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Innendämmung einer Coburger Kreativhochburg mit Schlagmanns keramischer Wärmedämmfassade

(28.11.2022) Die denkmalgeschützte Kühlhalle des ehemaligen Coburger Schlachthofs (siehe Google-Maps) wurde nach einer behutsamen Generalsanierung zu einer neuen Heimat für Gründer, Kreative und Freiberufler. Das Nürnberger Architekturbüro Bär/Kühhorn und die Baugesellschaft Raab aus dem benachbarten Ebensfeld übernahmen zusammen mit weiteren Partnern in einer Bietergesellschaft die Sanierung der Kühlhalle. Die energetische Ertüchtigung der Fassade erfolgte als Innendämmung mit Poroton-WDF von Schlagmann Poroton, einer robusten und hoch wärmedämmenden Ziegelschale mit Perlitfüllung.

Foto © Schlagmann Poroton, studiopfleiderer 

Authentische Sanierung


Foto © Karsten Schöne/Raab Baugesellschaft
  

Seit seiner Schließung 2013 lag das Schlachthofgelände brach. Lange war nicht klar, was aus den Gebäuden sowie dem gesamten Areal werden sollte. Letztendlich bevorzugte der Stadtrat eine städtische Lösung. Mit der Entwicklung beauftragt realisiert die Coburger Wirtschaftsförderung (Wifög) seither auf dem gesamten Areal ein „Leuchtturmprojekt“, in dem sich „Wirtschaft, Wissenschaft, Dienstleistung und Kultur ergänzen und befruchten“. Gestartet wurde dieses mit der Sanierung der vom Schlachthof übrig gebliebenen Gebäude aus Kühlhalle und Verwaltungsvilla. Fassaden und Gebäudestrukturen sollten erhalten bleiben. Anfang Oktober 2020 erfolgte der offizielle Baubeginn.

Bereits frühzeitig standen die neuen Bewohner fest: zum einen die Hochschule Coburg mit ihrem Projekt „CREAPOLIS“ und dem für alle Studenten und Bürgerinnen offenstehenden „Makerspace“ im Untergeschoß. Zum anderen nutzt das digitale Gründerzentrum „Zukunft.Coburg.Digital“ das Obergeschoß als Co-Working-Space für Existenzgründer.

Foto © Schlagmann Poroton, studiopfleiderer 

Erhaltung des industriellen Gebäudecharakters

Der Schlachthof wurde seit seiner Gründung 1880 bis in die 1970er Jahre hinein mehrmals umgebaut und erweitert, die Kühlhalle selbst wurde 1928 errichtet. Das zu sanierende knapp 73 m lange Hallengebäude ist als konischer Riegel mit zwei Geschossen und Walmdach in Richtung Osten parallel zur geländeprägenden Itz ausgerichtet (siehe Google-Maps). Die vorgefundene Bausubstanz war trotz jahrelangem Leerstand in gutem Zustand. Darauf aufbauend sollten auf Wunsch der Bauherrn ...

  • der Charakter des Gebäudes erhalten bleiben und
  • die vorhandene Bausubstanz bzw. vorgefundenen Materialien im Sinne der Nachhaltigkeit - wo immer möglich - wieder verwendet, neu interpretiert und wieder eingesetzt werden.

Foto © Schlagmann Poroton, studiopfleiderer 

Dazu wurden ...

  • Zwischenwände entfernt und ein neuer großzügiger Grundriss gesetzt, um möglichst große Räume für den Nutzungszweck der beiden Mieter zu erhalten,
  • die vorhandenen Bodenplatten durch einen dünnen Aufbau mittels einer zementgebundenen Perlite-Schüttung auf ein einheitliches Niveau gebracht,
  • die Bestandsdecken als Schalung für die neuen genutzt,
  • die alten Stützen erhalten und ertüchtigt, sodass sie die neu eingezogenen Betondecken tragen konnten,
  • der vollends intakte Dachstuhl einheitlich weiß gestrichen,
  • die Fenster, die viel zum ursprünglichen Charakter des Gebäudes beitragen, in ihrer Form beibehalten und durch neue Sprossenfenster mit kontrastierenden Rahmen ersetzt.

Zum industriellen Charme passen auch die weißen Wände, anthrazitfarbene Gussbetonböden und Metallgeländer.

Foto © Schlagmann Poroton, studiopfleiderer 

Robuste und langlebige Konstruktion

Auch die Außenhülle blieb bestehen. Um die Fassade der denkmalgeschützten Halle nicht zu verändern, wurde sie mit einer Innendämmung aus Poroton-WDF-80, einer robusten, keramischen, perlitgefüllten Wärmedämmfassade, versehen. Der U-Wert der Außenhaut konnte damit auf 0,65 W/m²K gesenkt werden.

Foto © Karsten Schöne/Raab Baugesellschaft 

Zur Erinnerung: Im Gegensatz zu anderen Dämmsystemen wird das System nicht an die bestehende Wand geklebt, sondern freistehend davor aufgemauert - siehe auch Beiträge „Premiere für Poroton-Wärmedämmfassade“ vom 21.1.2009 und „Wärmedämmfassade WDF von Schlagmann Poroton erhält Bayerischen Energiepreis“ vom 24.11.2010.

Fotos © Karsten Schöne/Raab Baugesellschaft und rechts unten: Schlagmann Poroton, Sabine Heinrich-Renz

Die Verarbeitung der WDF erfolgte auf beiden Geschossen in bekannter Planziegelbauweise. Dabei konnte auch intakter Bestandsputz bestehen bleiben. Eventuelle Probleme durch lose Putzstellen wurden ebenso vermieden wie die Unebenheiten und unterschiedlichen Wanddicken der Bestandswände, die während des Versetzens der WDF-Ziegel ausgeglichen wurden. Elektroinstallationen konnten mit dem richtigen Werkzeug sicher ausgeführt werden. Weder Gewebeeinlagen noch Folienabdichtungen sind bei diesem Wandaufbau erforderlich.

Ein weiteres Argument, das für die Verwendung der Poroton-WDF in dem öffentlich genutzten Gebäude sprach, ist die hohe mechanische Stabilität und Widerstandsfähigkeit. Das belegt die erfolgreiche Prüfung des Systems auf seine „Ballwurfsicherheit“ in Anlehnung an die „DIN 18032-3 Sporthallen – Hallen für Turnen und Spielen und Mehrzwecknutzung.

Foto © Schlagmann Poroton, studiopfleiderer 

Fazit

Die „authentische“ Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes gelang unter anderem durch den Erhalt der ursprünglichen Fassade. Mit einer Innendämmung mit Poroton-WDF konnte die ursprüngliche Konstruktion erhalten bleiben, und damit auch der typische Charakter und Charme des industriellen Gebäudes von 1928.

Weitere Informationen zur Innendämmung mit Poroton-WDF können per E-Mail an Schlagmann angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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