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Fenster- und Türenmarkt Deutschland 2020 und 2021


  

(9.5.2021) Laut einer aktuellen Studie führender Branchenverbände verschiebt sich in diesem Jahr der Fensterabsatz in Deutschland in den Bereich Wohnbau und wird voraussichtlich um 2,2% auf 10,2 Mio. verkaufte Fenstereinheiten zulegen. Beim Nichtwohnbau werde es dagegen einen Rückgang von 4,4% auf 5,1 Mio. Einheiten geben. Mit insgesamt 15,3 Mio. Fenstereinheiten 2021 verbleibe der erwartete Gesamtabsatz damit nahezu unverändert auf Vorjahresniveau, so die in Zusammenarbeit mit der Heinze GmbH erstellte Prognose,

„Das vergangene Jahr konnte deutlich erfreulicher als noch im Oktober geschätzt mit einem Plus von 3,5 Prozent gegenüber 2019 abgeschlossen werden. Angesichts der weltweiten wirtschaftlichen Verwerfungen der Corona-Pandemie ist der deutsche Fenstermarkt bisher gut durch die Krise gekommen“, konstatiert Frank Lange, Geschäftsführer des Verbands Fenster und Fassade (VFF). „Besonders im Modernisierungsbereich fiel das Wachstum mit 4,1 Prozent deutlich besser aus als in den Vorjahren. Die staatlichen Förderungen im Rahmen des Klimaschutzgesetzes haben hier positive Wirkungen gezeigt.“

Für 2021 prognostiziert die Studie auf dem Fenstermarkt im Neubau ein Minus von 1,6%, bei der Modernisierung wird mit einem weiteren Plus von 1,0% gerechnet. „Den Grund für den insgesamt stagnierenden Markt in diesem Jahr sehen wir in den erwarteten Neubaurückgängen im Nichtwohnbau“, erklärt Ralf Olsen, Hauptgeschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. aus Frankfurt am Main. „Hier rechnen wir für 2021 mit einem Rückgang von 7,4 Prozent auf 2,8 Mio. Fenstereinheiten.“ Für 2022 erwartet man, dass der Gesamtmarkt wieder um 1,9% auf dann 15,6 Mio. Fenstereinheiten wächst. Hier soll neben dem Wohnbaubereich (+2,5%) auch der Nichtwohnbau wieder leicht um 0,6% zunehmen.

Dies spiegelt sich auch in den Prognosen zu den Baugenehmigungen wider. Für 2021 wird im Wohnbau eine Belebung um 3,1% erwartet. Im Nicht-Wohnbau ist dagegen mit einem deutlichen Einbruch um 8,3% zu rechnen. Hier zeige sich deutlich der in 2021 verlagerte „Corona-Effekt“.

„Bei den Rahmenmaterialien erwarten wir keine großen Veränderungen der Marktanteile“, so Holger Koch, stellv. Geschäftsführer Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie. „Nach wie vor sind Kunststofffenster mit rund 8,8 Mio. Stück (58%) der Marktführer, da sie sowohl bei der Sanierung als auch im Wohnungsbau sehr gefragt sind.“ Metallfenster auf dem zweiten Platz werden aller Voraussicht nach auch nächstes Jahr mit rund 2,8 Mio. Stück 18% des Fenstermarktes in Deutschland ausmachen, Holzfenster circa 15% und Metall-Holzmodelle 9%.

Ähnlich wie der Fenstermarkt entwickelt sich auch der Absatz von Außentüren. „2021 werden in Deutschland rund 1,53 Mio. Außentüren verkauft, 2020 waren es rund 1,52 Mio. Stück. Dies entspricht einer Steigerung um rund 0,9% und spiegelt die geringeren Zuwächse im Ein- und Zweifamilienhausbau wider“, so Herr Koch. Für 2022 werden dem Wohnneubau 2,6% Steigerung zugetraut, dem Nichtwohnbau bescheidene 0,8%.

Wie auf dem Fenstermarkt dürften 2021 auch bei den Außentüren die Marktanteile der Rahmenmaterialien nahezu konstant bleiben: Türen aus Aluminium können sich laut Prognose mit einem Marktanteil von 32,2% fast auf Augenhöhe mit Kunststofftüren (32,9%) behaupten. Jede vierte Außentür in Deutschland, rund 25,5%, werde 2021 aus Holz gefertigt.

„Unsere Branche ist bisher vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Krise gekommen“, fasst der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF) Jochen Grönegräs abschließend zusammen. „Der deutsche Fenster- und Haustürenmarkt entwickelte sich in den vergangenen Jahren positiv und wir blicken optimistisch in die Zukunft. Im Neubau sind allein über 700.000 genehmigte, aber noch nicht gebaute Wohneinheiten abzuarbeiten. Und die weiter steigende Bedeutung der Energieeffizienz bietet auch für die Sanierung gute Rahmenbedingungen.“

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