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Geringster Energieverbrauch seit Anfang der 1970er Jahre

(30.12.2018) Der Energieverbrauch in Deutschland ist 2018 deutlich zurückgegangen: Aktuelle Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) kommen zu dem Ergebnis, dass der Verbrauch gegenüber dem Vorjahr um 5% auf 12.900 Petajoule (PJ) bzw. 440,2 Mio. t Steinkohleneinheiten (SKE) gesunken ist. Damit hätte der Energieverbrauch in Deutschland auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang der 1970er Jahre gelägen.

Da die Verbrauchsrückgänge alle fossilen Energieträger betreffen, Zuwächse dagegen nur bei den erneuerbaren Energien zu verzeichnen sind, geht die AG Energiebilanzen von einem Rückgang bei den energiebedingten CO₂-Emissionen in einer Größenordnung von reichlich über 6% aus.

Verantwortlich für den geringeren Energieverbrauch in Deutschland macht die AGEB vor allem ...

  • die gestiegenen Preise,
  • die milde Witterung sowie
  • Verbesserungen bei der Energieeffizienz.

Die verbrauchssteigernde Wirkung der Faktoren Konjunktur und Bevölkerungszuwachs traten dagegen 2018 in den Hintergrund. Ohne den verbrauchssenkenden Einfluss der milden Witterung hätte der Verbrauch wohl knapp 4% unter dem Niveau des Vorjahres gelegen.

5,6% geringerer Öl-Verbrauch

Der Verbrauch von Mineralöl verringerte sich im abgelaufenen Jahr insgesamt um 5,6%. Den stärksten Rückgang verzeichnete der Absatz von Heizöl. Beim Otto- und beim Dieselkraftstoff kam es nur zu leichten Rückgängen, beim Flugkraftstoff dagegen zu einer Absatzsteigerung.

7,3% weniger Erdgas

Der Erdgasverbrauch war 2018 ebenfalls rückläufig und verminderte sich insgesamt um 7,3%. Nachdem die kalte Witterung im 1. Quartal noch für einen deutlichen Verbrauchsanstieg gesorgt hatte, kam es im Jahresverlauf durch höhere Temperaturen zu Verbrauchsrückgängen im Bereich der Raumwärme. Einen positiven Einfluss auf den Verbrauchsrückgang im Gesamtjahr hatten zudem der weitere Anstieg der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sowie die Preisentwicklung.

11,2% Rückgang bei der Steinkohle

Der Verbrauch an Steinkohle ging 2018 in Deutschland um 11,2% zurück. Mit mehr als 16% reduzierte sich der Einsatz von Steinkohle für die Strom- und Wärmeerzeugung in Kraftwerken besonders nachdrücklich. Zum Rückgang trugen die Zunahme der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen sowie der Anstieg der Brennstoffkosten - insbesondere der CO₂-Preise - bei. Auch der Verbrauch von Koks und Kokskohle in der deutschen Stahlindustrie lag unter dem Niveau des Vorjahres.

Nur 1,9% weniger Braunkohle

Der Verbrauch von Braunkohle sank 2018 zum sechsten Mal in Folge. 2018 lag der Rückgang bei 1,9%, da die Stromerzeugung aus Braunkohle ebenfalls zurückging. Bis 2020 könnte sich der Einsatz von Braunkohle zur Stromerzeugung infolge der Überführung von Anlagen in die Sicherheitsbereitschaft insgesamt um 13% gegenüber 2015 vermindern.

0,3% weniger Atomstrom

Bei der Kernenergie kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einer leichten Abnahme der Stromproduktion um 0,3%.

2,1% mehr Erneuerbare

Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch 2018 insgesamt um 2,1%. Bei der Windkraft gab es ein Plus von 7%. Die Solarenergie verzeichnete ein Plus von 16%.

Die Biomasse verharrte auf dem Vorjahresniveau, und bei der Wasserkraft kam es zu einem Minus von 16%.

Energiemix

Die Anteile der verschiedenen Energieträger am nationalen Energiemix haben sich 2018 gegenüber dem Vorjahr weiter verschoben: Bei den fossilen Energien kam es in Summe zu einem Rückgang, so dass die deutsche Energieversorgung ihre Kohlenstoffintensität weiter verringern konnte. Kennzeichnend bleibt aber ein breiter Energiemix. Knapp 58% des inländischen Energieverbrauchs entfielen auf Öl und Gas. Stein- und Braunkohle deckten zusammen etwas mehr als ein Fünftel des Verbrauchs. Die Erneuerbaren steigerten ihren Beitrag auf 14%.

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