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Chemiefreie Strohdämmplatten mit einem WLG-Wert von 048 für WDV-Systeme neu von Maxit

(26.3.2019; BAU-Bericht) Als Nebenerzeugnis der Landwirtschaft sind gedroschene Halme und Pflanzenfasern eine allzeit zugängliche Ressource, deren Dämmleistung schon seit Jahrhunderten geschätzt wird. Maxit hat vor diesem Hintergrund eine Strohdämmplatte für WDV-Systeme entwickelt und in München vorgestellt, die modernen Ansprüchen an einen nachhaltigen Lebenswandel entgegenkommt. Die Besondere an ihr ist aus heutiger Sicht, dass die Platte nicht nur ohne kunststoffbasierte Bindemittel, sondern auch ohne Chemiezusatz auskommt.

Wie kommt Stroh als Dämmstoff an die Wand, ohne es - wie oft üblich - mit künstlichen Bindemitteln zu versehen? Mit dieser zentralen Frage beschäftigte man sich bei Maxit wohl mehrere Jahre lang. Schließlich konnte man einen Protein-Klebstoff entwickeln, der vollständig biologisch und dennoch leistungsstark ist, erklärte Friedbert Scharfe, Entwicklungschef bei Maxit, im Rahmen der BAU. Das neu entwickelte Bindemittel sowie die besondere Art der Dämmplatten-Herstellung hat das Unternehmen bereits zum Patent angemeldet. „Wir pressen Stroh und ökologisches Bindemittel unter Wärmezufuhr und trocknen die Platten danach bei Umgebungsluft. So wird ab dem Zeitpunkt des Stroh-Dreschens bis zur fertigen Dämmplatte nur ein Bruchteil vom Energiebedarf anderer natürlicher Dämmstoffe benötigt“, führt Herr Scharfe aus.

Anhand von Testhäusern konnte Maxit nachweisen, dass die Strohdämmplatten ein deutlich höheres Trocknungsverhalten bieten als andere Materialien. 

Neben ihrer bemerkenswerten Ökobilanz will die Strohdämmplatte auch funktional überzeugen: Zusätzlich zu der Einordnung in die Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 048 weisen die Platten eine vergleichsweise hohe thermische Speicherfähigkeit auf. So kann tagsüber Wärme aufgenommen und in den kühleren Abend- und Nachtstunden sukzessive wieder abgegeben werden. „Dadurch, dass die Wand länger warm bleibt, ist sie auch trockener. Das entzieht Algen und Pilzen die Wachstumsgrundlage und wirkt somit gegen Fassadenverschmutzung“, erinnerte der Maxit-Entwicklungschef in München. Überhaupt sei die Vermeidung von Oberflächen-Feuchtigkeit eine der Kernqualitäten des Traditionsdämmstoffes. So habe man anhand eigener Testreihen feststellen können, dass die dampfdiffusionsoffenen Strohdämmplatten ein deutlich höheres Trocknungsverhalten aufweisen würden als andere Dämmplatten.

Neuer Dämmstoff, bekannte Verarbeitung

Die Montage der neuen Strohdämmplatten erfolgt - wie bei gängigen Mineralwolle-Systemen - mit Kleberauftrag im Punkt-Wulst-Verfahren und Dübeln im Plattenstoßbereich. Bisher im Format 60 x 40 cm gefertigt, lassen sich die Strohplatten mittels Bandsäge oder elektrischem Fuchsschwanz passend sägen.

Fotos © Franken Maxit 

„Die Art der Verarbeitung ist bekannt, Stroh als Dämmstoff ist bekannt. Aber wir haben das Ganze eben nicht nur neu, sondern vor allem zu Ende gedacht“, resümierte Maxit-Marketingleiter Reinhard Tyrok: „Wer einen Öko-Dämmstoff sucht, will keine Kompromisse eingehen. Nun haben wir einen Weg gefunden, diesen Kunden in Zukunft 100 Prozent chemiefreie Dämmplatten anbieten zu können.“

Weitere Informationen zu chemiefreien Strohdämmplatten für Wärmedämm-Verbundsysteme können per E-Mail an Franken Maxit angefordert werden.

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