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Kühlen ohne Klimaanlage: Cold Tube „saugt“ die Wärmestrahlen von Personen auf

(10.11.2020; pte) Mit einem weiteren neuen Kühlungssystem soll sich der Energieverbrauch im Vergleich zu einer konventionellen Klimaanlage halbieren lassen. Cold Tube heißt das System, welches das Prinzip der Flächenkühlung nutzt und von Forschern der University of British Columbia (UBC), der Princeton University, der University of California, Berkeley und des Singapore-ETH Centre entwickelt wurde.

Außenansicht des Cold-Tube-Demonstrationspavillons. (Foto © Lea Ruefenacht) 

„Klimaanlagen kühlen die Luft um uns herum ab und entfeuchten sie - eine teure und nicht besonders umweltfreundliche Angelegenheit. Der Cold Tube dagegen absorbiert die Wärme, die von einem Menschen abgestrahlt wird“, erklärt Projektleiter Adam Rysanek von der UBC. Die Temperatur der Umgebungsluft bleibt dagegen konstant. Das physikalische Prinzip, das dahintersteckt, ist eine Eigenschaft von Wärmestrahlen. Sie werden gleichsam von kalten Flächen „angezogen“ - die Wärme wird von den zu kühlenden Personen gewissermaßen abgesaugt. Das vermittelt einen kühlenden Eindruck, obwohl die Umgebungstemperatur sich kaum ändert.

Das gelingt mit Decken- und Wandpaneelen, durch die kühles Wasser fließt - ein Verfahren, das nicht neu ist. Doch ohne eine Entfeuchtung der Luft, die wiederum Energie verbraucht, funktioniert es nicht vollumfänglich. Verzichtet man darauf, kondensiert die feuchtwarme Luft an den Paneelen. Im Extremfall beginnt es dann im Raum zu regnen.

Auf Entfeuchtung gezielt verzichtet

Das Team um Rysanek verzichtet auf die Entfeuchtung und es kondensiert dennoch nichts. Dazu entwickelten sie eine Membrane, die Wasser abweist und luftdicht ist, Wärmestrahlen aber passieren lässt. Damit verhüllten sie die Paneele. Die Luftfeuchtigkeit, die kondensieren will, perlt davon einfach ab, ehe sich Tropfen bilden können.

Die Forscher haben in Singapur ein Demonstrationsmodul gebaut, dessen Decken und Wände mit den umhüllten Paneelen ausgestattet sind. Anschließend luden sie 55 nichtsahnende Probanden ein, um deren Temperatureindruck zu ermitteln. Die meisten sagten, sie fühlten sich wohl oder empfanden es sogar als kühl, obwohl die Luft feucht war und eine Temperatur von 30°C hatte.

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