Gründe für den Unterschied zwischen Energiebedarf und Energieverbrauch?
(19.9.2022) Unterschiede zwischen dem berechneten Energiebedarf und dem gemessenen Energieverbrauch eines Gebäudes sind schon länger bekannt. Ein Kurzgutachten des Umweltbundesamtes geht nun auf Fragen ein wie ...
- Was sind die Ursachen dafür?
- Wie groß ist das Problem?
- Was lässt sich dagegen tun?
Zu Unterschieden zwischen Energiebedarf und Energieverbrauch kann es kommen, wenn etwa ...
- die Bauausführung von der Planung abweicht,
- Berechnungsannahmen zur Betriebsweise der Gebäudetechnik idealisierend sind oder
- Randbedingungen und Annahmen das Nutzungsverhalten nicht abbilden.
Eine höhere Raumtemperatur nach einer Sanierung ist zudem ein typisches Beispiel für Rebound-Effekte. Unterschiede zwischen Bedarf und Verbrauch sind jedenfalls kein Einzelfall. Hinzu kommt, dass bei ineffizienten Gebäuden der Energiebedarf gerne um 10 bis 50% überschätzt und in effizienten Gebäuden eher unterschätzt wird. Rechnungen haben gezeigt: Allein die vorgegebenen Randbedingungen zu Gebäudetechnik, Nutzungseinfluss und Standort können im Einzelfall bis zu ±30% ausmachen und sich in Kombination nochmals verstärken.
Realitätsnahe Bedarfsberechnungen sind eine Grundvoraussetzung dafür, dass Klimaschutz und Klimaschutzmaßnahmen akzeptiert werden. Für Politik und Normung empfiehlt es sich daher, realitätsnähere Randbedingungen in technische und rechtliche Regelwerke aufzunehmen. Bis dahin sollte bei der Energieberatung und der Planung von Gebäuden mit realitätsnahen Randbedingungen geplant und zusätzlich der formale Nachweis mit den vorgegebenen Randbedingungen geführt werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Betriebskostenspiegel für das Abrechnungsjahr 2022 (24.1.2024)
- IKND: 7-fache Kosten beim Heizen mit Gas (9.10.2023)
- Tado°-Studie: 80% der deutschen Haushalte haben im Winter 2022 die Heizung heruntergedreht (19.1.2023)
- Neuerscheinung: Bauen im Bestand. Zwischen Tradition und Innovation (13.11.2022)
- Techem-Verbrauchskennwerte-Studie: Energieeffizienz in vielen Immobilien nicht ausreichend (4.10.2022)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Interhyp-Umfrage zum Klimaschutz: „vor allem Kosten sparen“ (Bauletter vom 2.9.2022)
- Studie: Sanierung energetisch schlechter Häuser schützt Menschen mit geringem Einkommen (31.7.2022)
- Hälfte des Stromverbrauchs aus Erneuerbaren (Bauletter vom 6.7.2022)
- Alleinlebende verbrauchen 38% mehr Wohnenergie als der Durchschnitt (7.3.2022)
- Wenig geändertes Heizverhalten wegen des CO₂-Preises (Bauletter vom 5.7.2021)
- Neue EU-Regeln zu Energieverbrauch und Reparaturfähigkeit von Haushaltsgeräten (16.12.2019)
siehe zudem:
- Bestandsumbau (SanReMo), Dämmung, Solarwärme, Wärmepumpen und Photovoltaik bei BAULINKS.de
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