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Hitexbau geht mit Carbonbeton in die Offensive hinsichtlich der industriellen Betonbodensanierung

(15.10.2020) Die Hitexbau GmbH produziert auf modernen Wirkmaschinen und mit eigenen Beschichtungsanlagen großflächige Armierungsgitter aus Carbon, Basalt und AR-Glas - ideal geeignet u.a. für die ressourcenschonende Sanierung von Industriefußböden, wie exemplarisch im Industriepark Libravské Údolí geschehen. Hier haben Hitexbau und Koch Carbon Consulting, ein Spezialistin für Carbonbetonanwendungen im Sanierungsbereich, für die tschechische Firma Immogard s.r.o. rund 3.000 m² Industrieböden in drei Hallen saniert.

alle Fotos © Koch GmbH 

Aufgrund der stark sanierungsbedürftigen Böden und sehr schwieriger Untergründe - minderfester Altbeton mit partiellen Ausbrüchen und Rissen, teilweise mit nicht tragfähigen Beschich­tun­gen - war es wichtig, eine robuste und dauerhafte Lösung zur Erneuerung des Fabrikbodens zu erreichen. Zudem mussten hohe Nutzungsanforderungen als Produktionshalle mit dynamischen Sonderlasten durch bis zu 15 Tonnen schwere Maschinen sowie Staplerverkehr berücksichtigt werden. Die Randbedingungen und Gegebenheiten ergaben zwei Alternativen für die Erneuerung der Hallenböden:

  • Entweder den kompletten Rück- und Neubau der Böden aus Stahlbeton
  • oder die Sanierung mit Carbonbeton.

Bodensanierung mit Carbonbeton

Nach der Kostenermittlung beider Varianten empfahl sich die Sanierung mit Carbonbeton, denn diese Variante war ca. 20% günstiger. Die Instandsetzung mit Carbonbeton eines weniger geschädigten Bodens ohne Sonderbelastungen ergab sogar einen Preisvorteil von über 30%.

Darüber hinaus sprach eine sehr viel schnellere Instandsetzung mit Ausfallzeiten von lediglich 2 bis 3 Wochen vom Start des Projektes bis zur vollen Belastbarkeit und Nutzung des Bodens mit schweren Maschinen und Staplern für die Sanierung mit Carbonbeton. Zum Vergleich: Der vollständige Rück- und Neubau einer Stahlbeton-Boden­decke von 12 cm Stärke, ohne Beschichtung, würde 8 bis 10 Wochen benötigen.

Unterschiedliche Carbon-Gelege

Ziel der Instandsetzung war ein mechanisch stark beanspruchbarer, abriebarmer Boden. Für die neuen Industrieböden der drei Fabrikhallen - eine große Halle mit ca. 2.300 m², eine mit ca. 380 m² und eine dritte mit ca. 600 m² altem Fliesenbelag - kamen je nach Erfordernis unterschiedliche Arten der Untergrundvorbereitung zur Ausführung.

Kugelgestrahlter Boden 

Nach der Grundierung der Flächen wurden rund 5.000 m² der Carbonbewehrung verlegt. Abgestimmt auf die unterschiedlichen Oberflächen wurden nach vorherigen Tragfähigkeitsberechnungen flexible und starre Gitter-Gelege diverser Geometrien kostenoptimiert verwendet.

3.300 m² Bodensanierung mit Carbonbeton in weniger als 3 Wochen

Die Instandsetzung von industriellen Böden mit Carbonbeton erfolgt in sechs zeitnahen, zum Teil abschnittsbezogen, parallellaufenden Schritten:

  • Abfräsen,
  • Kugelstrahlen,
  • Grundieren,
  • Verlegung des Carbon-Geleges,
  • Aufbringen der Egalisierungsschicht und
  • Herstellung einer abriebfeste Deckschicht.

In Tschechien wurde der Altbeton in der großen Halle um 1 bis 4 cm abgefräst und anschließend zum besseren Verbund kugelgestrahlt. In den beiden kleineren Hallen war lediglich das Kugelstrahlen erforderlich. Anschließend wurden Grundierungen aufgebracht ...

  • für normal saugende Untergründe auf Acrylatbasis und
  • bei minderfesten oder nicht saugenden Untergründen auf Epoxidharzbasis mit Quarzsandeinstreuung.

Im nächsten Schritt wurde als Ausgleichsschicht und zum Einbetten der Carbongelege zementgebundener Industrie-Fließestrich von Saint-Gobain Weber maschinell appliziert. Als Bewehrungen wurden dann ein- bis dreilagig Rollen- und Mattenware, je nach Bodenbeschaffenheit, verarbeitet. Wo ein Aufschwimmen der Gelege zu erwarten war, wurden diese zuvor am Boden fixiert. Insgesamt wurden 135 Tonnen Ausgleichsmasse mit einem Pump-Truck innerhalb nur eines Tages in einer Schichtdicke zwischen 1 und 4 cm gegossen. Nach 1 bis 2 Stunden war die Oberfläche begehbar und konnte weiter bearbeitet werden.

Zum besseren Verbund und zur Verhinderung von Blasenbildung erfolgte dann eine Zwischengrundierung auf Acrylat-Basis. Die 6 bis 10 mm dünne, aber hoch abriebfeste Deckschicht auf Basis einer zementgebundenen Industriebodenbeschichtung - wieder von Saint-Gobin Weber - wurde ebenfalls mit einem Pump-Truck eingebracht. Sie war nach 1 Stunde begehbar, nach 24 Stunden belastbar und erreichte nach 7 Tagen die volle chemische und mechanische Belastbarkeit.

Umwelt- und Ressourcenschonung

Zur Erinnerung: Bei der Herstellung von Beton und Stahl werden große Mengen an CO₂ freigesetzt. Rund 8% der globalen CO₂-Emissionen gehen auf die Produktion des Baustoffes Beton zurück. Die Zementherstellung gehört damit zu den klimaschädlichsten Industrieprozessen. Einen bedeutsamen Beitrag zum nachhaltigen Bauen leistet hier Carbonbeton.

Industriefußböden, selbst mit hoher Traglast, lassen sich durch den Einsatz von Carbonbewehrungen mit wesentlich geringerem Materialeinsatz sanieren. Es wird somit weniger Beton, weniger Zement und weniger von der knappen Ressource Sand benötigt. Der reduzierte Material- bzw. Betonbedarf führt bei der Herstellung von Carbonbeton dazu, dass erheblich weniger CO₂-Emissionen freigesetzt werden. Berechnungen zur Sanierung des Industriefußbodens in Tschechien ergaben im Vergleich zu Stahlbeton eine um 81% bis 87,5% reduzierte CO₂–Belastung.

Zudem lässt sich mit Carbonbeton Energie in Form von Öl oder Diesel einsparen - in dem beschriebenen Projekt ca. 87% im Vergleich zu Stahlbeton, rechnet Hitexbau vor. Durch den geringeren Bedarf an Beton wird darüber hinaus weniger der wichtigen Ressource Wasser verbraucht. Weitere umweltschonende Aspekte ergeben sich aufgrund reduzierten LKW-Verkehrs für Materialtransport und deutlich reduzierter Schuttabfuhr.

Weitere Informationen zur Betonbodensanierung können per E-Mail an Hitexbau bzw. per E-Mail an Koch Carbon Consulting angefordert werden.

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