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Neuer Raumordnungsbericht: Wettbewerbsfähigkeit stärken

Raumordnungsbericht
  

(5.7.2021) Regionale Wettbewerbsfähigkeit kommt nicht ohne die dauerhafte Anstrengung von Akteuren aus Politik, Planung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus. Die unterschiedlichen Ausgangssituationen, aber auch die demografische Entwicklung sowie der wirtschaftliche Strukturwandel stellen städtische und ländliche Räume vor sehr unterschiedliche Herausfor­de­run­gen - das geht aus dem Raumordnungsbericht 2021 des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor. Er nimmt vor allem die raumordnerischen und regionalplanerischen Handlungsmöglichkeiten in den Blick und wurde am 30. Juni vom Bundeskabinett zur Kenntnis genommen.

Laut Raumordnungsbericht war die wirtschaftliche Entwicklung im letzten Jahrzehnt in Deutschland sehr positiv - wobei aber nicht alle Regionen gleichermaßen profitiert haben:

  • Insbesondere die Metropolregionen - und vor allem die dortigen Kernstädte - waren sehr erfolgreich, etwa hinsichtlich der Produktivität und bei der Digitalisierung. Ebenso liegen etwa zwei Drittel aller über das EU-Forschungsprogramm „Horizont 2020“ geförderten Institutionen in den großen Städten der Metropolregionen. Damit sind sie attraktiv für weiteren Zuzug.
  • Auf der anderen Seite gibt es aber auch strukturschwache Räume: Sie sind durch höhere Arbeitslosenquoten, niedrigere Einkommen, einen höheren Anteil an Schulabgängern ohne Abschluss oder einen höheren Anteil an Haushalten ohne schnelles Internet geprägt. Daher gilt es, die Entwicklungskerne so zu qualifizieren, dass ihre wirtschaftliche Strahlkraft auch in das weitere Umland wirken kann.

Deutschland steht auch künftig vor drei großen Herausforderungen:

  • dem demografischen Wandel verbunden mit einem Rückgang der Erwerbspersonen,
  • der zunehmenden Globalisierung zusammen mit der hohen Exportabhängigkeit des Landes und
  • dem Wandel der Arbeitswelt durch eine zunehmende Digitalisierung.

Die Auswirkungen auf die Regionen werden je nach Ausgangslage sehr unterschiedlich sein. Oftmals sind auch kaum industrialisierte Regionen mit wenigen mittelständischen Betrieben davon betroffen. Damit sich diese Teilräume im Strukturwandel neu positionieren können, braucht es einen schnellen Ausbau insbesondere der sehr leistungsfähigen digitalen Infrastruktur.

„Die Politik, alle Fachplanungen, die Wirtschaft, die Sozialpartner, die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft müssen ihr bisheriges Handeln immer wieder auf den Prüfstand stellen, um die Regionen Deutschlands wettbewerbsfähig zu halten“, resümiert BBSR-Leiter Dr. Markus Eltges. Speziell die informellen und formellen Instrumente der Lan­des- und Regionalplanung müssten dies flankieren. „Schließlich geht es nicht nur um wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, sondern um gleichwertige Lebensverhältnisse, Bleibeperspektiven insbesondere in den ländlichen Räumen und ein harmonisches gesellschaftliches Miteinander.“

Der Raumordnungsbericht 2021 basiert auf dem räumlichen Informationssystem des BBSR. Schlussfolgerungen und Strategieempfehlungen für die Politik runden jedes Kapitel ab. Der Bericht richtet sich nicht nur an politische Entscheidungsträger, sondern bietet allen fachlich Interessierten eine verständliche, übersichtliche und räumlich konkrete Darstellung der Lebensbedingungen in Deutschland.

Der Raumordnungsbericht kann per E-Mail an BBSR angefordert werden und ist via bbsr.bund.de > Veröffentlichungen > Raumordnungsbericht downloadbar (direkter PDF-Download).

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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