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Neue Methode zur Risikobewertung von Hochwasserschäden

(24.3.2019) Was kostet ein Hochwasser? Das neue Forschungsprojekt „INNOVARU“ an der Fakultät Bauingenieurwesen beschäftigt sich mit der konkreten Kostenberechnung von Schäden durch Hochwasser. „INNOVARU“ steht dabei für „Innovative Vulnera­bi­li­täts- und Risikobewertung urbaner Räume gegenüber Überflutungsereignissen“. In dessen Rahmen soll in Kooperation mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und der Bauhaus-Universität Weimar ein neuartiges Hochwasserschadensinformationsmodell entstehen.

Hochwasser 2013 in Greiz (Foto © HTW Dresden / Naumann) 

Das Teilvorhaben an der HTW Dresden verfolgt dabei einen physikalisch-wirkungsana­ly­ti­schen Ansatz: Es prognostiziert, welche Gebäudeschäden bei einem hohen Wasseraufkommen und entsprechenden Fließgeschwindigkeiten entstehen. Somit soll es möglich werden, objektgenaue Bewertungen abzugeben und die entstehenden Kosten im Voraus zu ermitteln. Auch für größere überflutungsgefährdete Gebiete gibt es Ansätze: Durch (halb-)automatisierte Klassifikationsverfahren sollen sich besonders gefährdeter Gebäudebestand differenzieren und zeitaufwändige Ortsbegehungen reduzieren lassen. Die pilothafte Erprobung dieses gekoppelten Hochwasserschadensinformationsmodells ist in den Untersuchungsgebieten Grimma, Pirna und Freital vorgesehen.

Insbesondere Landesfachbehörden und Ingenieurbüros, die im Hochwasserrisikomanagement tätig sind, werden von dieser Methode der Risikobewertung profitieren können. Aber auch Versicherungen und Immobiliendienstleister, die sich mit Grundstücks- und Gebäudewerten sowie Schadenersatz nach Hochwasser beschäftigen, könnten zukünftig nach objektiveren Kriterien bewerten.

„Wir müssen uns in Sachsen - aber auch bundesweit - immer wieder den Risiken von Hochwasser stellen. Im entsprechenden Risikomanagement sollte daher auf möglichst wissenschaftsfundierte und objektive Kriterien zurückgegriffen werden. Ich freue mich, dass die HTW Dresden gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern dazu einen Beitrag leisten kann.“, so der Prorektor für Forschung und Entwicklung, Professor Knut Schmidtke. Das Projekt unter Leitung von Dr. Thomas Naumann, Professor für Baukonstruktion, läuft bis Ende 2021 und wird mit rund 260.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

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