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Positionspapier der Holzindustrie zur Rohstoff- und Materialversorgung


  

(30.5.2021) Die Rohstoff- und Materialversorgung bereitet vielen Unternehmen zunehmend Probleme. Potentielle Lösungen berät die Politik derzeit im Bundeskabinett und im EU-Wirt­schaftsrat. Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) hat dazu mit Marktpartnern Vorschläge im Rahmen eines Positionspapiers erarbeitet und an das Wirtschaftsministerium adressiert.

„Das Interesse seitens der Politik an der derzeitigen Lage ist ein wichtiges Signal für die Branche. Ordnungs- und prozesspolitische Eingriffe in Märkte sollten die Ausnahme bleiben und mögliche unerwünschte Nebeneffekte vorher genau abgewogen werden“, konstatiert HDH-Hauptgeschäftsführer Denny Ohnesorge. So treffe beispielsweise die Einsetzung des Forstschäden-Ausgleichsgesetzes und die damit verbundene gesetzliche Reduzierung des Angebots an frischem Fichtenrohholz den Markt zur Unzeit. Es verschärfe die aktuell schwierige Versorgungssituation in der Bauwirtschaft nur. Die hohe Nachfrage nach Schnittholz verlange eine kontinuierliche Rohstoffversorgung.

Neben der sofortigen Aussetzung des Forstschäden-Ausgleichsgesetzes sollte eine gesetzliche Regelung zur Vermeidung von Konventionalstrafen geschaffen werden. Dadurch würde ein vertraglich in Verzug geratenes Unternehmen von einer existenzbedrohenden Strafe befreit, wenn es Corona-bedingt entweder in seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigt ist oder die Leistungen wegen aktueller Beschränkungen nicht erbringen kann.

Als weitere Lösungsansätze regt die Holzindustrie an, das ihrer Meinung nach „fehlerhafte“ Senkenziel im LULUCF-Sektor des neuen Klimaschutzgesetzes zu korrigieren. Danach müsse der Sektor 2040 eine Kohlenstoffsenke von 35 Mio. Tonnen einhalten, was im Vergleich zu heute bedeute, bis zu 55 Mio. Tonnen Treibhausgase einsparen zu müssen. Angesichts der „überzogenen“ Zielvorgaben könne die Bundesregierung nur mit großräumigen Flächenstilllegungen kalkulieren, was ihren selbstgesteckten Zielen zuwiderlaufe: „Nur durch aktive Waldbewirtschaftung und eine forcierte Holzverwendung sichern wir das Ökosystem und die maximale CO₂-Bindung des Sektors“, resümiert Herr Ohnesorge.

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