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KfW-ifo-Fachkräftebarometer Juni 2023: Konjunkturabkühlung verringert Fachkräftemangel

(28.6.2023) Der Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert sehen, hat sich durch die abgeschwächte Konjunktur verringert. Aber die Fachkräfteknappheit hemmt absolut und im historischen Vergleich immer noch einen großen Teil der Unternehmen. Alle großen Wirtschaftsbereiche sind betroffen, große Unternehmen etwas häufiger als KMU. Besonders ausgeprägt ist die Fachkräfteknappheit demografisch bedingt in den östlichen Bundesländern. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Konjunktur im weiteren Verlauf des Jahres vom Preisschock allmählich erholt. Die Fachkräfteknappheit wird daher voraussichtlich konjunkturell wie auch demografisch bedingt wieder zunehmen.

Bild/Quellen: KfW Research, ifo Institut 

Fachkräftemangel hat durch die Konjunkturschwäche seit letztem Jahr abgenommen

Im April 2023 meldeten 42,2 % der Unternehmen im KfW-ifo-Fachkräftebarometer eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlende Fachkräfte. Im Dienstleistungsbereich waren es 47,4 %, im Verarbeitenden Gewerbe mit 35,1 % erheb- lich weniger. Der Fachkräftemangel hat sich damit durch die konjunkturelle Abschwächung deutlich verringert. Im Juli letzten Jahres behinderte Fachkräfteknappheit noch die Geschäftstätigkeit von 49,7 % der Unternehmen. Der Fachkräftemangel ist damit aber im historischen Vergleich immer noch sehr hoch. Seit dem Jahr 2021 hat er sich trotz der Coronakrise und den gravierenden wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine erheblich verstärkt.

Insgesamt waren im April große Unternehmen mit 44 % häufiger betroffen als kleine und mittlere (41,3 %). Regional bestehen erhebliche Unterschiede. So sind die Unternehmen in Ostdeutschland mit 47,8 % mit Abstand am häufigsten durch Fachkräftemangel betroffen, die Unternehmen in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland mit 35,4 % dagegen weit weniger oft. Darin spiegelt sich wider, dass die östlichen Bundesländer besonders stark der demografischen Schrumpfung und Alterung unterliegen.

Nach wie vor berichtet in den meisten Wirtschaftszweigen ein erheblicher Teil der Unternehmen Behinderungen durch Fachkräftemangel:

  • besonders betroffen sind Rechts- und Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, von denen sich 74,7 % durch Fachkräftemangel behindert sahen; hier hat der Fachkräftemangel seit dem vergangenen Jahr auch weiterhin erheblich zugenommen;
  • mehr als 50 % betroffen waren Architektur- und Ingenieurbüros sowie Verkehrs- und Lagereibetrieben, bei Reisebüros und Reiseveranstaltern, Vermietern von beweglichen Sachen und bei der Gebäude- und Gartenbetreuung sowie der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen.

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