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Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2019 geht an den Baakenpark in der Hafencity Hamburg


  

(8.10.2019) Till Rehwaldt begrüßte rund 500 Gäste im Allianz Forum am Brandenburger Tor, vor welchem kurz vorher der Internationale Klimastreik von „Fridays For Future“ zu Ende gegangen war. Der Präsident des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) griff diese Steilvorlage in seiner Keynote auf: „Die aktuellen Fragen, die Dispute um verdichtete Metropolen, ungleiche Lebensbedingungen und Klimawandel führen zu neuen, vielfältigeren Anforderungen an unsere Grünsysteme. Die Entwicklung Grüner Infrastruktur als ein multifunktionales Netz von Freiräumen kann dabei helfen, diese Komplexität zu bewältigen, und vor allem auch die fachlichen Beiträge der Landschaftsarchitektur in die Gesellschaft zu kommunizieren. Mit der Bewerbung um den Deutschen Landschafts­architektur-Preis treten die Projekte in das Licht einer breiten Öffentlichkeit, zeigen die Vielfalt, die Kreativität und die Professionalität unseres Berufsstandes.“

Die Grußworte des Schirmherrn des Wettbewerbs, Bundesbauminister Horst Seehofer, überbrachte Staatssekretärin Anne Katrin Bohle: „Immer mehr Menschen in Deutschland zieht es in Städte. Deshalb werden im öffentlichen Raum Grünflächen als Orte der Begegnung, Erholung und Integration immer wichtiger. Die Maßnahmen des Bundes leisten einen Beitrag zur Lebens- und Wohnqualität, zur gesellschaftlichen Teilhabe und zur Verbesserung des Stadtklimas.“

Baakenpark: Standbild aus einem Drohnen-Video © HafenCity Hamburg

Wichtige Anstöße zur Entwicklung der Landschaftsarchitektur

Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Deutschen Landschaftsarchitektur-Preises 2019 an das Projekt „Baakenpark - Sehnsuchtsort in der östlichen HafenCity, Hamburg“ (siehe Google-Maps). Staatssekretärin Anne Katrin Bohle und bdla-Präsident Till Rehwaldt gratulierten Felix Schwarz, Bernd Joosten und Andreas Lipp vom siegreichen Atelier Loidl Landschaftsarchitekten sowie Barbara Schwöppe vom Auftraggeber Hafencity Hamburg GmbH.

Im Zuge der städtebaulichen Entwicklung des Hamburger Baakenhafens wurde eine künstliche Halbinsel konzipiert. Die abwechslungsreiche Ausformung ihrer Uferkante steht im Kontrast zur Einfachheit des Hafenbeckens. Auch die innere Gliederung in drei „Plateaus“ folgt diesem rhythmischen Duktus und lässt individuell geformte Räume entstehen.

Neben vielfältigen Angeboten an Spiel- und Sport gibt es Räume für die Erholung und für das Erleben der weiten Perspektiven. So erwachsen aus topografischer und funktioneller Verdichtung eindrückliche räumliche Szenerien. Dies wird durch die sorgfältige Auswahl der Gehölze unterstützt. 

Baakenpark: Standbild aus einem Drohnen-Video © HafenCity Hamburg

Das Preisgericht urteilte: „Dieser Entwurf ist eine richtungweisende Arbeit, die sich sehr selbstbewusst den aktuellen planerischen Herausforderungen stellt. Trotz des sehr spezifischen Ortes werden Ansätze aufgezeigt, die eine beispielhafte Allgemeingültigkeit besitzen und somit wichtige Anstöße zur Entwicklung der Landschaftsarchitektur geben.“

Landschaftsarchitektur als Beitrag zur Baukultur

Um der Bandbreite landschaftsarchitektonischen Schaffens eine Bühne zu geben, hatte der Berufsverband Auszeichnungen in insgesamt neun Kategorien im aktuellen Wettbewerb ausgelobt. Reinhard Hübsch, Moderator des Abends, führte durch die acht ausgezeichneten Projekte, die allesamt Zeugnis ablegen, dass Landschaftsarchitektur einen wichtigen Beitrag zur Baukultur leistet.

Broschüre Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2019

Anlässlich der Festveranstaltung zur Verleihung des Deutschen Landschaftsarchitektur-Preises erschien auch eine Wettbewerbsbroschüre. Die zweisprachige Dokumentation präsentiert den Preisträger des Deutschen Land­schafts­archi­tek­tur-Preises 2019 sowie die Auszeichnungen in den Kategorien ...

  • Arbeitsumfeld,
  • Internationale Projekte,
  • Junge Landschaftsarchitektur,
  • Landschaftsarchitektur im Detail,
  • Natur- und Landschaftserleben,
  • Öffentlicher Raum als Zentrum,
  • Pflanzenverwendung,
  • Sport, Spiel, Bewegung sowie
  • Wohnumfeld.

In seinem Vorwort resümiert bdla-Präsident Till Rehwaldt den 14. Wettbewerbsjahrgang. „Alle zwei Jahre sehen wir Projekte an verschiedenen Orten, mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Und jedes Mal sehen wir - wie in einem Spiegel - aktuelle Fragen unserer Zeit, sehen wir, dass die Landschaftsarchitektur auch eine gesellschaftliche Dimension hat, dass wir mit unserer Arbeit Position in einer sich verändernden Welt beziehen“.

Die Broschüre kann via bdla.de > Aktuell > Publikationen > Bestellung & Download kostenfrei bestellt werden.

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