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Wertstoffkreisläufe bei Fenstern & Türen

(14.3.2022) Der Kampf gegen Klimawandel und unnötigen Ressourcenverbrauch wird auch für die Fensterbranche immer präsenter - auch vor dem Hintergrund, dass Gebäude zu Rohstoffquellen für zukünftige Baumaterialien avancieren (Stichwort: Urban Mining). Wenn gewollt, lassen sich inzwischen Fenster und Türen weitgehend aufbereiten und wiederverwenden - darauf weist zum wiederholten Male der Verband Fenster + Fassade (VFF) hin. Andererseits müssen aber auch Bauprodukte aus recycelten Materialien nachgefragt werden!

Kunststofffenster

Fenster mit Kunststoffprofilen haben mit fast 60% den größten Marktanteil. „Bereits seit circa zehn Jahren werden Kunststofffenster nicht mehr entsorgt, sondern als wiederverwendbarer Baustoff recycelt“, erklärt VFF-Geschäftsführer Frank Lange. „Hierfür müssen zunächst die einzelnen Materialien getrennt werden: PVC, Glas, Dichtungsstoffe, Stahlversteifungen etc.“ Das so wiedergewonnene PVC wird geschreddert, gesiebt und gereinigt. Es steht dann als widergewonnener Rohstoff (Recyclat) zur Verfügung.

Kunststoffgranulat für neue Produkte. (Foto © VFF/Rewindo) 

Damit es für Fenster- und Türprofile genutzt werden kann, wird dem recycelten PVC zumeist neuer PVC-Rohstoff zugefügt. Auf diese Weise gewinnt das Material unabhängig von eventuellen Fremdstoffen die gewünschten und bekannten Baustoff-Eigen­schaf­ten - siehe auch Beitrag „Phoenix: Erstes Profilsystem aus 100% Recyclingmaterial von Deceuninck“ vom 14.3.2022.

Aluminiumfenster


Foto © A|U|F e.V.
  

„Das Effizienz- und Klimapotential des Recyc­lings ist beim Wertstoff Aluminium besonders hoch“, betont Herr Lange. Auch bei diesen Aluprodukten werden die verschiedenen Materialien getrennt. Das Aluminium wird nach Legierungen sortiert und zu Pressbolzen gegossen, woraus wieder neue Profile extrudiert werden. „Im Aluminiumbereich werden circa 98 Prozent des Materials dem Recyclingkreislauf zugeführt. Mehr als die Hälfte der in Deutschland anfallenden Aluminiumschrotte aus dem Bausektor verbleibt gar in einem geschlossenen Wertstoffkreislauf“, erklärt der Fensterexperte.

Holzfenster

Das Naturmaterial ausrangierter Holzfenster wiederum kann als CO₂-neutraler Energieträger in Biomasse-Heizkraftwerken zur Energieerzeugung genutzt werden. Es gelangt durch spezialisierte Verwertungsunternehmen in die Verwertung: In den meisten Fällen wird das Altholz der Verbrennung zugeführt. Die Metallteile der Rahmen und Beschläge werden zerkleinert und eingeschmolzen.

„Da der recycelte Kunststoff neues Granulat liefert, Aluminium vergleichsweise energiesparend recycelt werden kann, das Altholz zur Energiegewinnung genutzt wird und auch die anderen Materialien wiederverwertet werden, ist das Recycling von Fenstern und Türen ein aktiver Beitrag zur Nachhaltigkeit“, resümiert Herr Lange.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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