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InfraEff: TU Kaiserslautern und Kübler Ludwigshafen forschen für die Hallenbeheizung der Zukunft

(17.8.2020) 55% weniger CO₂-Emissionen bis 2030, sogar 80 bis 95% weniger bis 2050 - das sind die Ziele der Bundesregierung für den Gebäudesektor. Dazu werden neben Wohn- und Bürogebäuden auch industriell genutzte Gebäude (Fertigungshallen etc.) ihren Beitrag im Sinne des Klimaschutzes leisten müssen. Zugegeben: In diesem Segment erreichen beispielsweise die Heizungssysteme des Ludwigshafener Infrarotspezialisten Kübler heute schon den Anforderungsstandard des nächsten Jahrzehnts. Um aber auch für die Folgejahrzehnte gerüstet zu sein, forschen jetzt Kübler und das Fachgebiet Bauphysik der TU Kaiserslautern gemeinsam im Rahmen des Projektes In­fraEff - unterstützt und gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

v.l.: Thomas Kübler, Jörg Zartmann, Marco Hartner Dr. Jens Findeisen, Thorsten Schmitt, Hanna Lermen, Daniel Berka, Michael Saumer, Prof. Dr. Svenja Carrigan und Prof. Dr. Oliver Kornadt. (Foto © Kübler) 

„Es geht um nicht weniger als die Hallenheizung der Zukunft“, begrüßte Dr. Jens Findeisen, Leiter Forschung und Entwicklung bei Kübler, seine Gäste zum gemeinsamen Kick-off Meeting in Ludwigshafen. Seine Einleitung zeigt die große Bedeutung, die Kübler dem Forschungsprojekt mit dem Kurztitel InfraEff beimisst. Das Ziel von InfraEff ist die Entwicklung einer benutzeradaptierten und hybriden Infrarotheizung. Und es geht um die Integration regenerativer Energien: „Wir planen, durch das Projekt eine Energieeinsparung von 30 Prozent zu erreichen, das bedeutet eine CO₂-Reduktion von 8 Millionen Tonnen,“  konkretisierte Dr. Findeisen.

Die Zahlen beziehen sich sogar auf eine konservative Schätzung - darüber waren / sind sich beide Projektpartner einig. Zumal laut eigenen Angaben Entwicklungen des Ludwigshafener Unternehmens bereits Energie- und CO₂-Einsparungen zwischen 30 und 70% gegenüber konventionellen Technologien bewirkt hätten. Thomas Kübler, geschäftsführender Gesellschafter und Gründer der Kübler GmbH, konstatierte: „Wir erfüllen bereits heute die Vorgaben der Bundesregierung für 2030. Als Unternehmer habe ich aber nicht nur die nächsten 10 Jahre im Blick, sondern die nächsten 30.“

Auch Prof. Dr. Oliver Kornadt von der TU Kaiserslautern glaubt, „dass wir hier wirklich Großes bewegen können“. Die Expertise von Kübler auf dem Gebiet der Infrarotheizung sei für ihn und Prof. Dr. rer. nat. Svenja Carrigan sowie das ganze Team im Fachgebiet Bauphysik der TU Kaiserslautern (Fachbereich Bauingenieurwesen) eine wichtige Ergänzung zum eigenen Know-how. Der Fachbereich habe bereits große Erfahrungen mit Projekten zu den Themen Niedrigst-Energie-Hallen und Thermischer Komfort. „Unser Wissen aus den Bereichen Büro- und Wohngebäude und darüber, welche Bedingungen Menschen als behaglich empfinden, wollen wir auf Hallen übertragen - und dies bei gleichzeitig erhöhter Energieeffizienz“, formulierte Prof. Kornadt ein Teilziel des Forschungsprojektes. Aber es ginge um mehr: „InfraEff zielt darauf, mit einem völlig neuen Konzept nur die Hallenzonen zu heizen, die gebraucht werden. Das große Volumen des Projektes erlaubt, verschiedene Ansätze zu berühren. Dies ist unglaublich spannend und vor allem: dies ist praxisrelevant.“

„Primäre Energieträger bleiben auch in Zukunft sinnvoll, wenn sie effizient eingesetzt werden,“ erinnerte Prof. Dr. Svenja Carrigan. Das Projekt lege einen Schwerpunkt auf die Kombination gasbetriebener Infrarotsysteme mit erneuerbaren Energien. Prof. Carrigan erklärte: „Fakt ist, dass wir derzeit auf fossile Brennstoffe, wie Erdgas, angewiesen sind. Auch wenn wir uns einig sind, dass der Fokus für die Zukunft in erneuerbaren Energien liegen wird, so ist ein Anliegen des Projekts aufzuzeigen, wann der Einsatz fossiler Brennstoffe sinnvoller und effizienter ist, als andere Energiequellen.“

Damit weist die Wissenschaftlerin darauf hin, dass erneuerbare Energien nicht in jedem Fall die energieeffizienteste Lösung darstellen müssen. Dies gilt insbesondere für Hallengebäude. Denn in Bezug auf die Beheizung von Hallen wurde in den vergangenen Jahren unstrittig durch mehrere, teils mit Bundesmitteln finanzierte Studien belegt, dass technisch hochentwickelte dezentrale Beheizungslösungen (wie z. B. Infrarotsysteme auf Basis effizienter Dunkelstrahler) die ökologisch und ökonomisch sinnvollste Art zu heizen sein können - und dass dadurch gerade kurz- und mittelfristig äußerst effektvoll CO₂ eingespart werden kann.

Klar erklärtes Ziel dieses Projekts ist folglich eine weitere Aufklärung in Bezug auf diese energiesparenden und ressourcenschonenden Technologien. Es soll ein Umdenken eingeleitet und gezeigt werden, wie effizient fossile Energieträger in bestimmten Bereichen sein können. Und dass die Substitution von fossiler durch regenerative Energie nicht in allen Bereichen die beste Lösung darstelle. Dieses sinnvolle Differenzieren sei „für das übergeordnete Ziel, nämlich das Klima effizient zu schützen, ein enorm wichtiger Schritt“.

Weitere Informationen zu Hallenheizungen  können per E-Mail an Kübler angefordert werden.

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