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Baukulturbericht 2018/19: „Erbe - Bestand - Zukunft“

(7.11.2018) Die Bundesstiftung Baukultur hat heute (7. November) im Rahmen eines Konvents in Potsdam den Baukulturbericht 2018/19 der Öffentlichkeit vorgestellt - seine Titel „Erbe - Bestand - Zukunft“.

Der Baukulturbericht 2018/19 sieht den Umgang mit dem gebauten Bestand und Erbe als Ausgangspunkt einer integrierten, sozial verträglichen, gestalterisch wertvollen und ökologisch nachhaltigen Stadtentwicklung. Er unterstreicht, wie bedeutend bestandsorientiertes Planen und Bauen für unsere Lebensräume, unsere Identität und unsere Kultur sind. Neben Ergebnissen aus Bevölkerungs-, Kommunal- und IHK-Umfragen sowie Beispielen für Umbaukultur enthält der Bericht Handlungsempfehlungen an Politik, Planer und Bauschaffende.

  • Rund 90% der Stadt der Zukunft existieren bereits heute,
  • rund zwei Drittel der Investitionen im Baubereich gehen in den Bestand, mit steigender Tendenz.

Der 2018/19er Statusbericht zur Lage der Baukultur in Deutschland wurde Mitte Oktober 2018 durch das Bundeskabinett behandelt und mit einer positiven Stellungnahme an Bundestag und Bundesrat überwiesen.

Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesbauministerium c/o BMI, betonte im Rahmen der Eröffnung des Konvents, dass Baukultur auch in schwierigen Zeiten ein Thema bleiben müsse: „Bezahlbar und gut bauen ist eines unserer wichtigsten politischen Ziele. Was wir heute bauen, bestimmt die Lebensqualität von morgen. Eine unabhängige Stimme für die Anliegen der Baukultur ist daher wichtiger denn je.“

Mit dem aktuellen Baukulturbericht, so Adler, habe die Stiftung erneut ein hoch aktuelles Thema aufgegriffen, das auch im Fokus des Europäischen Kulturerbejahres 2018 stehe. Er sei zuversichtlich, dass der Bericht, wie auch dessen Vorgänger, in der Fachwelt und der Politik auf große Resonanz stoße.

„Eine ganzheitliche Entwicklung unserer Lebensräume und unserer Gesellschaft kann nur aus dem Bestand heraus erfolgen“, konstatierte auch Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. „Denn Bestand prägt Heimat, Bestand hilft neuen Flächenverbrauch zu verhindern, und Bestand schont Ressourcen. Wir haben uns einen umfassenden Vorrat an Gebäuden und Infrastrukturen zugelegt. Wir leben was das betrifft auf großem Fuß und müssen mit dem Bestand im eigenen Interesse verantwortlich umgehen“, unterstrich Nagel.

Neben Studienergebnissen zu Materialeinsatz, Bauen im Bestand und Denkmalpflege enthält der Bericht Ergebnisse einer IHK-Befragung zur Entwicklung von Handels- und Gewerbeimmobilien sowie Resultate aus Kommunal- und Bevölkerungsumfragen. Darin fragte die Stiftung u.a. Meinungen zum Wiederaufbau historischer Gebäude oder zur Nachnutzung von Kirchen ab. Außerdem liefert der Bericht Beispiele gelungener Umbaukultur aus ganz Deutschland sowie neun praktische Handlungsempfehlungen an Politik und Planer.

Der Baukulturbericht 2018/19 ist der dritte Bericht zur Lage der Baukultur in Deutschland unter Federführung der Bundesstiftung. Er entstand in einem vielschichtigen Arbeitsprozess unter Mitwirkung von Experten sowie dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu). Beraten wurde die Stiftung von ihrem Beirat, einem interdisziplinären Begleitkreis sowie Vertretern aus Verbänden. Die öffentliche Diskussion fand bundesweit in sechs Baukulturwerkstätten statt.

Der Baukulturbericht 2018/19 steht in thematischem Bezug zu seinen Vorgängern „Gebaute Lebensräume der Zukunft: Fokus Stadt“ (2014/15) und „Stadt und Land“ (2016/17), die sich mit den baukulturellen Herausforderungen für die boomenden Städte sowie die spezifischen Anforderungen ländlicher Räume befassen.

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