Branchenverbände sprechen sich für die Durchführung der BAU 2021 aus: „Wir sind dabei!“
(7.7.2020) Den diversen Absagen großer Unternehmen zum Trotz sieht sich die Messe München rund ein halbes Jahr vor Beginn der BAU auf einem guten Weg: Immerhin seien bereits die 18 Messehallen zu Drei Vierteln fest gebucht. Das entspreche dem Niveau von vor zwei Jahren, wobei die Nachfrage aus dem Ausland größer denn je sei. „Viele Unternehmen, sozusagen die schweigende Mehrheit,“ wollten einen Neustart nach dem Shut-Down. Und auch bei Repräsentanten einiger deutscher Bauverbände ist die Durchhalte-Stimmung unübersehbar.
Quo vadis, Bauwirtschaft?
Noch läuft es, verglichen mit anderen Branchen, einigermaßen rund am Bau. Volle Auftragsbücher aus dem Bau-Boom der vergangenen Jahre sorgen für eine gute Auslastung der Betriebe. Das könnte sich jedoch 2021 ändern, denn die Baubranche treffen wirtschaftliche Einbrüche in der Regel zeitversetzt: Der Staat als einer der größten Auftraggeber der Bauwirtschaft könnte sich angesichts seiner Schuldenlast mit Investitionen zurückhalten, ebenso wie der private Auftraggeber. Darüber hinaus ist der Export in einigen Branchen komplett eingebrochen, insbesondere in stark betroffenen Ländern wie Frankreich, Spanien oder den USA.
Vor diesem Hintergrund wollen diverse führende Branchenvertreter der BAU den Rücken stärken. Die BAU, so der Tenor, könnte ein starkes Signal setzen und Aufbruchstimmung erzeugen - auch und erst recht in Corona-Zeiten:
Günter Jösch, Geschäftsführer vom Bundesverband Bausysteme: „Für die BAU sagen wir Daumen hoch! Wir möchten unser seit Jahren eingeführtes Branchentreffen durchführen und werden begeistert daran teilnehmen. Wir werden mit Sicherheit die eine oder andere Änderung haben, aber ich denke, man muss es positiv sehen, und falls uns nicht eine zweite Corona-Welle komplett niederwalzt, werden wir mit Sicherheit eine erfolgreiche Messe haben.“
Stephan Schmidt, Geschäftsführer vom Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie: „Natürlich sind viele Aussteller jetzt noch unentschieden. Alle wollen die BAU haben. Sie ist die wichtigste Leitmesse überhaupt und eine Messe ist dazu da, Neuerungen zu verbreiten und umzusetzen. Daher ich bin optimistisch und hoffe, dass wir in diese Richtung laufen können.“
Christina Hoffmann, Leiterin der Rationalisierungsgemeinschaft Bauwesen im RKW:: „Wir sollten die BAU 2021 kraftvoll angehen, denn ich denke, dies ist ein Signal für die gesamte Baubranche. Es geht darum, dass wir aus der Krise heraus noch mehr Innovationen entwickeln und die Themen, die uns ohnehin schon beschäftigen, erneut in den Fokus nehmen.“
Ines Prokop, Geschäftsführerin vom Bundesverband Bausoftware: „Wir finden es extrem wichtig, dass die BAU stattfindet. Als positives Signal für die Branche. Selbst wenn wir weniger Aussteller und Besucher haben werden, kann das ein Qualitätsgewinn sein. Die BAU 2021 wird keine schlechte Messe sein. Ich glaube, wir können auch für die BAU 2021 mutig sein und einen anderen Umgang mit bestimmten Dingen lernen.“
Thomas Welter, Bundesgeschäftsführer vom Bund Deutscher Architekten BDA: „Der Bund Deutscher Architekten BDA unterstützt die BAU 2021, weil auch in Zeiten der Corona-Pandemie ein Informationsaustausch über Innovationen und technische Entwicklungen dringend notwendig ist. Die BAU ist für die Branche der Architektinnen und Architekten wichtig, weil diese sich regelmäßig über Entwicklungen und Märkte informieren müssen, um weiterhin hochqualitative, ressourcensparende und kosteneffiziente Projekte realisieren zu können. Unter Einhaltung der gängigen Hygieneregeln ist auch in der heutigen Zeit der Besuch einer Messe möglich. Um Themen wie Klimaschutz weiterhin vorantreiben zu können braucht es Austauschplattformen wie die BAU 2021.“
Martina Koepp, Geschäftsführerin der GGT Deutschen Gesellschaft für Gerontotechnik mbH: „Für GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik mbH gibt es keine bessere Kompetenzplattform zur Darstellung ihres Generalthemas Generationengerechtes Bauen & Wohnen. Die BAU versammelt unter ihrem Dach alle wesentlichen Beteiligten, um diesem Megatrend des Bauens für alle und in allen Lebensphasen gerecht werden zu können und damit das Bauen und Wohnen der Zukunft zu gestalten! Wir freuen uns darauf, die DNA des Bauens - auch in schwierigen Messezeiten - gemeinsam mit unserem langjährigen Kooperationspartner BAU München im Rahmen einer einzigartigen Sonderschau 2021 abbilden zu können.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Das vierte von vier Leitthemen der BAU 2021: Wohnen in der Zukunft (10.9.2020)
- Das dritte von vier Leitthemen der BAU 2021: Digitale Transformation (30.8.2020)
- Projektleiter der BAU geht aus familiären Gründen (29.7.2020)
- Konjunkturpaket: Planungs- und Bauwirtschaft schlägt konkrete Maßnahmen vor (7.7.2020)
- BAU 2021 abgesagt ... genauer: Absage der Baufachmesse als klassische Präsenzmesse (30.9.2020)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Liste mit Unternehmen, die ihre Teilnahme an der BAU 2021 gecancelt haben
- Weltweite IDC-Studie: Baubranche bereit für die Digitalisierung ... mit Europa in der Vorreiterrolle (7.7.2020)
- Architekten und Ingenieure bislang weniger hart getroffen als befürchtet, aber... (6.7.2020)
- BAU 2021 gewährt 15-prozentigen Corona-Bonus: „Die Mutigen müssen Flagge zeigen“ (25.6.2020)
- Bauwirtschaft von der COVID 19-Krise nur leicht betroffen, momentan kein Stellenabbau geplant (2.7.2020)
- Baulastige Schloss- und Beschlagindustrie könnte mit einem kleinen blauen Auge davonkommen (29.6.2020)
- 5,3% weniger Aufträge im Bauhauptgewerbe als im April 2019 (Bauletter vom 25.6.2020)
- ifo-Geschäftsklima erholt sich deutlich mit stärkstem jemals gemessenen Anstieg (24.6.2020)
- Das zweite von vier Leitthemen der BAU 2021: Ressourcen und Recycling (7.6.2020)
- Das erste von vier Leitthemen der BAU 2021: Herausforderung Klimawandel (24.5.2020)
- Mit 10.000 dotierter Balthasar-Neumann-Preis 2021 von BDB und DBZ ausgelobt (20.5.2020)
- BAU 2021 meldet „gute Buchungslage“ (29.4.2020)
- Premiere der digitalBAU übertrifft viele Erwartungen (16.2.2020)
- BAU 2019: 20.000 m² mehr Fläche, 2.250 Aussteller, weniger Besucher aus Deutschland (21.1.2019)
siehe zudem: