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Kurzstudie zu den Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Bauzulieferindustrie


  

(16.3.2020) S&B Strategy hat sowohl Unternehmen aus den eigenen Zielbranchen entlang der Wertschöpfungskette als auch Gesundheitsexperten zu den Auswirkungen der Corona­virus-/COVID-19-Krise befragt. Darauf aufbauend haben die Münchner Unternehmensberater drei wahrscheinliche Szenarien, deren Treiber und Effekte für die Wirtschaft näher beleuchtet und zusammengefasst. Innerhalb der jeweiligen Szenarien wurden Herausforderungen und Handlungsempfehlungen für die Bauzulieferindustrie abgeleitet.

„Die COVID-19 Krise hat bereits jetzt Auswirkungen auf die Bauzulieferindustrie in Deutschland“, sagt Christoph Blepp, Partner bei S&B Strategy. „Viele Hersteller hatten bereits Schwierigkeiten, die für die Produktion notwendigen Komponenten aus Asien zu beziehen, als das Virus noch auf China lokal begrenzt war. Jetzt wirkt sich COVID-19 vor allem auf die Lieferketten und die Nachfrage in Europa aus.“

Grundsätzlich sind die Auswirkungen bislang hauptsächlich auf den Einkauf begrenzt. Abhängig von der Höhe der täglichen Ansteckungsrate werden die Effekte jedoch vor allem die Geschäftsprozesse und später auch die Nachfrageseite negativ beeinflussen.

  • Im V-Szenario wird von nur kurzfristigen Einschnitten und einer „Rückkehr zur Normalität“ in wenigen Wochen ausgegangen.
  • In einem U-Szenario werden bereits umfangreichere staatliche Eingriffsmaßnahmen und Liquiditätshilfen erforderlich, da die mehrwöchige Blockade der Geschäftstätigkeit viele Unternehmen in Liquiditätsprobleme führen würden.
  • Im L-Szenario geht S&B Strategy sogar von einer länger anhaltenden Rezession mit einer hohen Anzahl an Insolvenzen aus.

„Die aktuellen Restriktionen treffen die Bauindustrie deutlich weniger als beispielsweise die Tourismus- oder Gastronomiebranche. Je nach Szenario und damit Dauer der staatlich verordneten Eindämmungsmaßnahmen werden jedoch auch Bauzulieferunternehmen unter unterbrochenen Lieferketten, blockierten Geschäftsprozessen und sogar signifikanten Nachfrageeinbrüchen leiden. Abhängig vom jeweiligen Szenario kann COVID-19 somit verheerende Auswirkungen auf die deutsche Bauzulieferindustrie haben.“, so Herr Blepp.

Deshalb sollten Unternehmen ...

  • bereits sehr früh entsprechende Planungen für die unterschiedlichen Szenarien vornehmen,
  • einen detaillierten „Turn-Around Plan“ für den Worst Case ausarbeiten,
  • interne Maßnahmen zur Eindämmung des Virus erlassen und
  • freiwerdende Kapazitäten für die Bearbeitung „liegengebliebener Themen“ aufwenden.

Denn das Ende der COVID-19 Krise wird kommen und wie bei jeder Krise werden diejenigen Unternehmen gestärkt daraus hervorgehen, welche die Abkühlung zur Straffung und Neuausrichtung genutzt haben.

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