Baulinks -> Redaktion  || < älter 2019/1234 jünger > >>|  

Verfüllbaustoffe aus dem Fahrmischer praktisch im Rohr- und Kanalbau

(12.9.2019) Zur Sicherstellung der Stromversorgung lässt die Stadtwerke Wiesbaden Netz GmbH (sw netz) seit Juni 2019 von der Helenenstraße quer durch die Innenstadt bis in den Stadtteil Schierstein hinein Rohre für 110.000 Volt-Kabel sowie eine Steuerleitung verlegen.

alle Fotos © Dyckerhoff / Christoph Mertens 

Für die Verfüllung der Gräben fiel die Wahl auf Canadur. Der Flüssigboden von Dyckerhoff aus dem Fahrmischer hat gegenüber herkömmlichen Verfüllbaustoffen wie beispielsweise Sand bzw. der erneuten Nutzung des Abraumes eine Reihe von Vorteilen: Er ...

  • ist selbstverdichtend,
  • fließt in jeden Winkel der Baugrube und
  • legt sich wie ein Mantel um die Rohre.

Dank Flüssigboden kann das besonders für die Anwohner sehr störende, laute Rütteln mit schwerem Gerät entfallen. Mögliche Folgeschäden - z.B. an Rohren oder anliegenden Häusern - sowie ein nachträgliches Absenken des Bodens werden ebenfalls vermieden. Außerdem ist der Boden je nach Anforderung auch mit leichten Geräten wieder aushubfähig. Und durch die Herstellung von Canadur im Betonwerk mit konstanten Ausgangsstoffen wird stets eine gleichbleibende Produktqualität erreicht.

Eine weitere spezielle Eigenschaft des Flüssigbodens hilft bei Starkstromtrassen: Das Material hat eine gute Wärmeleitfähigkeit, so dass die durch den Strom erzeugte Wärme zügig in das umgebende Erdreich abgegeben werden kann. So können die Rohre, in denen die Stromkabel verlegt werden, vergleichsweise nah beieinanderliegen. Die auszuhebenden Gräben werden so schmaler (unter einem Meter) und die damit verbundenen Beeinträchtigungen des Innenstadt-Verkehrs geringfügiger.

Die zunächst noch leeren Kabelschutzrohre werden vor dem Auffüllen mit Abstandhaltern in Position gehalten. Alle rund fünf Meter eingebrachten Haltungsbänke aus Normalbeton sorgen zudem dafür, dass die Schutzrohre durch das Einfüllen von Canadur nicht auftreiben. Dünne Abdeckplatten aus Beton tragen des Weiteren zum Schutz bei, damit die Rohre bei späteren Baggerarbeiten nicht versehentlich beschädigt werden. Das gelbe Trassenband kennzeichnet die Starkstromleitung zusätzlich. Eine Schotter/Splitt-Schicht schließt schließlich den Graben, bevor er mit der Tragdeckschicht (Betonplatten im Bereich der Gehwege bzw. im Straßenbereich mit Asphalt) versehen wird.

Stets arbeiten sieben Kolonnen der beiden beauftragen Bauunternehmen W.K. Kaufmann GmbH sowie Sonntag Baugesellschaft mbH & Co. KG gleichzeitig an verschiedenen Orten im Stadtgebiet. Auch innerhalb eines Bauabschnitts werden einzelne nicht zusammenhängende Unterabschnitte bearbeitet, weil sich der Verfüllbaustoff während des Aushärtens noch etwas ausdehnt. So können täglich 30 bis 50 m Trasse fertiggestellt werden.

Das Dyckerhoff Transportbetonwerk Amöneburg (Niederlassung Rhein-Main-Taunus) lieferte von Juni bis August 2019 insgesamt 3.400 m³ Canadur sowie außerdem Normalbetone der Festigkeitsklasse C12/15 in verschiedener Konsistenz für die Auftriebssicherungen und die Wiederherstellungsmaßnahmen im Anschluss an die Verfüllung der Gräben. Das Einziehen der Kabel erfolgt erst nach Abschluss aller Bauarbeiten.

Weitere Informationen zu Canadur können per E-Mail an Dyckerhoff angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH