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Dem Nichtwohnungsbau geht die Puste aus

(1.9.2019) Die Vorboten der abkühlenden Konjunktur schlagen sich auch auf die für den Nichtwohnungsbau prognostizierten Fertigstellungen für 2020 nieder. So kommt beispielsweise die aktuelle Neubauprognose von BauInfoConsult zu dem Ergebnis, dass die Fertigstellungszahlen für den Nichtwohnungsbau in den kommenden zwei Jahren zusammengenommen ins Minus rutschen werden - zumindest leicht. Doch nicht alle Segmente und Regionen werden der Prognose nach gleichermaßen von negativen Fertigstellungsziffern betroffen sein. So dürfte beispielsweise das Hotel- und Gaststättensegment vor allem im Norden und Süden der Republik vielerorts zulegen können – die Fertigstellungen von Bürogebäuden dagegen regional eher im Westen und Osten ansteigen.

In der Neubauprognose für den gesamten Nichtwohnungsbaubereich rechnet BauInfoConsult mit leicht sinkenden Neubauzahlen in den kommenden Jahren. Ausgehend von sinkenden Genehmigungszahlen von etwa 7% für den Zeitraum zwischen 2018 und 2020 sind auch sinkende Fertigstellungsraten bei den Nichtwohngebäuden zu erwarten. So dürfte die Zahl der fertig errichteten Nichtwohnungsbauwerke 2019 um 3,0% auf 23.540 Bauwerke zurückgehen - und 2020 nochmals um 2,0% sinken (Prognose: 23.080 Fertigstellungen). Auch das Gesamtsegment für 2021 tendiert demnach nach unten.

Doch im Nichtwohnungsbau laufen aufgrund seiner sehr heterogenen Struktur nicht alle Subsegmente zwingend in die gleiche Richtung. So dürfte es 2019 bei den Büro- und Verwaltungsgebäuden der Prognose nach ein ordentliches Fertigstellungsplus von 10,2% geben. Danach - also 2020 - soll die Entwicklung in diesem Segment eine Seitwärtsbewegung vollziehen und mit einem winzigen Minus von 0,5% stagnieren. Tendenziell sollte es dann in 2021 wieder mit leicht gedrosselter Kraft aufwärts gehen bei den Fertigstellungen.

Auch bei den Fabrik- und Werkstattgebäuden werden die Neubauzahlen in den kommenden zwei Jahren wohl vornehmlich stagnieren. So könnten 2019 insgesamt 0,9% weniger klassische Industriebauwerke fertiggestellt werden – im Folgejahr 2020 müsste dann mit einem leichten Minus von 0,5% zu rechnen sein. Tendenziell dürfte sich auch 2021 an dieser leicht negativen Ausrichtung wenig ändern.

Im Spartensegment der Hotelgebäude und Gaststätten stehen die Zeichen hingegen auf strammes Wachstum: So könnten die Fertigstellungen 2019 mit einem deutlichen Plus von 50,7% aufwarten und im Folgejahr erneut mit einem guten Ergebnis von 38,6% Wachstum glänzen. Tendenziell dürfte sich dieser Positivtrend noch bis ins Jahr 2021 fortsetzten.

Regional betrachtet dürfte 2020 das Fabrikgebäudesegment vor allem im Süden und Westen ins Minus rutschen, der Hotelneubau hingegen vor allem im Norden und Süden im Aufwind sein - teilweise mit hohen zweistelligen Zuwachsraten. Im Bürosegment sehen die 2020er Fertigstellungszahlen im Osten und Westen der Republik leicht positiv aus. Insbesondere die Landstriche rund um Leipzig, Mittelsachen sowie Cloppenburg oder Emsland können der Prognose nach im gesamten Nichtwohnungsbausegment mit passablen Zuwächsen rechnen.

Über die Studie: Die Bauprognosen im Nichtwohnungsneubau bis hinunter auf Kreisebene entstammen der Jahresanalyse 2019/2020, der jährlichen Baustudie von BauInfoConsult. Auf Basis von über 580 Interviews unter Architekten, Bauunternehmern, Maler/Trockenbauern, SHK-Installateuren und Herstellern behandelt die Studie auch weitere Bauthemen.

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