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Leitungen mit Conlit (von Rockwool) sicher im Holzbau abschotten

(12.1.2023) Der Holzbau gewinnt weiter an Bedeutung und damit auch der vorbeugende Brandschutz in Gebäuden, die aus Vollholz, in Holzrahmen- oder Hybridbauweise erstellt werden. Mit der korrekten Abschottung haustechnischer Leitungen in Holzbauteilen müssen sich heute Planer ebenso befassen wie die haustechnischen Gewerke und Ausbauer. Die Deutsche Rockwool hat deshalb viel Wissenswertes zu ihren Conlit-Brandschutzsystemen für die Haustechnik im Holzbau zusammengetragen.

Zur Erinnerung: Wenn Leitungsanlagen feuerwiderstandsfähige Holzbauteile durchdringen, dann sind die Durchführungen abzuschotten. Dass das mit dem Conlit-System leicht und sicher bewerkstelligt werden kann, bestätigen anerkannte Prüfinstitute auf Basis von Normbrandversuchen mit brennbaren und nichtbrennbaren Rohren, mit Abwasserrohren und Elektroleitungen im Massivholzbau ebenso wie in Holzrahmenbauteilen und Holzbalkendecken.

Um Verarbeiter abzusichern und die Montage zu erleichtern, hat Rockwool über die Zeit zahlreiche Details für Rohr- und Kabelabschottungen der Feuerwiderstandsklassen R 30 bis R 90 bzw. S 30 bis S 90 als Direktdurchführung ohne Mörtelverguss in Holzrahmenbauteilen, Holzbalken- und Brettsperrholzdecken entwickelt. „Die Deutsche Rockwool engagiert sich dafür, dass möglichst alle Anwendbarkeitsnachweise so schnell wie möglich erweitert und damit die formale Abnahme der Leitungsabschottungen im Holzbau noch weiter erleichtert wird,“ so Dipl.-Ing. Harald Heermann, Experte für gebäudetechnischen Brandschutz und verantwortlicher Produktmanager Haustechnik/Conlit Brandschutz bei der Deutschen Rockwool. Aber auch wenn noch nicht alle Nachweise in erweiterter Form vorlägen, könne man doch sagen, dass mit den Conlit-Systemen geprüft sichere Alternativen zu den aufwändig zu montierenden Abschottungen mit Auslaibung und Mörtelverguss zur Verfügung stünden.

Aufnahme in bestehende abP und abZ

Dank der erfolgreich bestandenen Prüfungen konnten die allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnisse der Conlit-Systeme zur Abschottung nichtbrennbarer Rohre (abP 3725/4130-MPA BS) sowie für brennbare Versorgungsleitungen (abP 3726/4140-MPA BS) entsprechend ergänzt werden. Ihre Anwendung auf brennbaren Abwasserrohren wird gegenwärtig noch durch eine gutachterliche Stellungnahme zur aBG Z-19.53-2378 beschrieben, die Anwendung zur Abschottung von Kabeln in einer Stellungnahme zur abZ Z-19.15-1877. Die Ergänzung beider Anwendbarkeitsnachweise ist beantragt.

Die in Braunschweig und Erwitte durchgeführten Prüfungen umfassen Abschottungslösungen für ...

  • brennbare und nichtbrennbare Rohre mit „Conlit 150 U“,
  • brennbare Abwasserrohre mit der „Conlit Brandschutzmanschette“ sowie
  • Elektroleitungen mit der „Conlit Bandage“.

Sämtliche Abschottungen wurden für die Prüfungen so erstellt, wie es in Massivbauteilen üblich ist. Dabei erwies es sich, dass ein Bauteilverschluss z.B mit Mörtel nicht erforderlich ist, wenn die Brandschutzschalen „Conlit 150 U“ in passgenaue Kernbohrungen eingesetzt werden. Auch Abschottungen von brennbaren Entwässerungsleitungen sowie Kabelbündeln werden in Holzbalkendecken durch Conlit-Schalen als Hüllrohr geführt. „Conlit 150 U“ verhindert zudem als Hüllrohr ein unkontrolliertes Aufschäumen von Brandschutzelementen in die Deckenhohlräume hinein. Ringspalte, die innerhalb der Rohrschale verbleiben, sind mit „Conlit Kit“ und Mineralwolle leicht und sicher zu verschließen.

Alle genannten Abschottungen mit Conlit-Brandschutzprodukten haben in den entsprechenden Brandprüfungen Hitze und Flammen teilweise sogar über die vorgesehene Feuerwiderstandszeit hinaus sicher widerstanden. Während der gesamten Prüfdauer konnten sie die Übertragung von Rauch und Feuer im Bereich der Durchdringung verhindern.

Sicherheit im System auch für Bestandsgebäude

Mit Einführung der MHolzBauRL im Oktober 2020 wurde die bauordnungsrechtliche Grundlage für mehrgeschossige Holzbauten bis zur Gebäudeklasse 5 geschaffen. Dort finden sich auch Regelungen für Leitungsabschottungen zum Einbau in Wände und Decken in Massivholzbauweise bis F 90, auf die sich die in diesem Jahr neu erstellte Unterlage von Rockwool bezieht. Anhand von technischen Zeichnungen wird in der Broschüre „Conlit-Brandschutzsysteme im Holzbau“ die Ausführung von R 30- bis R 90-Abschottungen von Versorgungsleitungen dargestellt sowie von brennbaren Abwasserleitungen in Brettsperrholzdecken ohne und mit Kapselkriterium. Ferner enthält sie Erläuterungen zur Anfertigung passgenauer Kernbohrungen und zum Ringspaltverschluss innerhalb eines Hüllrohres. Abschließende Erläuterungen zur Holzbaurichtlinie sowie zu den Anforderungen an Bauteile und Leitungsdurchführungen in Gebäuden der Klasse 4 und 5 betten das Gezeigte in den baurechtlichen Zusammenhang ein.

Holz und Steinwolle – eine funktionierende Kombination

Steinwolle-Dämmsysteme sind im Holzbau nicht nur im Bereich der Haustechnik gefragt. Da Steinwolle nichtbrennbar ist und einen Schmelzpunkt größer als 1000 °C besitzt, empfehlen sie Fachplaner auch für Gebäude und Anwendungen, in denen der Gesetzgeber Steinwolle noch nicht ausdrücklich vorschreibt. Denn kommt es zu einem Brand, entscheidet nicht selten die Dämmung darüber, ob sich dieser bis zu einem vernichtenden Vollbrand ausweiten kann.

Dimensionsstabil auch im Brandfall

Durch einfachen Zuschnitt können die Rockwool-Dämmplatten und -matten im Hochbau leicht an alle Konstruktionen angepasst werden. Sie schmiegen sich z.B. fugenlos an Holzwerk an und sind zugleich hoch dimensionsstabil bzw. maßhaltig. Im Brandfall schwindet Steinwolle nicht oder nur geringfügig, so dass Flammen keine Möglichkeit haben, sich auszubreiten und die Holzkonstruktion zu destabilisieren. Da Steinwolle nicht glimmt, kann z. B. ein Schwelbrand innerhalb von Holzgefachen ausgeschlossen werden. Dies erleichtert die Arbeit der Feuerwehr immens.

Mit Bemessungswerten der Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK schaffen Rockwool Dämmstoffe gleichzeitig einen hohen Wärmeschutz - schon in schlanken Konstruktionen. Je nach Dämmdicke und Konstruktionsaufbau können die Anforderungen an die Gebäudehülle von Niedrigenergie- und Passivhäusern erreicht werden. Darüber hinaus verbessert Steinwolle als diffusionsoffener Dämmstoff den Feuchtehaushalt im Holzhaus.

Durch ihre offenporige Struktur und relativ hohe Rohdichte lassen die Dämmstoffe zugleich einen effektiven Schallschutz erwarten. Das ist von Bedeutung, weil es im Holzbau nötig ist, mit geeigneten Materialien das Fehlen von Masse beim Holz zu kompensieren.

Weitere Informationen zu Conlit-Systemen im Holzbau können per E-Mail an Rockwool angefordert werden. Die Broschüre „Conlit Brandschutz Holzbauteile - Feuerwiderstandsfähig abgeschottet“ ist via rockwool.de/br-conlit-holzbau als PDF-Dokument downloadbar.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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