wohnraums ermöglicht wird.

Angesichts zunehmender Unsicherheiten bei der Altersvorsorge über Lebensversicherungen, deren Gewinnzusagen schrittweise zurückgenommen werden müssen, bedeutet Wohneigentum Realvermögen im Alter und zugleich mietfreies Wohnen ohne Risiko.

Die Bautätigkeit ist im 1. Halbjahr 2002 weiter zurückgegangen. Die Wohnungsbauinvestitionen liegen in diesem Zeitraum um 5% unter dem Vorjahresniveau. Mit einem Anteil von 57,8% an den gesamten Bauinvestitionen bilden die Investitionen in Wohnbauten nach wie vor den Schwerpunkt der Bautätigkeit. Auf- oder Abschwünge in dieser Sparte fördern oder belasten die gesamte Bauleistung. Darauf weist die Initiative "Wohneigentum", ein Zusammenschluss von 18 Verbänden der Bau-, Immobilien- und Wohnungswirtschaft, der Baufinanzierung, der Familien und der zuständigen Industriegewerkschaft hin.

Auch die Baugenehmigungen für neue Bauten blieben insgesamt im 1. Halbjahr 2002 um 6,7% (auf Basis der veranschlagten Kosten) unter der Vorjahresgröße. Bei neuen Wohngebäuden beläuft sich das Minus auf 5,8%. Nimmt man die Zahl der Wohnungen zur Grundlage, so verringerte sich das Genehmigungsvolumen um 9,4%, darunter bei Ein- und Zweifamilienhäusern um 3,5%. Der Wohnungsneubau befindet sich also weiterhin auf Talfahrt.

Die Betriebe des Bauhauptgewerbes verzeichneten im Wohnungsbau mit -13,4% bei den geleisteten Arbeitsstunden und mit -9% bei den Umsätzen anhaltend hohe Einbußen. Diese Produktionsverluste tragen zum Rückgang der Beschäftigung um fast 90.000 Personen auf 862.000 im Sommer 2002 entscheidend bei.

Gerade die kleinen und mittleren Betriebsgrößen, d. h. Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten, sind auf den Wohnungsbau angewiesen. Sie erbringen ca. 89% der Wohnungsbauleistungen des Bauhauptgewerbes. Der Wohnungsbau ist traditionelles Aufgabenfeld der mittelständischen Baubetriebe. Gerade hier werden Arbeitsplätze erhalten bzw. geschaffen!

Wohnungsbauförderung ist demzufolge Mittelstandsförderung. Dieser Tatsache sollten sich spätestens jetzt vor der Bundestageswahl alle Politiker bewusst sein. Die Wirksamkeit der Eigenheimzulage ist unbestritten, und eine Reduzierung des Fördervolumens wäre Gift für den Prozess der Wohneigentumsbildung und für die Baukonjunktur.

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