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Hörnbad in Kiel: Wirtschaftlich dank verschnittoptimierter Fassadengestaltung

(17.6.2020) Für das neue Sport- und Freizeitbad, das südlich der Hörn - der Spitze des Kieler Hafens - liegt, hat das Architektur- und Ingenieurbüro pbr aus Osnabrück die Gesamtplanung erbracht. pbr hatte bereits 2010 den durch die Landeshauptstadt Kiel ausgelobten Architektenwettbewerb für sich entschieden.

Fotos © pbr 

Der Neubau führt nicht nur die Funktionen kleinerer städtischer Bäder in einem großen zusammen, sondern will mit seiner charakteristischen Fassade und seiner Lage zwischen Kieler Altstadt und dem Stadtteil Gaarden zur Aufwertung und Entwicklung des Stadtteils beitragen.

Die Planung des Schwimmbadneubaus war von diversen umgebungs- und grundstücksspezifischen Vorgaben bestimmt (siehe auch Google-Maps). Dies sind insbesondere die Nähe zur Gablenzbrücke, ein westlich gelegener Teich, der kanalisierte Bach Mühlenau, der nicht überbaut werden durfte, und die vorhandene städtische Infrastruktur. Der Baukörper hat diese Umgebungsparameter in Form einer großen, liegenden Eins aufgenommen. Sämtliche Funktions- wie auch Erschließungsbereiche wurden zudem optimiert, um das ehrgeizige Raumprogramm im beengten Baufeld vereinen zu können.

Im Südosten dreigeschossig ausgebildet, steigt die Gebäudehöhe zur Gablenzbrücke nach Nordwesten an - bedingt durch die Positionierung des Sprungbeckenbereichs zu einer Viergeschossigkeit. Auf diese Weise sind die geforderte Raumkante zur Brückenrampe und der Mühlenau entstanden sowie die identitätsstiftende Dachlandschaft und Gebäudeüberhöhung.

Dynamische Fassadengestaltung bei wirtschaftlicher Ausführung

Ein weiteres charakteristisches Merkmal des Sport- und Freizeitbades ist die Schrägstellung der Nord- und Ostfassade - bekleidet mit hellen Faserzementplatten von Eternit in einem einheitlichen Fugenraster in Form eines Läuferverbands. Um eine verschnittoptimierte und damit wirtschaftliche Ausführung zu ermöglichen und ein möglichst ruhiges Fassadenbild zu erhalten, wurden beispielsweise die Maße der verglasten Flächen, der Gebäudeeinschnitte und der Versätze von der größtmöglich lieferbaren Eternit-Platte abgeleitet.

Wasserabführende Dichtungsebene hinter der Fassade

Zur Ableitung des Regenwassers im Bereich der geneigten Fassade wurden hinter den Fassadenplatten Dachabdichtungsbahnen auf Holzwerkstoffplatten verlegt. Über diese wird der Großteil des Schmutzes weggespült. Verdeckt angeordnete Rinnen sorgen des Weiteren dafür, dass der Vorplatz des Bades auch bei Starkregen nicht überspült wird.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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