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Neues Holzbau-KIS Informationssystem unterstützt Kommunen beim Klimaschutz

(22.2.2024) Kommunen können über den Bausektor erhebliche Treibhausgas(THG)-Einsparungen erzielen, indem sie Vorgaben für klimafreundliche Baustoffe machen. Das neue Informationssystem Holzbau-KIS, das die Ruhr-Universität Bochum und die Disy Informationssysteme GmbH derzeit entwickeln, unterstützt Kommunen bei entsprechenden Planungen.

Am 4. Dezember 2023 erhielt das Vorläuferprojekt Holzbau-GIS den Nachhaltigkeitspreis der Initiative Humboldt, einer Nachhaltigkeitsinitiative der nordrhein-westfälischen Universitäten. Die Weiterentwicklung zum Holzbau-KIS wird bis 2026 durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert.

Teil der ökologischen Mustersiedlung im Prinz Eugen Park in München. (Bild: Andreas Knoblauch) 

Die Grundlage für das Projekt Holzbau-KIS bildet das Fachinformationssystem Holzbau-GIS, das im Vorläuferprojekt entwickelt wurde. Holzbau-GIS wurde als Prototyp unter Verwendung öffentlich zugänglicher Geodaten aus Nordrhein-Westfalen sowie lokaler Datensätze der Stadt Menden erstellt. Das webbasierte Kommunikationstool verknüpft räumliche Fachdaten mit Gebäudetypologien, baulicher Struktur und Potenzialen zur Reduzierung von Treibhausgasen. Dadurch ermöglicht es die Verbindung von Baumaßnahmen mit Klimaschutzzielen. Darüber hinaus wendet das Tool normkonforme Berechnungsmethoden auf Gebäudeebene an, die analog zur Grundsystematik im Qualitätssiegel Nachhaltige Gebäude (QNG) sind. Die verwendeten Daten stammen aus der ÖkoBauDat, der Datenbasis für die Ökobilanzierung von Bauwerken des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.

Während sich das Holzbau-GIS auf die Themen Neubau und Sanierung mit Holz konzentrierte, erweitern die Forscher im Holzbau-KIS die Betrachtung um Szenarien zur Aufstockung, Nachverdichtung sowie ausgewählten Nichtwohngebäuden, insbesondere kommunalen und öffentlichen Gebäuden, die mit Holz gebaut sind. Zusätzlich wird das Thema Blau-Grüne Infrastruktur integriert. Dieser Ansatz befasst sich damit, durch Maßnahmen wie Entsiegelung, Anlage von Versickerungs- und Grünflächen sowie wasserspeichernde Elemente die Auswirkungen zunehmender Wetterextreme im Zuge des Klimawandels zu mildern.

Das Holzbau-KIS erweitert somit seinen Fokus über das reine Holzbauthema hinaus und kann zu einem kommunalen Planungsinstrument für Klimaschutzmaßnahmen und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels werden.

Weitere Informationen können per E-Mail an Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) angefordert werden.

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