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Bundesvereinigung Bauwirtschaft erwartet für 2020 Umsatzwachstum von 4,2%


  

(17.11.2019) „Wir blicken auf ein gutes Baujahr 2019 und erwarten ein Umsatzwachstum von 5 Prozent; das entspricht einem Umsatz von 354 Mrd. Euro, den unsere 370.000 Mitgliedsbetriebe erwirtschaftet haben. 2020 wird der Branchenumsatz auf fast 370 Mrd. Euro steigen, was einem Plus von 4,2 Prozent entspricht.“ Dieses erklärte Marcus Nachbauer, der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, am 12.11. anlässlich der Jahrespressekonferenz seines Verbandes.

Seit 2015 hat sich die Zahl der Beschäftigten in der Baubranche um 4,5% erhöht. Sie liegt nun bei 3,3 Mio. Menschen.

Bauhauptgewerbe

Wachstumstreiber in der Bauwirtschaft bleibt vorerst die Neubautätigkeit. Hier wird mit 845.000 Beschäftigten ein Umsatz von 125 Mrd. Euro erwirtschaftet, was einem Plus von 6,2% entspricht. „Für 2020 rechnen wir mit einem weiteren Anstieg um 4,8 Prozent auf knapp 131 Mrd. Euro,“ so Herr Nachbauer. In diesem Bereich wirke sich die hohe Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungsgebieten weiter positiv aus. „Daher rechnen wir mit der Fertigstellung von ca. 300.000 bis 310.000 neuen Wohnungen 2019 bzw. 2020 - nach 287.000 in 2018. Allerdings fehlen weiterhin Sozialwohnungen. Obwohl in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 81.100 Wohneinheiten pro Jahr aus der Sozialbindung gefallen sind, erreicht das Fertigstellungsniveau nur gut ein Drittel des Bedarfes.“ Nachdem der Bund den sozialen Wohnungsbau 2020 mit 1 Mrd. Euro fördern will, seien nun Länder und Kommunen in der Pflicht, entsprechende Wohnungsbauprojekte auf den Markt zu bringen.

Ausbaugewerbe

Während das Neubaugeschäft boomt, fällt die Umsatzentwicklung in der Sparte Ausbau mit Plus 3,8% auf 93,5 Mrd. Euro in 2019 etwas schwächer aus. „Für 2020 gehen wir von einem Wachstum von 3,6 Prozent auf ca. 96,8 Mrd. Euro aus. Die Unternehmen im Bereich Ausbau werden in 2020 ca. 867.000 Personen beschäftigen," so der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft.

Technische Gebäudeausrüstung

In der Bundesvereinigung Bauwirtschaft ist die Sparte Gebäudetechnik mit ca. 1,6 Mio. Beschäftigten und über 136 Mrd. Euro Umsatz in 2019 (+4,8%) die beschäfti­gungs- und umsatzstärkste Sparte. Für 2020 wird erwartet, dass der Umsatz um knapp 4% auf ca. 141 Mrd. Euro zulegt.

In den Sparten Gebäudetechnik und Ausbau werden sich die im Klimaschutzpaket der Bundesregierung enthaltenen Maßnahmen langfristig positiv auswirken, allen voran die Förderung der energetischen Gebäudesanierung - erwartet die Bauwirtschaft. Ihr Vorsitzender warnte in diesem Zusammenhang aber vor einer Hängepartie im Bundesrat: „Die beiden gescheiterten Anläufe für eine steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung haben zu einem gewissen Attentismus der Eigenheimbesitzer geführt. Daher muss der jetzige Vorschlag dazu möglichst zügig umgesetzt werden. Das Gesetzgebungsverfahren wie auch die Verabschiedung im Bundesrat darf nicht lange dauern.“

„Westbalkan-Regelung verlängern“

Her Nachbauer ging in seinem Keynote auch auf die Forderung nach einer Ausweitung der Kapazitäten ein und erklärte: „Dazu ist es aber notwendig, dass langfristig Planungssicherheit besteht.“ Er erwartet von dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz keine Entlastung. „Denn dieses Gesetz bietet Arbeitskräften aus der Baubranche mit berufspraktischen Erfahrungen keine Möglichkeiten, einen Aufenthaltstitel in Deutschland zu erhalten.“ Derzeit können Arbeitnehmer zwar noch über die sogenannte West­balkan-Regelung in deutschen Baubetrieben arbeiten. Diese Regelung läuft jedoch Ende 2020 aus. Gerade einfache, von heimischen Arbeitnehmern nicht mehr ausgeübte Tätigkeiten (Stichwort: Eisenbiegen) werden von angelernten, aber sehr erfahrenen Arbeitnehmern aus den Westbalkan-Staaten ausgeführt. Nachbauer forderte daher, die Westbalkan-Regelung über das Jahresende hinaus zu verlängern.

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