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Neue „Marktübersicht Ladesysteme“

(7.7.2020) Der europäische Markt für batterieelektrische Fahrzeuge (Battery Electric Vehicle, BEV) und Plug-In-Hybride (PHEV) wuchs 2019 nach aktuellen Zahlen von EV Volumes gegenüber dem Vorjahr um 44%. Das aktuelle Konjunkturpaket der deutschen Bundesregierung, das auch den Ausbau der Ladeinfrastruktur berücksichtigt, dürfte die positive Entwicklung weiter unterstützen.

Die Agilität des Marktes zeigt sich auch in der aktuellen Marktübersicht der Power2Drive Europe, der (2020 ausgefallenen) internationalen Fachmesse für Ladeinfrastruktur und Elektromobilität im Rahmen der The smarter E. Die Übersicht zeigt die verfügbare Ladetechnik für E-Mobilität im europäischen Markt und wird gemeinsam mit dem Fachmedium photovoltaik auf Deutsch und Englisch veröffentlicht. Aufgelistet sind 89 Anbieter und über 150 Ladesäulen, Wallboxen und flexibel einsetzbare Ladekabel sowie Anbieter von solaren Carports.

Deutlich zugenommen hat im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl von IT-Produkten rund um das Management von kommerziellen und (halb-)öffentlichen Ladenetzen. Ebenfalls erfreulich: Die Anzahl an verfügbaren Schnellladestationen steigt.

Neuer Standard bei AC-Boxen

Der Trend bei den „Wallboxen“, also Ladestationen für die Wandmontage, und Ladesäulen geht eindeutig hin zu höheren Ladeleistungen. Bei AC-Geräten (so genannten „Normalladestationen“ mit Wechselstrom) sind 22 Kilowatt (kW) Ladeleistung mittlerweile Standard. Einphasige Wallboxen mit weniger als 11 kW werden zwar noch angeboten, befinden sich in den Sortimenten der Hersteller jedoch auf dem Rückzug.

Auch bei den DC-Ladesystemen (so genannte „Schnelladestationen“, die mit Gleichstrom laden) geht es vor allem um höhere Ladeleistungen und damit kürzere Ladezeiten. Außerdem führen viele Anbieter - vor allem die international tätigen Unterneh­men - ihre Produktplattformen für AC- und DC-Technik zusammen. Auf diese Weise wird die Ladestation zum Multitalent mit nahezu allen wichtigen Anschlussstandards.

Die Schukosteckdose, also der übliche Hausstandard für Steckdosen, als Anschluss für den Ladevorgang wird nur noch von wenigen Anbietern unterstützt.

Anzahl von Schnelladestationen nimmt zu

Die Zahl der von den Anbietern für die Marktübersicht gemeldeten Ladesäulen für DC-Schnellladung ist deutlich angestiegen. Hier liegt die Ladeleistung zwischen 50 kW und 500 kW, wobei die hohen Leistungen oft mit großen Stromspeichern als Containerlösung im System angeboten werden, um die Netzanschlüsse von kurzfristigen Spitzenleistungen zu entlasten. Deshalb wachsen die Ladesysteme mit sehr leistungsfähigen Stromspeichern zusammen, um diesen Effekt abzupuffern. Diese Systeme werden als kompakte oder geteilte Systeme an die Kunden ausgeliefert.

Schnelle Implementierung komplexer Funktionen

Die Marktübersicht zeigt auch, dass Hersteller und Technikhändler zunehmend Wert legen auf eine möglichst einfache Integration der Ladetechnik in die Hauselektrik bzw. Firmeninfrastruktur. Dazu gehört vor allem auch die IT-Anbindung über verschiedene Kommunikationsstandards. Diese folgt der Entwicklung, wie sie die Solarbranche bereits bei Solarwechselrichtern und Speicherbatterien gesehen hat: Immer mehr Protokolle werden in die Systeme integriert, um sie weltweit problemlos implementieren zu können.

Eine weitere relevante Entwicklung der IT ist die zunehmende Komplexität der Funktionen, die durch die Managementsysteme der Ladetechnik abgebildet wird. Dazu gehören die Vorgaben des deutschen Eichrechts und internationale Standards für Be­zahl- und Abrechnungssysteme sowie dynamisches Lastmanagement sowie das Management der Öffnungszeiten und der Zugriffsrechte für die Ladepunkte.

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