EE-fit-Selbsttest: Ist das eigene Haus fit für eine Wärmepumpe?
(17.11.2022) Wärmepumpen sind eine klimafreundliche Alternative zur Öl- und Gasheizung. Am effizientesten und kostensparendsten heizen sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen - es werden aber auch Hochtemperaturwärmepumpen im Markt angeboten.
Ob ein Haus mit niedrigen Vorlauftemperaturen ausreichend warm werden würde, lässt sich mit einem Test selbst vergleichsweise unkompliziert herausfinden - darauf weist aktuell das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin:
- An einem sehr kalten Tag in einer Frostperiode stellt man die Vorlauftemperatur des Heizkessels auf 50 bis 55°C ein.
- Dann dreht man die Thermostate an den Heizkörpern auf 20°C. Das entspricht in der Regel der Stufe drei.
- Werden alle Räume anschließend ausreichend warm, ist das Haus fit für eine Wärmepumpe. Wenn nicht, muss energetisch saniert werden - spricht die Gebäudehülle gedämmt sowie abdichtet werden und/oder eine Flächenheizung eingebaut werden. Eine weitere Option ist der Umbau der bestehenden Heizung zu einer hybriden Wärmepumpenanlage.
Zur Erinnerung: Wärmepumpen nutzen die Umgebungsluft, das Grundwasser oder das Erdreich als Wärmequelle. Mit Strom heben die Geräte die Umweltenergie auf ein höheres Temperaturniveau und liefern so Wärme für Heizung und Warmwasser. Damit stromsparend geheizt werden kann, sollte der Temperaturunterschied zwischen der Umweltenergiequelle und dem Heizsystem möglichst gering sein. Die maximale Vorlauftemperatur der Heizung sollte daher nicht über 55°C liegen, besser darunter.
Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, die das Wasser hat, wenn es den Heizkessel verlässt und zu den Heizkörpern gepumpt wird. In alten, ungedämmten Gebäuden mit kleinen Heizkörpern und fossilen Heizkesseln sind im Winter je nach Gebäudestandard oft 70°C Vorlauftemperatur üblich. Energetisch sanierte und neue Häuser brauchen deutlich weniger, da bei geringeren Energieverlusten weniger Heizleistung zur selben Raumtemperatur führt.
Test ist in vielen Einfamilienhäusern durchführbar
Ob das eigene Gebäude 70, 60 oder nur 50°C Vorlauftemperatur benötigt, ist also entscheidend, wenn es um den Einsatz einer Wärmepumpe geht. Mit Hilfe eines kleinen Experiments kann man dies herausfinden. Der EE-fit-Test ist in vielen Einfamilienhäusern durchführbar. In Mehrfamilienhäusern sollte man diesen Test nur abgestimmt mit allen Bewohnern durchführen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Wärmepumpe im Erneuerbare Energien-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Wärmepumpe bei Baubuch / Amazon.de