Baulinks -> Redaktion  || < älter 2019/1210 jünger > >>|  

Kork statt Mikroplastik im Kunstrasen

(9.9.2019) Derzeit werden durchaus medienwirksam die Nachteile von Kunstrasen diskutiert, die sich durch Abrieb und Verwehung gesundheitsgefährdender Mikropartikel ergeben. Vor diesem Hintergrund verweist der Deutsche Kork-Verband auf Granulate aus der Rinde der portugiesischen Korkeiche (Quercus suber L.) als sinnvolle Alternative zu elastischen Gummi- bzw. Kunststoff-Granulaten.

Spätestens seit dem von der EU angekündigten Verbot von Mikroplastik ab 2021 ist die öffentliche Diskussion über den Fortbestand oder die Neuanlage von Kunstrasen-Sportplätzen medienpräsent. Kunstrasen soll die drittgrößte Quelle von Mikropartikeln aus Gummi bzw. Kunststoffen in Deutschland sein; so sollen rund 11.000 t davon durch Abrieb und Verwehung in die Umwelt gelangen.

Die Schließung aller Kunstrasenplätze oder der Verzicht auf Neuanlagen kann jedoch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Zwar bietet auch Naturrasen eine gute Basis für einen Sportplatz, doch lässt er sich nicht so intensiv nutzen und ganzjährig bespielen. Zudem sind Pflegeaufwand und -kosten höher.

Also: Korkgranulat

Die Rinde der Korkeiche wird unter strengen gesetzlichen Auflagen alle neun bis zwölf Jahre in Portugal von zumeist selbständigen Korkbauern geerntet. Die Bewirtschaftung der Montados, wie die Korkeichenwälder Portugals genannt werden, hat nicht nur eine hohe wirtschaftliche Relevanz, sondern stabilisiert auch den auf der iberischen Halbinsel stets gefährdeten Grundwasserspiegel und beugt der Versteppung von Europas Westen vor. Die später aus der Rinde industriell gefertigten Korkgranulate werden schon seit langem genutzt - geläufig sind Bodenbeläge, Flaschen-Verschlüsse, Dämmstoffe oder Schuhsohlen.

Die Nutzung von Kork als elastisches Granulat in Kunstrasen nimmt bereits deutlich zu und ist mit vertretbarem Aufwand realisierbar. Das Rohmaterial ist nachhaltig verfügbar, und seine Produkteigenschaften sind gleichwertig zu den bisherigen Lösungen auf Basis von Gummi bzw. Erdöl-Derivaten (EPDM; Ethylen-Propylen-Dien-Monomer). Auch gehört Kork zu den resistentesten organischen Materialien und altert praktisch nicht.

Übrigens: Der Kork der Korkeiche, die lateinisch Quercus suber heißt, enthält das namensgebende Suberin - eine Substanz, die für Wasser- und Gasdichtheit sorgt. Was zum Beispiel Kork für Wein- und Sektstopfen prädestiniert – denn so wird nicht nur der Flaschenhals abgedichtet, sondern auch die Schimmelausbreitung verhindert. Letzteres ist auch interessant im Sportplatzbau.

Weitere Informationen zu Kunstrasen mit Granulat können per E-Mail an Heiler-Sport angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH