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Positionspapier: DGNB plädiert für differenzierten Umgang mit Holzbau


  

(16.8.2021) Im Zuge des Diskurses rund um Klimawandel und die Verknappung von Ressourcen erfährt der Holzbau seit einigen Jahren eine Renaissance. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat vor diesem Hintergrund ein achtseitiges Positionspapier veröffentlicht. Darin wird der Holzbau als ein Baustein für die Transformation hin zu einem klimagerechten und nachhaltigen Bausektor benannt. Zu den Grundaussagen des Dokuments zählt die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung jeder Bauaufgabe. Gefragt seien Offenheit und eine differenzierte Auseinandersetzung mit allen Baustoffen, um die individuell beste Lösung zu finden. Das Positionspapier wurde unter fachlicher Begleitung des DGNB Innovationsbeirats und weiterer Experten erarbeitet.

„Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, kann Kohlenstoff speichern und schafft ein angenehmes Raumklima – damit bringt es wertvolle Eigenschaften für eine nachhaltige Bauweise mit sich“, konstatiert Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Dass diese Potenziale zu einem ganzheitlich nachhaltigen Ergebnis führen, hängt jedoch von der Planung und einer differenzierten Auseinandersetzung mit dem Thema der Materialität ab.“ Dazu gehöre eben auch, die Materialwahl nicht vor die Bauaufgabe zu stellen oder per se auf einen Baustoff zu setzen. „Um Zukunftsaufgaben zu lösen, müssen wir uns faktenorientiert mit allen Kriterien einer nachhaltigen Architektur auseinandersetzen“, so Frau Lemaitre.

Verarbeitetes Holz so lange wie möglich nutzen!

Fällt die Wahl auf Holz, sei es beispielsweise wichtig im Sinne der Circular Economy vom Ende her zu planen. „Wenn wir Holz-Komposite verbauen, die am Ende zu Abfällen werden oder ein Holzhaus planen, das schon nach wenigen Jahren wieder abgerissen und thermisch verwertet wird, ist von der CO₂-senkenden Wirkung nicht mehr viel übrig.“ Eine Kernaussage des Positionspapiers ist deshalb auch, den Baustoff mit dem darin gespeicherten Kohlenstoff so lange wie möglich in der Gebäudenutzung zu halten.

Appell an alle Akteure des Bauens

Damit der Holzbau im Sinne des nachhaltigen Bauens erfolgreich durchgeführt wird, sind alle Akteure der Bau- und Immobilienbranche gefragt:

  • Die Politik ist dazu aufgerufen, innovative Lösungen baustoffübergreifend zu fördern und die ganze Bandbreite alternativer biobasierter Werkstoffe im Blick zu haben.
  • An Planer, Bauherren, Investoren und Projektentwickler geht der Appell, die Vorteile unterschiedlicher Werkstoffe im Sinne der Nachhaltigkeit zu kombinieren.

Lösungsansätze sind das einfache und robuste Bauen und eine integrale Planung. Nicht zuletzt sollen die Zusammenarbeit über die gesamte Wertschöpfungskette gestärkt und der Austausch sowie gegenseitiges Verständnis gesteigert werden.

Vertiefendes Wissen zum Holzbau

Auch die DGNB will den Austausch und das Wissen rund um Holz fördern und hat hierzu eine eigene Seminarreihe im Rahmen der DGNB Akademie ins Leben gerufen. „Wir freuen uns über das große Interesse am Holzbau. Umso wichtiger ist es für Planer, das richtige Handwerkszeug im Umgang damit zu erlangen. Das wollen wir in unseren Kursen vermitteln“, sagt Frau Lemaitre. In Kooperation mit proHolzBW findet der nächste mehrtägige Einstiegskurs zum Bauen mit Holz im November 2021 statt. Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter dgnb-akademie.de.

Das Positionspapier zum Holzbau ist via dgnb.de/positionspapiere downloadbar (direkter PDF-Download).

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