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Untersucht: Auswirkungen von Hochwasser auf Leichtbeton-Mauerwerk

(11.5.2022) Die Hochwasserkatastrophe an der Ahr und im südlichen NRW hat Leid und Zerstörungen verursacht. Hinzu kam die Unsicherheit vieler Hauseigentümer nach dem Rückzug der Fluten: Welche Schäden hat das Wasser am Mauerwerk ihrer Häuser hinterlassen? Welche Sanierungsmaßnahmen sind erforderlich?

Da das Jasto-Werk in Ochtendung nur 30 km südlich von der betroffen Region liegt und hier viele Häuser mit Leichtbetonsteinen errichtet wurden, hat sich das Unternehmen eindringlich mit den Auswirkungen von Hochwasser auf Leichtbeton-Mauerwerk befasst. Dazu wurden vor Ort Probebohrungen im Mauerwerk betroffener Häuser vorgenommen und diese von der Materialprüfungs- und Versuchsanstalt MPVA in Neuwied untersucht.

Geprüft wurden typische massive Bauweisen mit Leichtbeton - und zwar jeweils ein Mauerwerk ...

  • aus geschlitzten Vollblocksteinen und
  • aus hochwärmedämmenden Kombisteinen mit integrierter Mineralwolle-Dämmung.

Die Proben aus dem Mauerwerk mit Vollblocksteinen wiesen einen Feuchtegehalt auf, der dem eines normalen Neubaus vor dem Einzug vergleichbar ist. Auch das Mauerwerk mit den Kombisteinen zeigte ein ermutigendes Ergebnis. Die Feuchtigkeit in allen Steinen lag zwischen 32% und 35%. Die Mineralwolle der Kombisteine erwies sich zum Prüfzeitpunkt lediglich noch als etwas klamm. Sie hat ihre ursprüngliche Form und die technischen Eigenschaften beibehalten. Die Hydrophobierung der Mineralwolle, also der Schutz vor eindringender Feuchtigkeit, hat sich bewährt und so die grundsätzlichen Untersuchungen zum Verhalten von Mineralwolle bei einer Durchfeuchtung bestätigt. Mit der Trocknung wird die volle Funktionalität wieder hergestellt.

Nach dem Rückzug der Fluten verhält sich das Mauerwerk also wie nach einem Neueinzug, die Restfeuchtigkeit sollte innerhalb von zwei bis drei Heizperioden abtrocknen. In dieser Zeit kann das Gebäude normal genutzt werden.

Merkblatt Hochwasserschäden

Auf der Grundlage dieser Untersuchungen hat der Bundesverband Leichtbeton das „Merkblatt Hochwasserschäden“ ausgearbeitet und veröffentlicht. Das Merkblatt gibt praktische Hinweise für den Umgang mit durchfeuchtetem Mauerwerk sowie für eine schnelle Trocknung der Wände. Kurz zusammengefasst: Leichtbeton-Mauerwerk weist eine hohe Stabilität und gute Trocknungseigenschaften auf. Bewohner von Überflutungsgebieten mit monolithischen Häusern aus Leichtbeton können davon ausgehen, dass das Mauerwerk nach der Trocknungsphase seine Funktionen wieder wie gewohnt übernehmen wird. Vorausgesetzt natürlich, die Wassermassen haben keine konstruktiven Schäden verursacht.

Die Broschüre ist beispielsweise bei Jasto via jasto.de > Downloads technischen Informationen herunterladbar (direkter PDF-Download).

Um den regulären Wärmeschutz schnell wieder zu erreichen und um Schimmelbildungen zuvorzukommen, sollten Mauerwerk, Putz und Innenräume zusätzlich zeitnah getrocknet werden. Eine solche Trocknung nimmt mindestens zwei bis drei Wochen in Anspruch, vermutlich eher länger. Sie erfolgt am besten mit Kondenstrocknern in Verbindung mit Warmluftgebläsen. Damit die Trocknung zügig vonstatten geht, sollte der Putz an den durchfeuchteten Mauerwerksbereichen abgeschlagen werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass Wasser im Mauerwerk bis zu 50 cm höher steigen kann als der eigentliche Pegel im Gebäude. Probebohrungen verschaffen hier Klarheit.

Übrigens; In den von Jasto betreuten Häusern gaben die Labortests auch in Bezug auf eine Kontaminierung Entwarnung: Im Mauerwerk ließen sich keine Verschmutzungen nachweisen. Der Wandaufbau mit einem regulär ausgeführten Außen- und Innenputz bildete hier einen guten Schutz.

Weitere Informationen zu Leichtbeton-Mauersteinen  können per E-Mail an Jasto angefordert werden.

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