Smart Garden ... eine Einladung zum Hacken?

(20.9.2019) Wer seinen Garten regelmäßig bewässern möchte, kann dies ganz klassisch mit Gartenschlauch und Gießkanne erledigen. Schon einfacher geht es mit einer Zeitschaltuhr, die etwa abends den Rasensprenger für 30 Minuten aktiviert. So richtig zeitgemäß wird es aber erst mit einem smarten Bewässerungssystem: Sensoren messen Bodenfeuchtigkeit, Temperatur und Lichtintensität, so dass die Pflanzen nur dann benässt werden, wenn es nötig ist. „Über eine App lässt sich so ein System ständig überwachen“, betont Günter Martin, Internetexperte bei TÜV Rheinland. Die entsprechenden Leitungen kann der erfahrene Hobbygärtner selbst verlegen.

Foto © TÜV Rheinland 

Hackern das Leben schwer machen

Martin rät, beim Kauf eines automatischen Bewässerungssystems nicht nur auf die Verarbeitungsqualität, sondern auch auf den Datenschutz zu achten. Die Anlagen übertragen nämlich gerne Angaben zur Nutzung an den Hersteller - also etwa die vorherrschende Temperatur, die Bodenfeuchte und Uhrzeit der Bewässerung. „Das sind zwar keine kritischen personenbezogenen Daten, trotzdem prüfen wir, ob die Privatsphäre gewahrt bleibt“, stellt Herr Martin fest. Zudem könnte ein solches System gehackt und anschließend von außen gesteuert werden. Auch hier testet TÜV Rheinland, wie hoch das Sicherheitsniveau tatsächlich ist und zertifiziert entsprechende Produkte.

Im Winter ausschalten

Während der Urlaubszeit kann der Nutzer die Bewässerung weiterlaufen lassen und auch über eine App aus der Ferne steuern. „Die Elektronik ist sehr zuverlässig“, konstatiert der Experte. Trotzdem empfiehlt er, einen Nachbarn zu bitten, ab und an nach dem Rechten zu sehen. Derjenige sollte dann auch wissen, wo sich der Wasseranschluss befindet, um den Zulauf im Notfall zu stoppen.

Für den Winter ist es in jedem Fall ratsam, die Bewässerung komplett abzuschalten und die Leitungen zu belüften. Sonst besteht die Gefahr, dass die Leitungen platzen, sobald das Wasser gefriert.