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HDH: Umsatzrückgang in der Holzindustrie 2023

(20.2.2024) Wie der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes am 20. Februar mitteilt, beeinträchtigte das schwache Konjunkturumfeld im vergangenen Jahr die Umsatzentwicklung in der deutschen Holzindustrie sehr deutlich. Gegenüber 2022 verringerte sich der Branchenumsatz 2023 um 10,6% auf 40,4 Mrd. Euro.

Umsatz der deutschen Holzindustrie 2023 in Mrd. Euro
(Quelle: Statistisches Bundesamt/HDH, erstellt mit Datawrapper) 

Entscheidend für den starken Umsatzrückgang war die Entwicklung in Schlüsselbranchen. So verzeichnete die Sägeindustrie 2023 eine Verringerung des Umsatzes um mehr als 27% auf 6,4 Mrd. Euro. Der Umsatz mit Holzwerkstoffen, wie Span- und OSB-Platten, fiel um 15,6% auf 5,3 Mrd. Euro. Der prozentual stärkste Umsatzrückgang in der Holzindustrie war 2023 bei Holzverpackungen mit -27,5% auf 863 Mio. Euro. Die Branche der Holzverpackungen, wie Paletten, Exportverpackungen sowie Kabel- und Seiltrommeln, wird aufgrund ihrer Bedeutung für die Logistik der deutschen Industrie als Frühindikator für Wirtschaftstrends betrachtet. Der Umsatzrückgang in diesem Bereich bereitet daher besondere Sorge mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.

Denny Ohnesorge (Bild: Angelika Aschenbach) 

Der Umsatz im baunahen Bereich der Holzindustrie fiel 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3,0% auf 7,7 Mrd. Euro. „Der zu Jahresbeginn noch relativ hohe Auftragsbestand im baunahen Bereich der Holzindustrie wurde im Jahresverlauf sukzessive abgebaut, parallel dazu kamen immer weniger Aufträge nach. Die Baunachfrage brach angesichts der massiv gestiegenen Baukosten, der zunehmend schlechteren Finanzierungskonditionen und der unklaren Förderbedingungen drastisch ein”, bilanziert HDH-Hauptgeschäftsführer Denny Ohnesorge zu den Zahlen, die sich auf die Betriebe mit mindestens 50 Beschäftigten beziehen.  

Weckruf an die Politik 

Die Umsatzentwicklung in der Holzindustrie muss Denny Ohnesorge zufolge ein Weckruf an die Politik sein, die durch bessere Rahmenbedingungen für ein günstigeres Umfeld sorgen könne. „Wir benötigen weniger regulatorische Lasten und mehr Anreize für Investitionen in klimafreundliches Wachstum. Auf der Anreiz-Seite sind bessere Förderbedingungen für klimafreundliches Sanieren und Bauen ein Muss”, mahnt Herr Ohnesorge. „Klimafreundliche Investitionen mit Holz können für grünes Wachstum am Standort Deutschland sorgen, wenn Wachstums-Bremsen gelöst werden. Andernfalls droht eine Abwärtsspirale”.

Personal- und Unternehmensentwicklung in der Holzindustrie  

Die negative Umsatzentwicklung wird begleitet von einem spürbaren Rückgang der Zahl der Betriebe und der Beschäftigung in der Branche. Die Zahl der Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten sank im Durchschnitt des Jahres 2023 im Vorjahresvergleich um 1,1% auf 917 Betriebe. Deutlich fiel die Zahl der Beschäftigten in der Holzindustrie 2023 gegenüber 2022 um 2,4% auf 151.794 Menschen.

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