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Drei Finalisten beim elften Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur

(13.10.2023) Drei Gebäude haben es beim diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur in die Endrunde geschafft. Die Jury wählte wieder Projekte aus, die auf vorbildliche Art mit dem Bestand umgehen. Der Architekturpreis kürt Projekte, die in den Bereichen Nachhaltigkeit, Innovation und architektonische Qualität überzeugen.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur wird in diesem Jahr zum 11. Mal gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergeben. Das Gewinnerprojekt wird am 24. November 2023 im Rahmen des 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Düsseldorf bekannt gegeben.

Deutscher Nachhaltigkeitspreis, Preisstatuette (© Fotocredit Frank Fendler) 

„Die drei Finalisten für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur finden auf ganz unterschiedliche Weise Antworten auf eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“, sagt DGNB Präsident und Juryvorsitzender Prof. Amandus Samsøe Sattler. „Der Erhalt von Bestandsbauten und deren sinnvolle Weiternutzung ist nicht nur elementar für das Erreichen der Klimaziele. Es geht auch immer darum, die Identität von Quartieren, Städten und Regionen durch eine gewachsene Baukultur zu stärken. Dieser Wert soll noch mehr ins Bewusstsein von Bauherrinnen und Bauherren gelangen, um Abriss zu vermeiden. Die Finalisten zeigen, wie der Bestandserhalt sowohl gestalterisch als auch gebäudetechnologisch für eine Weiternutzung hervorragend gelingen kann.“

Gebäudetransformation: Bundesgeschäftsstelle Deutscher Alpenverein in München

Die neue Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Alpenvereins im Münchener Stadtteil Schwabing leistet einen relevanten Beitrag zur Transformation des Gebäudebestands. Die von Element · A Architekten geplante Revitalisierung des viergeschossigen Bestandsbau aus den 1970er-Jahren wurde ressourcenschonend mittels Holz-Massivbauweise um zwei Geschosse, inklusive der Kernzone, aufgestockt.

Bundesgeschäftsstelle Deutscher Alpenverein (Bild: Sebastian Schels, Lanz, Pk. Odessa) 

Trotz Lärm- und Emissionsbelastung von außen, kommt das Haus ohne Komfortverlust für die Mitarbeiter mit einer reduzierten Gebäudetechnik aus. Ein neues Atrium verbindet alle Geschosse miteinander. Die markante Gebäudehülle aus einer Holz-Pfosten-Riegelfassade und einem vorgelagerten, begrünten Holzgerüst auf zwei Seiten, bildet einen wegweisenden Baustein in der von funktionalen Bürobauten dominierten Umgebung.

Revitalisierung: Congress Center Hamburg

Das Congress Center Hamburg (CCH) aus dem Jahr 1973 wurde durch die Arbeitsgemeinschaft agn Leusmann/Tim Hupe Architekten modernisiert und zukunftsfähig erweitert.

Congress Center Hamburg, Hamburg (Bild: Piet Niemann) 

Der terrassenförmig angelegte Betonbau mit angeschlossenem Hotelhochhaus galt vor gut 50 Jahren als eines der modernsten und größten Kongressbauten Europas. Heute ergänzt eine neue repräsentative Eingangshalle das denkmalgeschützte Ensemble. Das Klimakonzept, welches die neue Fassade mit auskragenden Deckenplatten als Sonnenschutz ebenso einbezieht wie die intelligente Steuerung der Fassadenöffnungen, ermöglicht den Verzicht auf eine energieintensive Klimatisierung. Dank der gekonnten Anpassung an die veränderten Bedürfnisse in Verbindung mit einer energetischen Sanierung und dem respektvollen Umgang mit dem Bestand ist ein flexibler und zeitgemäßer Veranstaltungsort entstanden.

U-Halle, Mannheim | Bildquelle: BUGA 2023 gGmbH

Die U-Halle in Mannheim ist ein ambitioniertes Beispielprojekt für eine zeitgemäße Umbaukultur. Das einfache, 700 m lange ehemalige Distributionszentrum der amerikanischen Streitkräfte auf dem Spinelli Militärgelände wurde im Zuge der Bundesgartenschau, der BUGA 23, in einen ausdrucksvollen Ort mit Flächen für Veranstaltungen, Ausstellungen und Gastronomie verwandelt.

U-Halle, Mannheim (Bild: BUGA 2023 gGmbH) 

Das vom Büro Hütten & Paläste geplante Projekt bietet zudem viel Potenzial zur Entwicklung einer Nachnutzung über die Bundesgartenschau hinaus. Durch das segmentweise Öffnen des Gebäudes sind zwischen den ausgebauten Teilen der U-förmigen Halle entsiegelte, begrünte Freiräume entstanden. Der Umbau wurden weitestgehend zirkulär ausgeführt, auch rückgebaute Teile wurden und werden in diesem Sinne wiederverwendet.

Preisverleihung auch im Livestream

Am 24. November 2023 wird im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages in Düsseldorf bekanntgegeben, welches der drei Projekte den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur erhält. Für alle, die nicht vor Ort an der Veranstaltung teilnehmen können, besteht die Möglichkeit, die Preisverleihung zwischen 13:30 und 14:30 Uhr im Live-Stream über dnp.tv zu verfolgen. 

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