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Fed-Entscheidung und straffere Geldpolitik treibt Baugeldkosten über die 2,5 Prozent-Marke

(9.5.2022) Die jüngste Leitzinsanhebung der amerikanischen Notenbank FED um 0,5 Prozentpunkte ist ein weiteres Indiz für Immobilienkäufer, dass Immobiliendarlehen vorerst nicht billiger werden. Auch der immer wahrscheinlichere Zinsschritt der Europäischen Zentralbank EZB, den viele Marktteilnehmer nun bereits im Sommer erwarten, wird das vorläufige Ende extrem günstiger Immobilienkredite besiegeln. Hinzu kommt, dass auch die Renditen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen, die neben der Leitzinspolitik die Bauzinsen beeinflussen, sich seit März im Plus befinden. Sie liegen bei rund einem Prozent, nachdem sie sich über Jahre hinweg im Minus bewegt haben.

„Eine Hauptursache der Zinswende bleibt aber die Inflation, die unter anderem durch corona- und kriegsbedingte Produktions- und Lieferengpässe sowie Rohstoffknappheit angeheizt wird“, erklärt Mirjam Mohr, Vorstand Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG, im aktuellen Zinsbericht des Unternehmens.


Quelle: interhyp.de/zins-charts

Bis Ende 2022 Zinsen von 3% für zehnjährige Darlehen wahrscheinlich

Im April haben sich Immobilienkredite nochmals um rund 0,5 Prozentpunkte verteuert. Darlehen mit zehnjähriger Zinsfestschreibung kosten Anfang Mai laut Interhyp im Durchschnitt 2,6%. Das ist mehr als doppelt so viel wie zu Jahresbeginn, als die Zinsen noch bei rund einem Prozent lagen, und bedeutet für Immobilienkäuferinnen und -käu­fer eine deutliche finanzielle Mehrbelastung bei der monatlichen Kreditrate. Nach dem Zinssprung im Frühjahr rechnet die Mehrheit der im Bauzins-Trendbarometer befragten Experten kurzfristig zwar zunächst mit eher gleichbleibenden bis leicht steigenden Konditionen in den nächsten Wochen. Bis Jahresende prognostiziert die Mehrheit jedoch ein noch höheres Zinsniveau und hält Zinsen von drei Prozent in diesem Zeitraum für wahrscheinlich.

„Die Märkte stehen weiterhin unter dem massiven Einfluss des Ukraine-Krieges und der Corona-Pandemie. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sorgt für Lieferengpässe, höhere Rohstoffpreise und allgemeine Unsicherheit“, erklärt Frau Mohr. In der Folge setzt die historisch hohe Inflation von mehr als 7% in der Eurozone und über 8% in den USA die Notenbanken unter Druck, die ultralockere Geldpolitik trotz konjunktureller Risiken zu beenden.

„So wichtig die Zinsschritte der Notenbanken für die Währungsstabilität und für Sparer sind, so schmerzhaft trifft der rasante Anstieg alle Mieterinnen und Mieter, die Wohneigentum erwerben wollen“, konstatiert Frau Mohr. Auch Eigentümer mit laufenden Finanzierungen, die kurz vor einer Anschlussfinanzierung stehen, bekommen die Verdoppelung der Kreditkonditionen innerhalb weniger Wochen zu spüren. Wer in ein bis fünf Jahren seine Anschlussfinanzierung regeln muss, weil die Zinsbindung endet, sollte jetzt die Konditionen prüfen. Mit sogenannten Forward-Darlehen lassen sich die im historischen Vergleich noch günstigen Zinsen für die Zukunft sichern, bis zu fünf Jahre im Voraus.

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  • Interhyp AG
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