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Studie: Heizkosteneinsparungen von rund 7,6 Mrd. Euro jährlich verpuffen


  

(16.12.2022) Grundfos hat einen Report mit dem Titel „Powering Energy Efficiency“ veröffentlicht, der zusammen mit dem Centre for Economics & Business Research (Cebr) auf Basis einer Erhebung des Marktforschungsunternehmens Censuswide erstellt wurde. Die Ergebnisse des Reports zeigen, dass sich deutsche Unternehmen und Haushalte über die Dringlichkeit, möglichst energieeffiziente Heizsysteme zu nutzen sehr wohl im Klaren sind, die relevanten Informationen zu möglichen Einsparmaßnahmen jedoch fehlen - oder zur Umsetzung beispielsweise auf Vermieter angewiesen sind. Insgesamt sollen so deutschen Unternehmen und Haushalten jährliche Heizkosteneinsparungen in Höhe von rund 7,6 Mrd. Euro entgehen.

Hohe Energiekosten führen zu drastischen Maßnahmen am Arbeitsplatz

Steigende Energiekosten sind für deutsche Unternehmen (50%) ein zunehmender Grund zur Besorgnis. Hinzu kommen Inflation (44%) sowie mögliche Steuererhöhungen (22%). Trotz aller Besorgnis geben nur rund 39% der Unternehmen an, ihre Heizungsanlage in den vergangenen sieben bis elf Monaten gewartet zu haben.

36% haben im gleichen Zeitraum allerdings einen Energieeffizienz-Check der Heizungsanlage durchführen lassen. Dies zeigt, dass die Dringlichkeit zur Überprüfung der aktuellen Energieeffizienz ihrer Heizsysteme bereits im Bewusstsein vieler Unternehmer verankert ist. Auch sind rund 75% der befragten deutschen Unternehmer daran interessiert, ihre Heizungsanlage energieeffizienter zu machen. Mehr als ein Drittel (38%) würde eine Verbesserung der Energieeffizienz ihrer Anlagen in Betracht ziehen, um die Herausforderungen der Energiekrise zu bewältigen. Jedoch werden die anfänglichen Investitionskosten in die Modernisierung des bestehenden Heizsystems bzw. geeigneter Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz als zu hoch wahrgenommen: 32% der befragten Unternehmen gaben dies in der Befragung an.

Energiekosten auf Mitarbeiter und Kunden abwälzen

Um die steigenden Energiekosten auszugleichen, sah sich jedoch fast ein Drittel (29%) der Unternehmer gezwungen, einen Teil der Auswirkungen der Energiekrise durch die Umstellung auf ein Remote-Work-Modell an ihre Mitarbeiter abzugeben. Etwa ein Drittel (31%) der deutschen Unternehmen erwägt, die Löhne ihrer Mitarbeiter zu kürzen, um die durch die Energiekrise entstandenen Kosten auszugleichen. 23% haben bereits zu dieser Maßnahme gegriffen.

Auch Kunden werden demnach die Auswirkungen zu spüren bekommen: 39% der Unternehmer ziehen Preiserhöhungen in Betracht und mehr als jeder Dritte (34%) würde die Geschäftszeiten verkürzen.

Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden

Für mehr als die Hälfte (56%) der befragten deutschen Haushalte stellen in diesem Winter steigende Energierechnungen die größte Sorge dar - gefolgt von Stromausfällen (28%) und Heizungsausfällen (18%). Mehr als jeder Vierte (27%) kann jedoch nicht angeben, wann seine Heizanlage zuletzt gewartet wurde. Fast jeder Dritte (32%) ist nicht sicher, wann sein Heizsystem auf Energieeffizienz geprüft wurde. Ein Viertel der Befragten (25%) ist trotz der möglichen positiven Auswirkungen auf die Lebensqualität nicht an Energieeffizienzmaßnahmen interessiert.

44% der Mieter ist nicht bekannt, ob ihre Heizungsanlage auf Energieeffizienz geprüft wurde. Fast zwei Drittel (63%) würden ihre Wohnungen energieeffizienter gestalten, aber etwa die Hälfte (47%) kann keine Verbesserungen ohne die Zustimmung des Vermieters vornehmen. Auch hier zeigt sich die mangelnde Informationslage, nicht nur auf Seiten der Vermieter, sondern auch der Mieter.

Was sind mögliche Lösungsansätze?

Ein Haupthindernis für Haushalte, energieeffiziente Maßnahmen in Erwägung ziehen, sind die hohen Anschaffungskosten, für die Haushalte in Vorleistung gehen müssen, wobei jeder Fünfte (20%) aufgrund finanzieller Bedenken von Energieeffizienzmaßnahmen absieht. Dies spiegelt sich auch in den Antworten der Geschäftsinhaber wider: Knapp jeder Dritte (29%) gibt an, dass die anfänglichen Kosten das Haupthindernis für die Auswahl geeigneter Energieeffizienzmaßnahmen sind.

Während kurzfristig finanzielle Bedenken die Befragten davon abhalten, ihre Heizsysteme zu modernisieren, wären langfristig niedrigere Energierechnungen die stärkste Motivation. Dies trifft auf 36% der Unternehmen und 42% der Haushalte zu.

Deutsche Unternehmen sind der Ansicht, dass die Regierung als Ausweg aus der Energiekrise mit weiterführenden Maßnahmen eingreifen sollte. Knapp ein Drittel (31%) nennt Subventionen für Unternehmen als eine wichtige Maßnahme zur Problembekämpfung. Diese würden fast ein Drittel (32%) der deutschen Unternehmen dazu ermutigen, ihre Heizungsanlage zu modernisieren, während knapp ein Drittel (30%) der Unternehmen sich durch ein Energieaudit darüber beraten lassen würde, wie sie ihre Energieeffizienz verbessern können.

Gezielte Informationskampagnen könnten Anreize für Verbraucher und Unternehmen zur Umstellung auf kohlenstoffarme, energieeffiziente Heizsysteme und Wasserpumpen schaffen sowie das Bewusstsein für die Vorteile energieeffizienter Modernisierungen fördern. Mit gezielten Subventionsprogrammen zur Unterstützung sowie der Einführung von Energieeffizienz-Mindeststandards für (privat vermietete) Mietwohnungen und der Einführung intelligenter, digitaler Wärmezähler zur einfachen und effizienten Kontrolle, können weiteren Potenziale sinnvoll aufgedeckt und genutzt werden.

Martin Palsa, Senior Vice President & Verkaufsdirektor - Domestic Building Service & Geschäftsführer Grundfos Deutschland, sagt: „In einer Zeit, in der Deutschland mit unsicheren wirtschaftlichen Aussichten konfrontiert ist, können es sich Haushalte und Unternehmen nicht leisten, ungenutzte Energieeinsparpotenziale unberücksichtigt zu lassen. Nach Schätzung der Bundesregierung befinden sich allein in deutschen Haushalten noch über 20 Millionen ineffiziente Heizungspumpen. Hier lässt sich schon mit dem Austausch, zum Beispiel durch eine Hocheffizienzpumpe, schnell, einfach und nachhaltig Energie und damit bares Geld sparen. Das Stromeinsparpotenzial ist vergleichbar mit dem Verbrauch von rund zwei Millionen Haushalten. Diese Erkenntnisse werden auch durch die Ergebnisse unseres Reports ,Powering Energy Efficiency‘ bestätigt.“

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