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Bauwens: Dachlandschaft mit hohen Bäumen

(16.11.2023) Das neue Bürogebäude Aera der Bauwens GmbH & Co. KG auf der Berliner Mierendorff-Insel an der Spree ist mit seiner gestuften Terrassierung und den 5,40 m hohen Panoramaverglasungen architektonisch ein ungewöhnliches Projekt. Kürzlich startete die Bepflanzung des 2.200 m² großen Dachparks.

Das Office-Projekt Aera (Bild: Bauwens) 

Grüntuch Ernst Architekten haben das Gebäude mit gestufter Terrassierung und 5,40 m hohen Panoramaverglasungen entworfen. Auf 12.000 m² Bürofläche ist Raum für bis zu 1.000 Arbeitsplätze. Die flexible Gebäudestruktur ermöglicht eine Unterteilung in Bereiche ab 400 m².

Die Bepflanzung des 2.200 m² großen Dachparks und der angrenzenden Flächen wurde durch das Landschaftsarchitekturbüro Capattistaubach übernommen. 

Pflanzung der Bäume

Jeder Baum wird in einem individuelle angefertigtem „Stahlstuhl” als fest einbetoniertes Bauteil mit dem Gebäude verbunden. Um den Wurzelballen jedes Baumes befindet sich eine rund 1,5 m dicke Substratschicht, in der er sich verwurzeln kann. Zur Pflanzung werden die Bäume jeweils mit einem mobilen Kran auf das Gebäude gehobenen. Vorab wurde bereits eine Windsimulation bis Windstärke 12 durchgeführt und für sechs Gehölze eine zusätzliche dauerhafte Seilanbindung in SW-NW-Ausrichtung vorgesehen. Die Deckentraglasten wurden im Zuge der Planung angepasst, um eine dauerhafte Tragfähigkeit zu gewährleisten. 

Niederschlagswasser zur natürlichen Bewässerung

Auf der Betondecke des Gebäudes wurden Retentionsboxen eingebracht, um das Regenwasser auf dem Dach zu speichern und nur bei extremen Niederschlägen gedrosselt vom Grundstück abzuführen. Ein automatisches Bewässerungssystem gewährleistet in Trockenperioden eine effiziente und wassersparsame Versorgung der Pflanzen. Gepflanzt wurden und werden ausschließlich regionale Gewächse, die mit den hiesigen Gegebenheiten gut zurechtkommen, sowie Gräser und Sträucher, die sich gegenseitig befruchten können. Ziel der geplanten Pflanzenvielfalt ist es, zusätzlich rund 5 Tonnen CO₂ aus der Luft zu filtern.

Tancredi Capatti, Partner und Geschäftsführer des Büros Capattistaubach: „Die Dachgestaltung ist auch klimatisch von großer Bedeutung für das Projekt, weil die Retentionsboxen Niederschlagswasser aufnehmen und überschüssiges Wasser nach dem Kaskadenprinzip von Etage zu Etage leiten, bis es in einer Retentionsfläche im Erdgeschoss gespeichert wird. Mithilfe von Kapillarmatten können die Pflanzen das Wasser aufnehmen und es durch Blatttranspiration wieder in die Atmosphäre abgeben, um so den Kreislauf zu schließen. Dies verbessert das lokale Mikroklima, bietet Kühlung und erhöht den Temperaturkomfort für die Nutzer.”

Der Dachpark wird nach Anmeldung im Foyer von Aera öffentlich zugänglich sein. Die Baufertigstellung ist für Anfang 2024 geplant.

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