Baugeschehen schwankt in vielen EU-Ländern deutlich stärker als in Deutschland
(23.7.2020) Die saisonbereinigte Produktion im Baugewerbe in der Europäischen Union (EU) ist laut Schätzungen von Eurostat im Mai 2020 gegenüber dem Vormonat um 21,2% gestiegen. Sie liegt aber noch deutlich unter dem Niveau vom Februar, dem Monat vor Beginn der Corona-Krise: Im März (-13,5%) und April (-14,9%) war die Produktion gegenüber dem jeweiligen Vormonat deutlich geringer. (Der Vergleich zum Vorjahresmonat folgt unten.)
Im deutschen Baugewerbe waren seit Beginn der Corona-COVID-19-Krise die Schwankungen bei der Produktion eher gering. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) ermittelt hat, war der Produktionsindex im März 2020 gegenüber dem Vormonat gar um 1,0% gestiegen. Im April fiel der Rückgang mit -5,4% dann deutlich geringer aus als im EU-Durchschnitt. Im Mai verzeichnete die Produktion im Baugewerbe wieder ein leichtes Plus von 0,5%.
Von den EU-Mitgliedstaaten, für die bislang Daten vorliegen, stieg die Produktion im Baugewerbe im Mai 2020 gegenüber dem Vormonat am deutlichsten in Italien (+168,0%) und Frankreich (+118,3%). Diesen hohen Steigerungen gingen in beiden Ländern sehr starke Rückgänge im März und April voraus. Einige EU-Staaten verzeichneten auch noch im Mai 2020 ein Minus im Baugewerbe. Die stärksten Rückgänge wurden in Ungarn (-20,3%), Polen (-3,1%) und Tschechien (-2,9%) registriert.
Dritter Monat in Folge unter Niveau des Vorjahresmonats
Trotz der Erholung im Mai blieb die Produktion im Baugewerbe in der EU deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats: Der Produktionsindex lag 10,3% unter dem Niveau von Mai 2019. Bereits im März (-14,3%) und April (-26,0%) war der Wert deutlich unter dem Niveau der entsprechenden Vorjahresmonate geblieben. In Deutschland lag der Produktionsindex im Baugewerbe im Mai 2020 hingegen im Vorjahresvergleich mit 1,7 % im Plus.
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siehe zudem:
- Baubranche und Immobilien Magazin bei BAULINKS.de