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Knauf Energy Solutions fordert: Die EU muss auf virtuelle Kraftwerke setzen!


  

(16.5.2022) Während die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten den Umstieg auf Elektrifizierung vorantreiben, sind dringend politische Maßnahmen erforderlich, um den daraus resultierenden Druck auf die Stromnetze zu verringern. Eine Lösung besteht darin, dass die Politik einschließlich des REPowerEU-Aktionsplans der EU die Schaffung virtueller Kraftwerke unterstützt, die durch riesige Mengen ungenutzter Energie in Haushalten in ganz Europa gespeist werden.

Um die Abhängigkeit Europas von fossilen Brennstoffen aus Russland bis zum Jahr 2030 zu beenden, hat die Europäische Kommission vorgeschlagen, bis Ende 2030 europaweit 30 Millionen Häuser mit Wärmepumpen auszustatten.

Die Umstellung auf Wärmepumpen wird den Strombedarf in die Höhe treiben. Eine Analyse von Knauf Energy Solutions ergibt allein für Deutschland, dass erneuerbare Energiequellen zur Deckung des jährlichen Strombedarfs 2.167 TWh pro Jahr liefern müssten - fast fünfmal mehr als aus derzeitiger Stromversorgung verfügbarer Strom. Zur Sicherung der Stromnetze müsse deshalb die Politik dazu beitragen, virtuelle Kraftwerke mit neuen alternativen Energiequellen zu schaffen.

Laut Knauf Energy Solutions verzeichnen 97% der Haushalte Energieverluste. Intelligent renovierte Häuser könnten sich von passiven Anlagen am Rande unseres Energiesystems in aktive Beiträge zur Energiesicherheit verwandeln. Würden 400.000 Häuser renoviert, würde dies den Bedarf in Größe eines 1-Gigawatt-Kraftwerks zu einem Bruchteil der Kosten einsparen. In der Tat könne die Energieeffizienz zu einem „virtuellen Brennstoff“ werden, und zusammengeschaltet würden die Häuser zu „virtuellen Kraftwerken“.

„Marktversagen“

Eine Sanierungspolitik wie bisher werde jedoch nicht ausreichen. Trotz neuer Technologien für smarte Nachrüstungen werde das Marktversagen, das bei zukunftsorientierten Renovierungen vorherrsche, mit den derzeitigen Maßnahmen nicht behoben. Der Markt versage, weil der durch Sanierungen eingesparte Strom weder bemessen noch belohnt werde. Stattdessen werde die Zahl der ausgetauschten Fenster oder die Zahl der gedämmten Dachböden belohnt. Die daraus resultierende Energieeffizienz sei aber fiktiv und habe zu einem Markt geführt, der keine Gewissheit geben könne, ob man für das Bezahlte auch etwas zurückbekommt. Außerdem: Die jährliche Renovierungsrate in der EU liege bei 0,3%, obwohl sie eigentlich 3 % betragen sollte.

Mark Fell, Co-Geschäftsführer von Knauf Energy Solutions, stellt fest: „Europa hat die einmalige Chance, eine neue Vision für die Strombeschaffung zu entwerfen. Die Regierungen können sich nun dafür entscheiden, in kohlenstoffarme, renovierte Häuser zu investieren und eine virtuelle Strominfrastruktur zu schaffen - also durch den Einsatz von Energieeffizienz-Infrastrukturen gemessene Stromeinsparungen aus dem Stromsystem zu entfernen -, anstatt ein neues kohlenstoffintensives Kraftwerk zu bauen. 49.000 Terrawattstunden für Heizung und Kühlung können effektiv ermittelt, eingeschränkt und verlagert werden. Das sind 20% mehr als die nachgewiesenen Reserven des größten Schiefergasvorkommens in den USA - ein Potenzial von 1 Mrd. Euro allein in Europa.“

„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Maßnahmen wie der REPowerEU-Plan die derzeitige, unzureichende Renovierungspolitik durch einen Ansatz ersetzen, der die gemessene, genaue Leistung von Renovierungen belohnt“, sagt Barry Lynham, ebenfalls Co-Geschäftsführer von Knauf Energy Solutions. „Zum ersten Mal gibt es eine präzise Messtechnik, um Häuser als aktiven Teil des Stromsystems richtig zu steuern. Der REPowerEU-Plan sollte solche Innovationen nutzen, indem er die EU-Mitgliedstaaten dazu motiviert, „Pay for Performance“-Pilotprojekte zu starten, bei denen die tatsächliche und genaue Anzahl der durch die Renovierung eingesparten kWh bezahlt wird.“

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