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8% mehr Heizungswärmepumpen und 11% mehr Warmwasserwärmepumpen 2018

(28.1.2019) Wie der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) heute (28.1.) mitgeteilt hat, konnten 2018 rund 84.000 Heizungswärmepumpen abgesetzt werden - was einer Steigerung von ca. 8% gegenüber 2017 entspricht.

Die größte Performance verzeichneten 2018 die Luftwärmepumpen:

  • 2018 wurden in diesem Segment insgesamt 60.500 Geräte abgesetzt - was einer Steigerung von 10% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
  • Splitgeräte konnten hierbei mit einem Plus von 15% (27.500 verkaufte Geräte) besonders zulegen.
  • Bei den Monoblockgeräten fiel das Wachstum mit 6 Prozent geringer aus.

Erdgekoppelte Systeme - wozu auch die Grundwasser-Wärmepumpen gezählt werden - legten mit 23.500 Geräten gegenüber 2017 um 2% zu. Die Marktanteile zwischen Luft- und Erdwärmepumpen haben sich gegenüber dem Vorjahr damit kaum verändert: So machten Luftwärmepumpen mit rund 72% den Großteil des Wärmepumpen-Absatzes aus (Vorjahr: 71%). Alle anderen Systeme liegen bei 28% (2017: 29%).

880.000 installierte Heizungswärmepumpen

Insgesamt sollen in Deutschland derzeit rund 880.000 Heizungswärmepumpen installiert sein. BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel freut sich über das stabile Wachstum der vergangenen Jahre. Auch wenn sich - wie erwartet - gezeigt habe, dass der Markt nicht mehr so rasant wächst, wie in den vergangenen Jahren und die Effekte der EnEV nicht mehr so stark spürbar sind, so habe sich die Wärmepumpe als umweltschonendes Heizsystem im Markt etabliert.

plus 15.000 Warmwasserwärmepumpen macht 99.000 Wärmepumpen

Anhand der gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) erhobenen Zahlen ist ersichtlich, dass auch der Absatz von Warmwasserwärmepumpen verglichen mit dem Vorjahr angestiegen ist: so wurden 15.000 bzw. 11% mehr verkaufte Geräte gemeldet.

Im Jahr 2018 wurden also in Summe insgesamt 99.000 Wärmepumpen auf dem deutschen Markt abgesetzt. Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit einer Fortsetzung des Wachstumstrends.

Stabilisierung für 2019 erwartet

Nach Ansicht des BWP ist das Potenzial von Wärmepumpen - insbesondere im Ge­bäu­debestand - noch lange nicht ausgeschöpft. Heizkessel, die über 30 Jahre alt sind, müssen laut EnEV in der Regel ausgetauscht werden. Das wären allein in diesem Jahr etwa eine Million Geräte. „Der Trend geht aber nach wie vor zum Austausch des alten Ölkessels durch eine moderne Gas- oder Öl-Brennwertheizung,“ bedauert Dr. Sabel. Das liege insbesondere daran, dass es durch den hohen Strompreis nach wie vor wenig Anreize für den Abschied von fossilen Energieträgern im Wärmemarkt gibt, argumentiert der BWP-Geschäftsführer. Die Klimaschutzziele und die Umsetzung von Maßnahmen, die den Klimawandel aufhalten, hätten in der Politik keine Priorität.

Die Hersteller von Wärmepumpen stehen laut BWP längst in den Startlöchern für einen Markthochlauf, der den wissenschaftlichen Prognosen entspreche: Die Experten gehen immerhin von rund 4 bis 8 Mio. verbauten Wärmepumpen bis 2030 und rund 8 bis 17 Mio. bis 2050 aus - sofern Deutschland seine Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen erfüllen will.

Vor diesem Hintergrund mahnt der BWP-Geschäftsführer im Hinblick auf das in diesem Jahr zu erwartende Gebäudeenergiegesetz (GEG), das Klimaschutzgesetz und die nun einzusetzende Gebäudekommission, endlich konkrete und effektive Maßnahmen zu vereinbaren. „Teurer Strom und billige fossile Brennstoffe sind das größte Hindernis für den Erfolg der Wärmewende. Der Bericht der Kohlekommission verweist eindringlich auf die hohen Stromkosten für private Haushalte. In keinem anderen Land der EU kostet Strom so viel wie in Deutschland. Wird dieser Missstand nicht beseitigt, kann die Energiewende als Ganzes nicht erfolgreich sein. Die Wärmepumpenbranche und Heizungsindustrie haben Lösungsvorschläge geliefert.“

Nadelöhr Handwerk

Auch für das Handwerk müssten Anreize geschaffen werden, um zukünftig mehr klimaschonende Systeme anzubieten und zu verbauen: „Vor allem darf der Fachkräftemangel im SHK-und Brunnenbau- Sektor nicht zur Bremse für die Wärmewende werden“, mahnt Dr. Sabel. Laut der Prognos-Studie „Fachkräftebedarf für die Energiewende in Gebäuden“ vergrößert sich die SHK-Fachhandwerkerlücke aufgrund des gesteigerten Sanierungsbedarfs durch die Energiewende insgesamt um mindestens 50 Prozent. 40.000 SHK-Fachkräfte würden nach der Prognose bereits im Jahre 2025 fehlen - siehe auch Grafik aus dem Beitrag „Energiewende: Allein der SHK-Branche fehlen 2035 rund 46.000 Arbeitskräfte“ vom 26.4.2018:

Im Rahmen der VDI-Richtlinie 4645  „Heizungsanlagen mit Wärmepumpen in Ein- und Mehrfamilienhäusern - Planung, Errichtung, Betrieb“ hat der VDI in Kooperation mit dem BWP im vergangenen Jahr deshalb ein Schulungskonzept zum „Sachkundigen für Wärmepumpensysteme“ erarbeitet, um SHK-Fachbetrieben, Planern und Beratern die Möglichkeit zu geben, sich in Richtung erneuerbare Heizsysteme weiterzubilden.

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