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Trendwende bei Bauzinsen eingeläutet

(23.1.2022) Nach einem deutlichen Anstieg bei den amerikanischen Staatsanleihen sind nun auch bei deutschen Bundesanleihen erstmals seit langem wieder positive Renditen erreicht. Da Staatsanleihen neben dem Leitzinsniveau ein wichtiger Indikator fürs Baugeld sind, werden auch Immobiliendarlehen teurer: Die Zinsen für zehnjährige Kredite haben im Januar von einem auf rund 1,15 Prozent zugelegt. Seit September sind die Konditionen damit insgesamt um 0,3 Prozentpunkte gestiegen.


Quelle: interhyp.de/zins-charts

Interhyp erwartet einen weiteren Anstieg der Zinsen im Jahresverlauf. Aufgrund des jüngsten Zinsanstiegs verbunden mit dem Ausblick auf weiter steigende Konditionen ist für Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei Interhyp, die Trendwende beim Baugeld bereits eingeläutet: „Wir raten dennoch nicht zu übereilten Finanzierungen: Im historischen Vergleich bleiben die Zinsen weiterhin noch niedrig. Vor zehn Jahren waren Konditionen von mehr als drei Prozent üblich.“

Mit Blick auf Zinspolitik, Inflation und Konjunkturentwicklung hält Interhyp im Jahresverlauf 2022 einen weiteren Zinsanstieg um mehrere Zehntelprozentpunkte bei Immobiliendarlehen für wahrscheinlich. Dass dies auch die Meinung vieler Branchenkenner ist, geht aus dem jüngsten monatlichen Bauzins-Trendbarometer des Unternehmens hervor. Alle darin befragten Experten gehen von höheren Zinsen im Jahresverlauf aus. Vor allem die hohe Inflation sowie die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie und eine weitere Konjunkturbelebung verändern seit einigen Wochen die Stimmung an den Märkten.

Ein weiterer Zinsauftrieb ist laut Interhyp langfristig durch die jüngste Ankündigung der Finanzaufsicht BaFin möglich. Sie will Banken ab Februar 2023 wegen der stark gestiegenen Immobilienpreise anhalten, Immobiliendarlehen durch Kapitalpuffer besser ab­zu­sichern - siehe Beitrag „BaFin plant Festsetzung eines Systemrisikopuffers für den Wohnimmobiliensektor“ vom 17.1.2022. In welchem Maß die Zinsen dadurch steigen werden, sei laut Interhyp aber offen. Banken und Käufer seien schon heute auf Sicherheit bedacht. Frau Mohr erinnert daran, dass Immobilien in Deutschland seit jeher eher konservativ mit langen Zinsbindungen, hohen Tilgungen und vergleichsweise viel Eigenkapital finanziert werden.

Interhyp beobachtet schon seit einigen Monaten, dass Kunden - bedingt auch durch die Diskussionen um die Inflation - bereits steigende Zinsen erwarten. Das zeige sich zum Beispiel an einem höheren Anteil an sogenannten Forward-Darlehen, über die Eigenheimbesitzer günstige Zinsen für die Zukunft festschreiben. Zudem sichern sich Käufer in der jüngeren Zeit wieder häufiger mit längeren Zinsbindungen ab.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

  • Interhyp AG
  • Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt - siehe deshalb ggf. Baugeld aktuell
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